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Energie & Management > Wasserstoff - In Brandenburg soll Wasserstoff-Netz für Industrie entstehen
Quelle: Terranets BW
Wasserstoff

In Brandenburg soll Wasserstoff-Netz für Industrie entstehen

In Brandenburg soll in rund sieben Jahren der Transport von Wasserstoff über ein Pipeline-Netz möglich sein: Ziel: Industrieunternehmen mit klimafreundlicher Energie versorgen.
(dpa) − Aus einer Studie im Auftrag der brandenburgischen Landesregierung geht hervor, dass bis 2030 neue Trassen etwa nach Schwedt und Cottbus entstehen sollen. Vor allem aber sollen bestehende Gasleitungen umgerüstet und genutzt werden. 

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte am 16. Februar in Potsdam bei der Vorlage der Untersuchung zum Aufbau eines Wasserstoff-Transportnetzes, die Startphase dürfe nicht verschlafen werden, wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral werden wolle.

Vor allem energieintensive Industrieunternehmen wie die Ölraffinerie PCK in Schwedt, Arcelor Mittal sowie Zement- und Glashersteller sollen mit Wasserstoff versorgt werden. 

Laut der Studie würde das bis 2045 ausgebaute Netz 1,2 Milliarden Euro kosten. Den größten Teil der Investitionen müsse die freie Wirtschaft tragen, sagte Steinbach. "Vater Staat wird es nicht als eine eigene Infrastruktur bereitstellen können."

Bis 2030 soll das Wasserstoff-Netz eine Gesamtlänge von 687 Kilometer haben und sich dann bis zum Jahr 2045 auf rund 1.100 Kilometer erstrecken. Die Studienautoren skizzierten auch Neubauleitungen nach Rathenow, Potsdam, Frankfurt (Oder) und die Region Welzow. Der Wasserstoffverbrauch steigt der Untersuchung zufolge von knapp 5 Milliarden kWh im Jahr 2030 auf rund 40 Milliarden kWh im Jahr 2045 (siehe auch separate Meldung über die angehobene Deutschland-Prognose des Nationalen Wasserstoffrats).

Brandenburg habe ein großes Potenzial für die Erzeugung von grünem Strom und Wasserstoff und für die Verwertung, sagte Thorsten Spillmann von der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, der die Studie koordinierte. Planungsingenieur Florian Temmler von einer Tochtergesellschaft des ostdeutschen Ferngasnetzbetreibers (FNB) Ontras sagte, bei der Trassenführung solle auch berücksichtigt werden, dass keine Schneisen in Naturschutzgebiete geschlagen und keine Hochwasserrisikogebiete überquert werden. Zudem seien zügige Genehmigungsverfahren gefragt.

​Weitere Pläne des FNB Gascade und anderen

Es gibt in anderen Teilen Deutschlands bereits Pläne für den Aufbau eines Wasserstoffnetzes. Unter anderem wollen die Netzbetreiber Gascade, Ontras und Terranets BW unter dem Projektnamen "Flow" ein Pipelinesystem für Wasserstoff von der Ostsee bis in den Südwesten Deutschlands aufbauen (wir berichteten). In einem ersten Schritt sollen bis 2025 bestehende Erdgasleitungen so umgerüstet werden, dass Wasserstoff von Mecklenburg-Vorpommern bis Thüringen transportiert werden kann.

Donnerstag, 16.02.2023, 18:20 Uhr
dpa
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Quelle: Terranets BW
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In Brandenburg soll Wasserstoff-Netz für Industrie entstehen
In Brandenburg soll in rund sieben Jahren der Transport von Wasserstoff über ein Pipeline-Netz möglich sein: Ziel: Industrieunternehmen mit klimafreundlicher Energie versorgen.
(dpa) − Aus einer Studie im Auftrag der brandenburgischen Landesregierung geht hervor, dass bis 2030 neue Trassen etwa nach Schwedt und Cottbus entstehen sollen. Vor allem aber sollen bestehende Gasleitungen umgerüstet und genutzt werden. 

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte am 16. Februar in Potsdam bei der Vorlage der Untersuchung zum Aufbau eines Wasserstoff-Transportnetzes, die Startphase dürfe nicht verschlafen werden, wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral werden wolle.

Vor allem energieintensive Industrieunternehmen wie die Ölraffinerie PCK in Schwedt, Arcelor Mittal sowie Zement- und Glashersteller sollen mit Wasserstoff versorgt werden. 

Laut der Studie würde das bis 2045 ausgebaute Netz 1,2 Milliarden Euro kosten. Den größten Teil der Investitionen müsse die freie Wirtschaft tragen, sagte Steinbach. "Vater Staat wird es nicht als eine eigene Infrastruktur bereitstellen können."

Bis 2030 soll das Wasserstoff-Netz eine Gesamtlänge von 687 Kilometer haben und sich dann bis zum Jahr 2045 auf rund 1.100 Kilometer erstrecken. Die Studienautoren skizzierten auch Neubauleitungen nach Rathenow, Potsdam, Frankfurt (Oder) und die Region Welzow. Der Wasserstoffverbrauch steigt der Untersuchung zufolge von knapp 5 Milliarden kWh im Jahr 2030 auf rund 40 Milliarden kWh im Jahr 2045 (siehe auch separate Meldung über die angehobene Deutschland-Prognose des Nationalen Wasserstoffrats).

Brandenburg habe ein großes Potenzial für die Erzeugung von grünem Strom und Wasserstoff und für die Verwertung, sagte Thorsten Spillmann von der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, der die Studie koordinierte. Planungsingenieur Florian Temmler von einer Tochtergesellschaft des ostdeutschen Ferngasnetzbetreibers (FNB) Ontras sagte, bei der Trassenführung solle auch berücksichtigt werden, dass keine Schneisen in Naturschutzgebiete geschlagen und keine Hochwasserrisikogebiete überquert werden. Zudem seien zügige Genehmigungsverfahren gefragt.

​Weitere Pläne des FNB Gascade und anderen

Es gibt in anderen Teilen Deutschlands bereits Pläne für den Aufbau eines Wasserstoffnetzes. Unter anderem wollen die Netzbetreiber Gascade, Ontras und Terranets BW unter dem Projektnamen "Flow" ein Pipelinesystem für Wasserstoff von der Ostsee bis in den Südwesten Deutschlands aufbauen (wir berichteten). In einem ersten Schritt sollen bis 2025 bestehende Erdgasleitungen so umgerüstet werden, dass Wasserstoff von Mecklenburg-Vorpommern bis Thüringen transportiert werden kann.

Donnerstag, 16.02.2023, 18:20 Uhr
dpa

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