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Energie & Management > KWK - In Bayreuth ist iKWK-Anlage im Probetrieb
Quelle: Stadtwerke Bayreuth
KWK

In Bayreuth ist iKWK-Anlage im Probetrieb

Rund 5 Mio. Euro haben die Stadtwerke Bayreuth in die Modernisierung der Energieversorgung der Universität investiert. Die neue innovative KWK-Anlage ist nun im Probebetrieb.
Die iKWK-Anlage für die Wärme- und Kälteversorgung der Universität Bayreuth ist in der Energiezentrale Nord auf dem Campus realisiert worden. Zudem wurde die Energiezentrale Süd modernisiert, von der aus auch der botanische Garten mit Wärme versorgt wird. Beide Zentralen speisen in ein gemeinsames Nahwärmenetz zur Versorgung des 40 Hektar großen Campus ein.

Das iKWK-System ist am 6. Oktober in den Probebetrieb gegangen, ab dem nächsten Jahr soll es im Dauerbetrieb laufen. Der Versorger stellte die Anlage und das Konzept im Rahmen der „KWK vor Ort - Roadshow durch Bayern“ von Bayern Innovativ vor.

Für ein iKWK-System sehen die Ausschreibungsregeln die Kopplung von KWK-Anlagen mit regenerativen Wärmeerzeugern vor. Dabei müssen diese mindestens 30 % der Wärme erzeugen. Zudem ist ein elektrischer Wärmeerzeuger einzuplanen, der mindestens 30 % der Wärme bereitstellen kann. Die Bayreuther hatten für die Anlage der Universität im Jahr 2018 den Zuschlag bei der Ausschreibung der Bundesnetzagentur erhalten.

Die Universität Bayreuth wird durch die Stadtwerke über einen Contracting-Vertrag versorgt. Die Universität benötigt rund 27 Mio. kWh Wärme pro Jahr sowie 6 Mio. kWh an Kälte. Für die Energieversorgung der Universität waren vor der Modernisierung unter anderem zwei Gaskessel, ein Elektrodenkessel mit 6 MW, drei Kältemaschinen sowie drei Pufferspeicher mit 800 Kubikmeter installiert.

Für die neue iKWK-Anlage wurden außerdem die bestehenden Kühltürme abgerissen, ein Gebäude neu errichtet sowie eine Trafostation installiert. Für das Energiesystem wurden noch zwei Wärmepumpen mit etwa 1,3 MW, ein Blockheizkraftwerk mit 3,3 MW und zwei Kühltürme gebaut. Alle Bausteine sind über eine neue Mess-, Steuer- und Regeltechnik verknüpft. Mit der neuen Anlage werden laut dem Versorger rund 5.000 t CO2 jährlich eingespart.

Unterstützt und begleitet wird der Bayreuther Versorger vom Institut für Energietechnik (IfE) der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden. „Das IfE hat uns dann auch bei den folgenden Schritten intensiv unterstützt – von der Machbarkeitsstudie bis hin zur Interpretation der Förderrichtlinien. Mit Sicherheit wird uns das IfE bei diesem und künftigen Projekten eng begleiten“, sagte Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. Zudem hat das Institut das Wärme- und Kälteversorgungskonzept erstellt.

Weitere Forschungen an der Anlage geplant

Künftig sollen auf dem Campus beide Energiezentralen flexibel miteinander vernetzt werden. Dafür wurde das Forschungsprojekt „iKUWU“ ins Leben gerufen, das seit 2019 läuft. An dem geförderten Projekt arbeiten IfE, die Universität und der kommunale Versorger gemeinsam. Zwei Ergebnisse dieses Forschungsprojektes waren die Modernisierung der Wärme- und Kältezentrale Süd sowie der Aufbau des nun bestehenden iKWK-Systems in der Energiezentrale Nord.

Zu den Zielen des laufenden Projektes zählt laut dem IfE auch eine Potenzialanalyse, bei der das gemeinsame Zusammenspiel aller Komponenten für die Kälte- und Wärmeversorgung des Universitätsgeländes Bayreuth analysiert und optimiert werden soll. Hierbei werden alle vorhandenen Anlagen der beiden Wärme- und Kältezentralen im gesamten Netzverbund betrachtet und in einer gemeinsamen systemdienlichen Fahrweise optimiert. Die Kosten des Projektes belaufen sich auf rund 1 Mio. Euro.

Die Optimierung erfolgt softwaretechnisch. Hierfür werden digitale Abbilder aller Anlagen erzeugt, welche mit weiteren Daten und Vorgaben in einem Simulationsmodell verarbeitet werden. Durch die angestrebte systemdienliche Fahrweise kann die erzeugte elektrische Energie des innovativen Kraft-Wärme-Kopplungs-Systems marktorientiert produziert werden. Mit der Optimierung würden sich auch Start-/Stopp-Vorgänge aller Anlagen reduzieren lassen, wobei die Kälte- und Wärmeversorgung stets zu jedem Zeitpunkt sichergestellt ist.

Montag, 11.10.2021, 09:12 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > KWK - In Bayreuth ist iKWK-Anlage im Probetrieb
Quelle: Stadtwerke Bayreuth
KWK
In Bayreuth ist iKWK-Anlage im Probetrieb
Rund 5 Mio. Euro haben die Stadtwerke Bayreuth in die Modernisierung der Energieversorgung der Universität investiert. Die neue innovative KWK-Anlage ist nun im Probebetrieb.
Die iKWK-Anlage für die Wärme- und Kälteversorgung der Universität Bayreuth ist in der Energiezentrale Nord auf dem Campus realisiert worden. Zudem wurde die Energiezentrale Süd modernisiert, von der aus auch der botanische Garten mit Wärme versorgt wird. Beide Zentralen speisen in ein gemeinsames Nahwärmenetz zur Versorgung des 40 Hektar großen Campus ein.

Das iKWK-System ist am 6. Oktober in den Probebetrieb gegangen, ab dem nächsten Jahr soll es im Dauerbetrieb laufen. Der Versorger stellte die Anlage und das Konzept im Rahmen der „KWK vor Ort - Roadshow durch Bayern“ von Bayern Innovativ vor.

Für ein iKWK-System sehen die Ausschreibungsregeln die Kopplung von KWK-Anlagen mit regenerativen Wärmeerzeugern vor. Dabei müssen diese mindestens 30 % der Wärme erzeugen. Zudem ist ein elektrischer Wärmeerzeuger einzuplanen, der mindestens 30 % der Wärme bereitstellen kann. Die Bayreuther hatten für die Anlage der Universität im Jahr 2018 den Zuschlag bei der Ausschreibung der Bundesnetzagentur erhalten.

Die Universität Bayreuth wird durch die Stadtwerke über einen Contracting-Vertrag versorgt. Die Universität benötigt rund 27 Mio. kWh Wärme pro Jahr sowie 6 Mio. kWh an Kälte. Für die Energieversorgung der Universität waren vor der Modernisierung unter anderem zwei Gaskessel, ein Elektrodenkessel mit 6 MW, drei Kältemaschinen sowie drei Pufferspeicher mit 800 Kubikmeter installiert.

Für die neue iKWK-Anlage wurden außerdem die bestehenden Kühltürme abgerissen, ein Gebäude neu errichtet sowie eine Trafostation installiert. Für das Energiesystem wurden noch zwei Wärmepumpen mit etwa 1,3 MW, ein Blockheizkraftwerk mit 3,3 MW und zwei Kühltürme gebaut. Alle Bausteine sind über eine neue Mess-, Steuer- und Regeltechnik verknüpft. Mit der neuen Anlage werden laut dem Versorger rund 5.000 t CO2 jährlich eingespart.

Unterstützt und begleitet wird der Bayreuther Versorger vom Institut für Energietechnik (IfE) der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden. „Das IfE hat uns dann auch bei den folgenden Schritten intensiv unterstützt – von der Machbarkeitsstudie bis hin zur Interpretation der Förderrichtlinien. Mit Sicherheit wird uns das IfE bei diesem und künftigen Projekten eng begleiten“, sagte Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. Zudem hat das Institut das Wärme- und Kälteversorgungskonzept erstellt.

Weitere Forschungen an der Anlage geplant

Künftig sollen auf dem Campus beide Energiezentralen flexibel miteinander vernetzt werden. Dafür wurde das Forschungsprojekt „iKUWU“ ins Leben gerufen, das seit 2019 läuft. An dem geförderten Projekt arbeiten IfE, die Universität und der kommunale Versorger gemeinsam. Zwei Ergebnisse dieses Forschungsprojektes waren die Modernisierung der Wärme- und Kältezentrale Süd sowie der Aufbau des nun bestehenden iKWK-Systems in der Energiezentrale Nord.

Zu den Zielen des laufenden Projektes zählt laut dem IfE auch eine Potenzialanalyse, bei der das gemeinsame Zusammenspiel aller Komponenten für die Kälte- und Wärmeversorgung des Universitätsgeländes Bayreuth analysiert und optimiert werden soll. Hierbei werden alle vorhandenen Anlagen der beiden Wärme- und Kältezentralen im gesamten Netzverbund betrachtet und in einer gemeinsamen systemdienlichen Fahrweise optimiert. Die Kosten des Projektes belaufen sich auf rund 1 Mio. Euro.

Die Optimierung erfolgt softwaretechnisch. Hierfür werden digitale Abbilder aller Anlagen erzeugt, welche mit weiteren Daten und Vorgaben in einem Simulationsmodell verarbeitet werden. Durch die angestrebte systemdienliche Fahrweise kann die erzeugte elektrische Energie des innovativen Kraft-Wärme-Kopplungs-Systems marktorientiert produziert werden. Mit der Optimierung würden sich auch Start-/Stopp-Vorgänge aller Anlagen reduzieren lassen, wobei die Kälte- und Wärmeversorgung stets zu jedem Zeitpunkt sichergestellt ist.

Montag, 11.10.2021, 09:12 Uhr
Heidi Roider

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