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Energie & Management > Studien - Industrie benötigt bis 2030 bis zu 40 Prozent mehr Strom
Quelle: Shutterstock
Studien

Industrie benötigt bis 2030 bis zu 40 Prozent mehr Strom

Die Elia Group stellt eine Prognose des Stromverbrauchs im Jahr 2030 vor. Einer Befragung von Industrieunternehmen zufolge steigt der Bedarf rapide.
Die Elia Group befragte in Deutschland und Belgien Netzbetreiber wie 50 Hertz und energieintensive Unternehmen nach ihrer Prognose für den Strombedarf in acht Jahren. Befragt wurden energieintensive Branchen wie Petrochemie, Stahl, Zement, Papier- und Zellstoffe oder Informations- und Kommunikationstechnik (Rechenzentren). Um auch zukünftig in Europa zu wettbewerbsfähigen Bedingungen und gleichzeitig klimaneutral produzieren können, benötigen alle übereinstimmend Zugang zu sehr viel Strom aus Erneuerbaren Energien.

Der Studie zufolge ist allein im Netzgebiet von 50 Hertz (die ostdeutschen Bundesländer plus die Stadtstaaten Berlin und Hamburg) bis 2030 ein starker Anstieg des industriellen Stromverbrauchs um 40 Prozent (rund 15 Milliarden kWh pro Jahr) zu erwarten. Daran haben die chemische Industrie, die Digitalindustrie mit ihren Rechenzentren und die Papier- und Zellstoffindustrie den größten Anteil.
 
Entwicklung des jährlichen Stromverbrauchs nach Industriezweigen in Belgien und Deutschland von 2019 bis 2030
(zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)
Quelle: Elia Group

Ein Treiber für den höheren Strombedarf wird laut der Befragung die Produktion von CO2-armem Wasserstoff in Elektrolyseuren sein. Dafür wird bis 2030 im Netzgebiet von 50 Hertz eine Produktionskapazität von 4.300 MW erwartet. Um bis 2045 klimaneutral produzieren zu können, benötigt die Industrie im Osten Deutschlands und in Hamburg etwa 24 bis 37 Milliarden kWh Wasserstoff pro Jahr aus inländischer Produktion sowie aus Importen.

Auch der Einsatz von Kohlenstoffabscheidung und -einlagerung (Carbon Capture Utilization and Storage − CCUS) werde den Stromverbrauch erhöhen und sei für die Dekarbonisierung der Industrie notwendig. Denn es gebe nach Angaben der Industrie unvermeidliche Prozessemissionen in Raffinerien, bei hoch veredelten Chemikalien, Zement, Kalk und übergangsweise auch Stahl.

Die Studie „Powering Industry to Net Zero“ ist auf der Internetseite der Elia Group einsehbar.

Freitag, 18.11.2022, 15:57 Uhr
Susanne Harmsen
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Industrie benötigt bis 2030 bis zu 40 Prozent mehr Strom
Die Elia Group stellt eine Prognose des Stromverbrauchs im Jahr 2030 vor. Einer Befragung von Industrieunternehmen zufolge steigt der Bedarf rapide.
Die Elia Group befragte in Deutschland und Belgien Netzbetreiber wie 50 Hertz und energieintensive Unternehmen nach ihrer Prognose für den Strombedarf in acht Jahren. Befragt wurden energieintensive Branchen wie Petrochemie, Stahl, Zement, Papier- und Zellstoffe oder Informations- und Kommunikationstechnik (Rechenzentren). Um auch zukünftig in Europa zu wettbewerbsfähigen Bedingungen und gleichzeitig klimaneutral produzieren können, benötigen alle übereinstimmend Zugang zu sehr viel Strom aus Erneuerbaren Energien.

Der Studie zufolge ist allein im Netzgebiet von 50 Hertz (die ostdeutschen Bundesländer plus die Stadtstaaten Berlin und Hamburg) bis 2030 ein starker Anstieg des industriellen Stromverbrauchs um 40 Prozent (rund 15 Milliarden kWh pro Jahr) zu erwarten. Daran haben die chemische Industrie, die Digitalindustrie mit ihren Rechenzentren und die Papier- und Zellstoffindustrie den größten Anteil.
 
Entwicklung des jährlichen Stromverbrauchs nach Industriezweigen in Belgien und Deutschland von 2019 bis 2030
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Quelle: Elia Group

Ein Treiber für den höheren Strombedarf wird laut der Befragung die Produktion von CO2-armem Wasserstoff in Elektrolyseuren sein. Dafür wird bis 2030 im Netzgebiet von 50 Hertz eine Produktionskapazität von 4.300 MW erwartet. Um bis 2045 klimaneutral produzieren zu können, benötigt die Industrie im Osten Deutschlands und in Hamburg etwa 24 bis 37 Milliarden kWh Wasserstoff pro Jahr aus inländischer Produktion sowie aus Importen.

Auch der Einsatz von Kohlenstoffabscheidung und -einlagerung (Carbon Capture Utilization and Storage − CCUS) werde den Stromverbrauch erhöhen und sei für die Dekarbonisierung der Industrie notwendig. Denn es gebe nach Angaben der Industrie unvermeidliche Prozessemissionen in Raffinerien, bei hoch veredelten Chemikalien, Zement, Kalk und übergangsweise auch Stahl.

Die Studie „Powering Industry to Net Zero“ ist auf der Internetseite der Elia Group einsehbar.

Freitag, 18.11.2022, 15:57 Uhr
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