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Energie & Management > Gas - IEA: Starke Gasnachfrage gefährdet Klimaziel für 2050
Bild: Fotolia/WoGi
Gas

IEA: Starke Gasnachfrage gefährdet Klimaziel für 2050

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) rechnet für die nächsten drei Jahre mit einer deutlich steigenden globalen Gasnachfrage. Sie rät Regierungen zu einer strengeren Klimapolitik.
Die weltweite Gasnachfrage wird sich in diesem Jahr um 3,6 % stark erhöhen und danach bis 2024 etwas moderater um durchschnittlich 1,7 % steigen. Dies prognostiziert die Internationale Energie-Agentur (IEA) in ihrem neuen Quartalsbericht zu Gas, der am 2. Juli in Paris veröffentlicht wurde. 2024 liege der Gasbedarf um 7 % über dem Wert des letzten Vor-Covid-Jahres 2019, hieß es in der begleitenden Pressemitteilung.

Schon 2022 bis 2024 liege das Nachfrageplus höher als in den eigenen Szenarien mit einer starken Klimapolitik, die nach Ansicht der IEA nötig ist, um 2050 eine klimaneutrale Weltwirtschaft herzustellen. Es werde sich bei klimapolitischer Kontinuität fortsetzen und schon am Ende des Vorhersagezeitraums Marktschwankungen und Sorgen um die Versorgungssicherheit hervorrufen.

Um den Zuwachs mittelfristig zu kappen und das Klimaziel für 2050 doch noch zu erreichen, brauche es eine strengere Klimapolitik mit Schwerpunkt auf Brennstoffwechsel und Energieeffizienz, schrieb der IEA-Direktor Energiemärkte und Sicherheit, Keisuke Sadamori, der Staatengemeinschaft ins Stammbuch. Dies gelte besonders für "reife" Märkte, in denen der Brennstoffwechsel weit fortgeschritten sei.

IEA hebt Rolle des Methanschlupfs hervor

Einsparmöglichkeiten gebe es entlang der gesamten Wertschöpfungskette, für besonders effizient hält die IEA aber die Minderung des Methanausstoßes. Methan (CH4), das zu mindestens 97 % in Erdgas enthalten ist, ist bei direktem Entweichen in die Atmosphäre ein 87-mal schädlicheres Treibhausgas als Kohlendioxid (CO2). In der Gaswertschöpfungskette tritt es als sogenannter Methanschlupf vor allem aus Ferntransportröhren aus.

"Der Aufschwung in der Gasnachfrage zeigt, dass sich die Weltwirtschaft vom Pandemie-Schock erholt und Gas weiter emissionsintensivere Brennstoffe ersetzt", schrieb Sadamori weiter. Fast die Hälfte des Anstiegs vom vorigen Jahr bis 2024 werde vom Asien-Pazifik-Raum ausgehen.

Extremes LNG-Wachstum prognostiziert

Noch lasse sich die Nachfrage aus bestehenden Feldern in Russland und im Nahen Osten sowie mit neuen Investitionen in US-amerikanisches Schiefergas bedienen, von dem die Exportmengen als LNG (Flüssigerdgas) verschifft werden. Weltweit prognostiziert die IEA 25 % mehr LNG-Schiffe in den nächsten zwei bis drei Jahren. Die Kapazität an Untergrundspeichern steige bis 2024 um 7 %.

Der IEA Gas Market Report kann von der Webseite der IEA heruntergeladen werden.

Montag, 5.07.2021, 15:30 Uhr
Georg Eble
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Gas
IEA: Starke Gasnachfrage gefährdet Klimaziel für 2050
Die Internationale Energie-Agentur (IEA) rechnet für die nächsten drei Jahre mit einer deutlich steigenden globalen Gasnachfrage. Sie rät Regierungen zu einer strengeren Klimapolitik.
Die weltweite Gasnachfrage wird sich in diesem Jahr um 3,6 % stark erhöhen und danach bis 2024 etwas moderater um durchschnittlich 1,7 % steigen. Dies prognostiziert die Internationale Energie-Agentur (IEA) in ihrem neuen Quartalsbericht zu Gas, der am 2. Juli in Paris veröffentlicht wurde. 2024 liege der Gasbedarf um 7 % über dem Wert des letzten Vor-Covid-Jahres 2019, hieß es in der begleitenden Pressemitteilung.

Schon 2022 bis 2024 liege das Nachfrageplus höher als in den eigenen Szenarien mit einer starken Klimapolitik, die nach Ansicht der IEA nötig ist, um 2050 eine klimaneutrale Weltwirtschaft herzustellen. Es werde sich bei klimapolitischer Kontinuität fortsetzen und schon am Ende des Vorhersagezeitraums Marktschwankungen und Sorgen um die Versorgungssicherheit hervorrufen.

Um den Zuwachs mittelfristig zu kappen und das Klimaziel für 2050 doch noch zu erreichen, brauche es eine strengere Klimapolitik mit Schwerpunkt auf Brennstoffwechsel und Energieeffizienz, schrieb der IEA-Direktor Energiemärkte und Sicherheit, Keisuke Sadamori, der Staatengemeinschaft ins Stammbuch. Dies gelte besonders für "reife" Märkte, in denen der Brennstoffwechsel weit fortgeschritten sei.

IEA hebt Rolle des Methanschlupfs hervor

Einsparmöglichkeiten gebe es entlang der gesamten Wertschöpfungskette, für besonders effizient hält die IEA aber die Minderung des Methanausstoßes. Methan (CH4), das zu mindestens 97 % in Erdgas enthalten ist, ist bei direktem Entweichen in die Atmosphäre ein 87-mal schädlicheres Treibhausgas als Kohlendioxid (CO2). In der Gaswertschöpfungskette tritt es als sogenannter Methanschlupf vor allem aus Ferntransportröhren aus.

"Der Aufschwung in der Gasnachfrage zeigt, dass sich die Weltwirtschaft vom Pandemie-Schock erholt und Gas weiter emissionsintensivere Brennstoffe ersetzt", schrieb Sadamori weiter. Fast die Hälfte des Anstiegs vom vorigen Jahr bis 2024 werde vom Asien-Pazifik-Raum ausgehen.

Extremes LNG-Wachstum prognostiziert

Noch lasse sich die Nachfrage aus bestehenden Feldern in Russland und im Nahen Osten sowie mit neuen Investitionen in US-amerikanisches Schiefergas bedienen, von dem die Exportmengen als LNG (Flüssigerdgas) verschifft werden. Weltweit prognostiziert die IEA 25 % mehr LNG-Schiffe in den nächsten zwei bis drei Jahren. Die Kapazität an Untergrundspeichern steige bis 2024 um 7 %.

Der IEA Gas Market Report kann von der Webseite der IEA heruntergeladen werden.

Montag, 5.07.2021, 15:30 Uhr
Georg Eble

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