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Energie & Management > Veranstaltung - IEA sieht erneuerbare Energie als Mittel gegen hohe Preise
Quelle: Shutterstock / Brian A Jackson
Veranstaltung

IEA sieht erneuerbare Energie als Mittel gegen hohe Preise

Bei einer Onlinediskussion von Bundeswirtschaftsministerium und Bundesverband der Deutschen Industrie verteidigte der Direktor der Internationalen Energieagentur erneuerbare Energien.
Fatih Birol, Exekutivdirector der Internationalen Energieagentur (IEA) wandte sich gegen Vorwürfe, der Ausbau erneuerbarer Energien sei schuld an den aktuell gestiegenen Weltmarktpreisen für Energie. Er sprach auf einer Onlinediskussion von Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mit dem Motto: „Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zur Klimaneutralität“ am 16. November. Birol sagte, erneuerbar erzeugte Energie werde langfristig Preisanstiege sogar abmildern.

Der aktuelle IEA-Bericht „World Energy Outlooks“ mache deutlich, dass in den nächsten zehn Jahren Maßnahmen in vier Schlüsselbereichen unabdingbar sind, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5° C zu begrenzen: Elektrifizierung, mehr Energieeffizienz, die Verhinderung von Leckagen aus dem Betrieb fossiler Brennstoffe und die Förderung von Innovationen im Bereich sauberer Energien. Er rief dazu auf, die Nutzung der fossilen Energien drastisch herunterzufahren. Birol nannte den vergangenen Weltklimagipfel Cop 26 in Glasgow einen Fortschritt, auch wenn er sich mehr gewünscht hätte, zum Beispiel zum Kohleausstieg.

Keine Staatseingriffe in Energiemärkte

Hoffnung setze er nun auf die G7, deren Präsidentschaft Deutschland im Jahr 2022 von Großbritannien übernimmt. „Die größten Verursacher von Treibhausgasemissionen müssen nun auch die meisten Reduktionen vornehmen und ein Beispiel sein“, appellierte Birol. Holger Lösch, der stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI, verwies auf die große Bedeutung, die sichere Energieversorgung und wettbewerbsfähige Energiepreise für die Wirtschaft haben. Dennoch wandten sich die Teilnehmenden der Diskussion gegen staatliche Eingriffe in die Energiepreise. Allerdings solle der Staat mit Steuern, Abgaben und Umlagen lenken.

Stephanie von Ahlefeldt, Abteilungsleiterin Energiepolitik im BMWi sagte: "Die Länder müssen hohe Energiepreise aushalten." Sie warnte vor den Vorstößen einiger EU-Staaten, stärker in die Energiemärkte einzugreifen. Vor allem Frankreich und Spanien setzten die EU-Kommission derzeit unter Druck, den Strommarkt zu reformieren. Hier solle Deutschland der EU-Kommission den Rücken stärken, meinte von Ahlefeldt.
 
Teilnehmer des BDI-Forums (v.l.o.n.r.u.): Stephanie von Ahlefeldt (BMWi), Fatih Birol (IEA), Gregor Pett (Uniper), Timur Gül (IEA)
Quelle: BDI

Aktuelle Energiepreisrallye nicht Schuld der erneuerbaren Energien
 
Timur Gül, Abteilungsleiter Energietechnologiepolitik der IEA rechnet damit, dass „die Turbulenzen auf den globalen Energiemärkten Industrie und Verbraucher auch in Zukunft beschäftigen werden“. Allerdings seien die aktuellen Höchstpreise der Tatsache geschuldet, dass in Asien, besonders China, die Gasnachfrage durch die Konjunktur nach der Covid-19-Pandemie enorm angestiegen ist. Dadurch wäre kein Flüssiggas (LNG) für Europa verfügbar gewesen.

Die europäischen Gasspeicher waren zudem durch das relativ kalte erste Quartal 2021 geleert und in der Hoffnung auf Tiefstpreise wie im Lockdown von 2020 noch nicht wieder aufgefüllt worden, erläuterte Gül. Zusammen mit Wartungsarbeiten in Norwegen und Großbritannien am Gassystem sei es dadurch zu Engpässen gekommen. Russland erfülle alle seine Gaslieferverträge, betonte Gül. Für den Strommarkt sei vor allem das schwache Windaufkommen entscheidend gewesen, durch das mehr aus Gas und Kohle produziert werden musste, was nun einmal teuer sei, schloss sich Gregor Pett, Vizepräsident für Marktanalyse bei Uniper der Einschätzung an.

Mittwoch, 17.11.2021, 13:24 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Veranstaltung - IEA sieht erneuerbare Energie als Mittel gegen hohe Preise
Quelle: Shutterstock / Brian A Jackson
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IEA sieht erneuerbare Energie als Mittel gegen hohe Preise
Bei einer Onlinediskussion von Bundeswirtschaftsministerium und Bundesverband der Deutschen Industrie verteidigte der Direktor der Internationalen Energieagentur erneuerbare Energien.
Fatih Birol, Exekutivdirector der Internationalen Energieagentur (IEA) wandte sich gegen Vorwürfe, der Ausbau erneuerbarer Energien sei schuld an den aktuell gestiegenen Weltmarktpreisen für Energie. Er sprach auf einer Onlinediskussion von Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mit dem Motto: „Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zur Klimaneutralität“ am 16. November. Birol sagte, erneuerbar erzeugte Energie werde langfristig Preisanstiege sogar abmildern.

Der aktuelle IEA-Bericht „World Energy Outlooks“ mache deutlich, dass in den nächsten zehn Jahren Maßnahmen in vier Schlüsselbereichen unabdingbar sind, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5° C zu begrenzen: Elektrifizierung, mehr Energieeffizienz, die Verhinderung von Leckagen aus dem Betrieb fossiler Brennstoffe und die Förderung von Innovationen im Bereich sauberer Energien. Er rief dazu auf, die Nutzung der fossilen Energien drastisch herunterzufahren. Birol nannte den vergangenen Weltklimagipfel Cop 26 in Glasgow einen Fortschritt, auch wenn er sich mehr gewünscht hätte, zum Beispiel zum Kohleausstieg.

Keine Staatseingriffe in Energiemärkte

Hoffnung setze er nun auf die G7, deren Präsidentschaft Deutschland im Jahr 2022 von Großbritannien übernimmt. „Die größten Verursacher von Treibhausgasemissionen müssen nun auch die meisten Reduktionen vornehmen und ein Beispiel sein“, appellierte Birol. Holger Lösch, der stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI, verwies auf die große Bedeutung, die sichere Energieversorgung und wettbewerbsfähige Energiepreise für die Wirtschaft haben. Dennoch wandten sich die Teilnehmenden der Diskussion gegen staatliche Eingriffe in die Energiepreise. Allerdings solle der Staat mit Steuern, Abgaben und Umlagen lenken.

Stephanie von Ahlefeldt, Abteilungsleiterin Energiepolitik im BMWi sagte: "Die Länder müssen hohe Energiepreise aushalten." Sie warnte vor den Vorstößen einiger EU-Staaten, stärker in die Energiemärkte einzugreifen. Vor allem Frankreich und Spanien setzten die EU-Kommission derzeit unter Druck, den Strommarkt zu reformieren. Hier solle Deutschland der EU-Kommission den Rücken stärken, meinte von Ahlefeldt.
 
Teilnehmer des BDI-Forums (v.l.o.n.r.u.): Stephanie von Ahlefeldt (BMWi), Fatih Birol (IEA), Gregor Pett (Uniper), Timur Gül (IEA)
Quelle: BDI

Aktuelle Energiepreisrallye nicht Schuld der erneuerbaren Energien
 
Timur Gül, Abteilungsleiter Energietechnologiepolitik der IEA rechnet damit, dass „die Turbulenzen auf den globalen Energiemärkten Industrie und Verbraucher auch in Zukunft beschäftigen werden“. Allerdings seien die aktuellen Höchstpreise der Tatsache geschuldet, dass in Asien, besonders China, die Gasnachfrage durch die Konjunktur nach der Covid-19-Pandemie enorm angestiegen ist. Dadurch wäre kein Flüssiggas (LNG) für Europa verfügbar gewesen.

Die europäischen Gasspeicher waren zudem durch das relativ kalte erste Quartal 2021 geleert und in der Hoffnung auf Tiefstpreise wie im Lockdown von 2020 noch nicht wieder aufgefüllt worden, erläuterte Gül. Zusammen mit Wartungsarbeiten in Norwegen und Großbritannien am Gassystem sei es dadurch zu Engpässen gekommen. Russland erfülle alle seine Gaslieferverträge, betonte Gül. Für den Strommarkt sei vor allem das schwache Windaufkommen entscheidend gewesen, durch das mehr aus Gas und Kohle produziert werden musste, was nun einmal teuer sei, schloss sich Gregor Pett, Vizepräsident für Marktanalyse bei Uniper der Einschätzung an.

Mittwoch, 17.11.2021, 13:24 Uhr
Susanne Harmsen

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