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Energie & Management > Netze - In Hamburg ist eine der größten PtH-Anlagen ans Netz gegangen
Power-to-Heat-Anlage in Wedel. Quelle: Hamburger Energiewerke
Netze

In Hamburg ist eine der größten PtH-Anlagen ans Netz gegangen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eine Power-to-Heat-Anlage in Hamburg mit Betrieb genommen. Sie ist eine von zehn Anlagen, an denen der Netzbetreiber 50 Hertz beteiligt ist. 
Mit einer Leistung von 80 MW ist am 8. Juni eine der größten Anlagen für Power-to-Heat (PtH) bundesweit am Hamburger Kraftwerksstandort Wedel ans Netz gegangen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) war bei der Inbetriebnahme in Hamburg mit dabei. Er bezeichnete die Technologie als „wichtigen Baustein für das Gelingen der Wärmewende.“ Die Wind-zu-Wärme-Anlage in Wedel zeigt, so Habeck, dass die Wärmewende Realität wird. Das sei ein gutes Signal für den Klimaschutz.

Die Elektrokessel, die Strom in heißes Wasser umwandeln, wurden gemeinsam von den Hamburger Energiewerken und dem Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz errichtet. In den beiden Elektrokesseln werden rund 23.000 Liter Wasser auf bis zu 138 Grad Celsius erhitzt und die Wärme in das Hamburger Stadtwärmenetz eingespeist. Die Investitionskosten für die Anlage und deren Anbindung an das Stromnetz belaufen sich auf rund 31,5 Millionen Euro und werden von 50 Hertz getragen.

Der Übertragungsnetzbetreiber hat die Anlage nach eigenen Angaben auf Basis einer volkswirtschaftlichen Berechnung finanziert, nach der die eingesparten Redispatch-Kosten durch abgeregelte Windenergieanlagen innerhalb von fünf Jahren die Investitionskosten in die Anlage übersteigen werden. Während der Vertragsdauer hat 50 Hertz daher das exklusive Recht, die Anlage ins eigene Engpassmanagement einzubeziehen.
 
Feierten mit Fertigstellung der Wedeler Wind-zu-Wärme-Anlage einen weiteren Meilenstein bei Hamburgs Wärmewende (von links): Stefan Kapferer, Gernot Kaser, Tobias Goldschmidt, Jens Kerstan, Robert Habeck und Kirsten Fust vor der neuen Wind-zu-Wärme-Anlage in Wedel
Quelle: Hamburger Energiewerke / Jan Christiani

Diese Kooperation beruht auf einer Regelung im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Auf dieser Grundlage können Übertragungsnetzbetreiber die Kosten für die Errichtung von PtH-Anlagen übernehmen, wenn dadurch kostengünstig und effizient Netzengpässe beseitigt werden. Zeitgleich mit der Inbetriebnahme in Hamburg haben die Leipziger Stadtwerke mit 50 Hertz ebenfalls einen solchen Kooperationsvertrag für den Bau einer ersten Power-to-Heat-Anlage in Leipzig unterzeichnet. Für 50 Hertz der damit zehnte Vertrag dieser Art.

50 Hertz hat mittlerweile mehr als 200 MW an PtH-Anlagen unter Vertrag

Im Leipziger Heizwerk Nord-Ost in der Heiterblickstraße werden die Leipziger Stadtwerke und der Übertragungsnetzbetreiber eine Power-to-Heat-Anlage mit einer Leistung von 10 MW errichten. Betreiber der Anlage werden die Leipziger Stadtwerke sein, 50 Hertz übernimmt auch hier die Investitionen in Höhe von bis zu 4,1 Millionen Euro. Die Anlage soll bis zum Jahresende fertiggestellt werden und anschließend in Betrieb gehen. 

Weitere PtH-Kooperationen hat 50 Hertz bereits mit Fernwärmebetreibern etwa, Rostock, Neubrandenburg, Stralsund, Parchim, Halle und Erfurt abgeschlossen. Damit umfasst das gesamte PtH-Portfolio, auf das die Systemführung von 50 Hertz zur Entschärfung von Netzengpässen zurückgreifen kann, zukünftig eine Leistung von insgesamt mehr als 200 MW.

Die kürzlich im April geschlossene Kooperation mit den Stadtwerken Erfurt beinhaltet einen 20-MW-Elektrodenkessel. Im Raum Erfurt wird viel Windstrom produziert, der zeitweise abgeregelt werden muss, um Netzengpässe zu vermeiden. Dies soll sich bis Ende dieses Jahres 2023 ändern.

Der Elektrodenkessel soll am Standort des Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks Erfurt-Ost entstehen. Die Kosten von rund 8 Millionen Euro trägt auch hier 50 Hertz, da das Unternehmen damit den bestehenden Netzengpass „beseitigt“. Bis Ende des Jahres soll außerdem die Anlage in Halle mit 40 MW ans Netz gehen.

50 Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands. Das Netzgebiet umfasst die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie den Stadtstaaten Berlin und Hamburg.

Bis zum Jahr 2032 will der Netzbetreiber übers Jahr gerechnet 100 Prozent erneuerbare Energien sicher in sein Netz und System integriert haben. Anteilseigner von 50 Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW-Bankengruppe (20 Prozent).

Donnerstag, 8.06.2023, 16:29 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Netze - In Hamburg ist eine der größten PtH-Anlagen ans Netz gegangen
Power-to-Heat-Anlage in Wedel. Quelle: Hamburger Energiewerke
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In Hamburg ist eine der größten PtH-Anlagen ans Netz gegangen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eine Power-to-Heat-Anlage in Hamburg mit Betrieb genommen. Sie ist eine von zehn Anlagen, an denen der Netzbetreiber 50 Hertz beteiligt ist. 
Mit einer Leistung von 80 MW ist am 8. Juni eine der größten Anlagen für Power-to-Heat (PtH) bundesweit am Hamburger Kraftwerksstandort Wedel ans Netz gegangen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) war bei der Inbetriebnahme in Hamburg mit dabei. Er bezeichnete die Technologie als „wichtigen Baustein für das Gelingen der Wärmewende.“ Die Wind-zu-Wärme-Anlage in Wedel zeigt, so Habeck, dass die Wärmewende Realität wird. Das sei ein gutes Signal für den Klimaschutz.

Die Elektrokessel, die Strom in heißes Wasser umwandeln, wurden gemeinsam von den Hamburger Energiewerken und dem Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz errichtet. In den beiden Elektrokesseln werden rund 23.000 Liter Wasser auf bis zu 138 Grad Celsius erhitzt und die Wärme in das Hamburger Stadtwärmenetz eingespeist. Die Investitionskosten für die Anlage und deren Anbindung an das Stromnetz belaufen sich auf rund 31,5 Millionen Euro und werden von 50 Hertz getragen.

Der Übertragungsnetzbetreiber hat die Anlage nach eigenen Angaben auf Basis einer volkswirtschaftlichen Berechnung finanziert, nach der die eingesparten Redispatch-Kosten durch abgeregelte Windenergieanlagen innerhalb von fünf Jahren die Investitionskosten in die Anlage übersteigen werden. Während der Vertragsdauer hat 50 Hertz daher das exklusive Recht, die Anlage ins eigene Engpassmanagement einzubeziehen.
 
Feierten mit Fertigstellung der Wedeler Wind-zu-Wärme-Anlage einen weiteren Meilenstein bei Hamburgs Wärmewende (von links): Stefan Kapferer, Gernot Kaser, Tobias Goldschmidt, Jens Kerstan, Robert Habeck und Kirsten Fust vor der neuen Wind-zu-Wärme-Anlage in Wedel
Quelle: Hamburger Energiewerke / Jan Christiani

Diese Kooperation beruht auf einer Regelung im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Auf dieser Grundlage können Übertragungsnetzbetreiber die Kosten für die Errichtung von PtH-Anlagen übernehmen, wenn dadurch kostengünstig und effizient Netzengpässe beseitigt werden. Zeitgleich mit der Inbetriebnahme in Hamburg haben die Leipziger Stadtwerke mit 50 Hertz ebenfalls einen solchen Kooperationsvertrag für den Bau einer ersten Power-to-Heat-Anlage in Leipzig unterzeichnet. Für 50 Hertz der damit zehnte Vertrag dieser Art.

50 Hertz hat mittlerweile mehr als 200 MW an PtH-Anlagen unter Vertrag

Im Leipziger Heizwerk Nord-Ost in der Heiterblickstraße werden die Leipziger Stadtwerke und der Übertragungsnetzbetreiber eine Power-to-Heat-Anlage mit einer Leistung von 10 MW errichten. Betreiber der Anlage werden die Leipziger Stadtwerke sein, 50 Hertz übernimmt auch hier die Investitionen in Höhe von bis zu 4,1 Millionen Euro. Die Anlage soll bis zum Jahresende fertiggestellt werden und anschließend in Betrieb gehen. 

Weitere PtH-Kooperationen hat 50 Hertz bereits mit Fernwärmebetreibern etwa, Rostock, Neubrandenburg, Stralsund, Parchim, Halle und Erfurt abgeschlossen. Damit umfasst das gesamte PtH-Portfolio, auf das die Systemführung von 50 Hertz zur Entschärfung von Netzengpässen zurückgreifen kann, zukünftig eine Leistung von insgesamt mehr als 200 MW.

Die kürzlich im April geschlossene Kooperation mit den Stadtwerken Erfurt beinhaltet einen 20-MW-Elektrodenkessel. Im Raum Erfurt wird viel Windstrom produziert, der zeitweise abgeregelt werden muss, um Netzengpässe zu vermeiden. Dies soll sich bis Ende dieses Jahres 2023 ändern.

Der Elektrodenkessel soll am Standort des Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks Erfurt-Ost entstehen. Die Kosten von rund 8 Millionen Euro trägt auch hier 50 Hertz, da das Unternehmen damit den bestehenden Netzengpass „beseitigt“. Bis Ende des Jahres soll außerdem die Anlage in Halle mit 40 MW ans Netz gehen.

50 Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands. Das Netzgebiet umfasst die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie den Stadtstaaten Berlin und Hamburg.

Bis zum Jahr 2032 will der Netzbetreiber übers Jahr gerechnet 100 Prozent erneuerbare Energien sicher in sein Netz und System integriert haben. Anteilseigner von 50 Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW-Bankengruppe (20 Prozent).

Donnerstag, 8.06.2023, 16:29 Uhr
Heidi Roider

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