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Energie & Management > Vertrieb - Immer mehr Beschwerden bei der Schlichtungsstelle Energie
Quelle: Shutterstock / REDPIXELPL
Vertrieb

Immer mehr Beschwerden bei der Schlichtungsstelle Energie

Bei der Schlichtungsstelle Energie gehen derzeit so viele Beschwerden über Energieanbieter ein wie lange nicht.
Im November und Dezember sei die Zahl der Anträge „noch einmal merklich“ angestiegen, schreibt die Schlichtungsstelle in ihrem Jahresbericht für 2021. Rund 7.700 Anträge seien im abgelaufenen Jahr insgesamt eingegangen, im Jahr davor seien es 4.500 gewesen, sagt der Geschäftsführer der Organisation, Thomas Kunde. Das übliche „Grundrauschen“ beziffert er auf 350 bis 400 Schlichtungsanträge pro Monat. Gemessen daran rauscht es jetzt gewaltig.

Wenn die Entwicklung anhält, steht am Ende dieses Jahres ein neuer Höchstwert. Im Januar zählte die Schlichtungsstelle insgesamt 1.500 Anträge. Im Februar seien es 2.000 gewesen, noch mehr seien es im März. "Derzeit sehen wir keine Anzeichen, dass die Anträge im April merklich zurückgehen werden", so Kunde. 

Zum Vergleich: Die Spitze an Anträgen markiert bisher das Jahr 2012, das zweite Jahr des Bestehens der Schlichtungsstelle, mit rund 13.700 Anträgen.

2.500 Beschwerden betreffen 4 Unternehmen

Das Beschwerdeaufkommen im vergangenen Jahr sei einmal mehr „höchst unterschiedlich“ gewesen, berichtete Kunde. Die Spitze 2021: 1.450 Beschwerden betrafen laut dem Geschäftsführer der Schlichtungsstelle ein einzelnes Unternehmen. „Antragsspitzen, die einzelne Unternehmen betreffen, haben wir immer wieder“, sagt Kunde. Im laufenden Jahr entfielen von den bisher insgesamt rund 5.700 Schlichtungsanträgen 2.500 auf vier Energieanbieter.

Ausgelöst haben den Ausschlag im Herbst Beschwerden über höhere Abschlagsforderungen und Preissteigerungen. Im Ranking der Gründe für Beschwerden steht an erste Stelle: „Guthaben nicht ausgezahlt“. Insgesamt 1.870 Mal wurde dies moniert. Dahinter folgen „Beanstandete Preiserhöhung“ (1.128), „Streitiger Verbrauch (982). Vertragskündigungen von Anbietern führten zu 834, Lieferantenwechsel zu 782 Beschwerden.

Oft "sofortige Abhilfe"

In 44 % aller Fälle konnte die Schlichtungsstelle nach eigenen Angaben eine „sofortige Abhilfe“ erreichen. Bei 27 % kam es zu einer „Moderation“. Rund 12 % der Anträge erwiesen sich als unzulässig, 11  wurden zurückgenommen. In den übrigen Fällen gab es eine „Schlichtungsempfehlung“.

In einem Fall eines Anbieters wurde Ende des Jahres auch die Bundesnetzagentur aktiv. Sie untersagte dem Unternehmen unter Androhung eines Ordnungsgeldes einer bestimmten Praxis im Zusammenhang mit Abschlagsforderungen. „Die Bundesnetzagentur hat in der Regel das gleiche Beschwerdebild wie wir“, sagt Thomas Kunde und verweist auf den „Verbraucherservice Energie“ der Behörde. „Wir liefern der Aufsichtsbehörde ergänzende Informationen, ein informeller Austausch findet laufend statt.“

Dienstag, 29.03.2022, 09:37 Uhr
Manfred Fischer
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Immer mehr Beschwerden bei der Schlichtungsstelle Energie
Bei der Schlichtungsstelle Energie gehen derzeit so viele Beschwerden über Energieanbieter ein wie lange nicht.
Im November und Dezember sei die Zahl der Anträge „noch einmal merklich“ angestiegen, schreibt die Schlichtungsstelle in ihrem Jahresbericht für 2021. Rund 7.700 Anträge seien im abgelaufenen Jahr insgesamt eingegangen, im Jahr davor seien es 4.500 gewesen, sagt der Geschäftsführer der Organisation, Thomas Kunde. Das übliche „Grundrauschen“ beziffert er auf 350 bis 400 Schlichtungsanträge pro Monat. Gemessen daran rauscht es jetzt gewaltig.

Wenn die Entwicklung anhält, steht am Ende dieses Jahres ein neuer Höchstwert. Im Januar zählte die Schlichtungsstelle insgesamt 1.500 Anträge. Im Februar seien es 2.000 gewesen, noch mehr seien es im März. "Derzeit sehen wir keine Anzeichen, dass die Anträge im April merklich zurückgehen werden", so Kunde. 

Zum Vergleich: Die Spitze an Anträgen markiert bisher das Jahr 2012, das zweite Jahr des Bestehens der Schlichtungsstelle, mit rund 13.700 Anträgen.

2.500 Beschwerden betreffen 4 Unternehmen

Das Beschwerdeaufkommen im vergangenen Jahr sei einmal mehr „höchst unterschiedlich“ gewesen, berichtete Kunde. Die Spitze 2021: 1.450 Beschwerden betrafen laut dem Geschäftsführer der Schlichtungsstelle ein einzelnes Unternehmen. „Antragsspitzen, die einzelne Unternehmen betreffen, haben wir immer wieder“, sagt Kunde. Im laufenden Jahr entfielen von den bisher insgesamt rund 5.700 Schlichtungsanträgen 2.500 auf vier Energieanbieter.

Ausgelöst haben den Ausschlag im Herbst Beschwerden über höhere Abschlagsforderungen und Preissteigerungen. Im Ranking der Gründe für Beschwerden steht an erste Stelle: „Guthaben nicht ausgezahlt“. Insgesamt 1.870 Mal wurde dies moniert. Dahinter folgen „Beanstandete Preiserhöhung“ (1.128), „Streitiger Verbrauch (982). Vertragskündigungen von Anbietern führten zu 834, Lieferantenwechsel zu 782 Beschwerden.

Oft "sofortige Abhilfe"

In 44 % aller Fälle konnte die Schlichtungsstelle nach eigenen Angaben eine „sofortige Abhilfe“ erreichen. Bei 27 % kam es zu einer „Moderation“. Rund 12 % der Anträge erwiesen sich als unzulässig, 11  wurden zurückgenommen. In den übrigen Fällen gab es eine „Schlichtungsempfehlung“.

In einem Fall eines Anbieters wurde Ende des Jahres auch die Bundesnetzagentur aktiv. Sie untersagte dem Unternehmen unter Androhung eines Ordnungsgeldes einer bestimmten Praxis im Zusammenhang mit Abschlagsforderungen. „Die Bundesnetzagentur hat in der Regel das gleiche Beschwerdebild wie wir“, sagt Thomas Kunde und verweist auf den „Verbraucherservice Energie“ der Behörde. „Wir liefern der Aufsichtsbehörde ergänzende Informationen, ein informeller Austausch findet laufend statt.“

Dienstag, 29.03.2022, 09:37 Uhr
Manfred Fischer

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