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Energie & Management > Regenerative - IEA erwartet Rekordwachstum bei den Erneuerbaren
Quelle: Shutterstock / lovelyday12
Regenerative

IEA erwartet Rekordwachstum bei den Erneuerbaren

Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet für die kommenden zwei Jahre mit dem größten jährlichen Zuwachs an erneuerbaren Kapazitäten aller Zeiten, besonders bei PV und Windkraft.
Der jährliche Bericht zum Ausbau erneuerbarer Energien weltweit der Internationalen Energieagentur (IEA) wurde am 1. Juni veröffentlicht. Demnach wird der weltweite Zubau erneuerbarer Energiekapazitäten in diesem Jahr voraussichtlich um ein Drittel ansteigen. Verantwortlich dafür seien die zunehmende politische Dynamik, höhere Preise für fossile Brennstoffe und Bedenken hinsichtlich der Energiesicherheit von Importen. Dies treibe insbesondere den starken Einsatz von Photovoltaik und Windkraft voran.

Das Wachstum soll sich im nächsten Jahr fortsetzen und die weltweite Gesamtkapazität an erneuerbarem Strom auf 4,5 Millionen MW steigern. Das entspricht der gesamten Stromproduktion von China und den Vereinigten Staaten zusammen, heißt es in dem neuen „Renewable Energy Market Update“. Der weltweite Zubau erneuerbarer Kapazitäten werde im Jahr 2023 voraussichtlich um 107.000 MW auf über 440.000 MW ansteigen, der größte absolute Zuwachs aller Zeiten.

Politische Rahmen als Impulsgeber

Der dynamische Ausbau finde in den wichtigsten Märkten der Welt statt. Erneuerbare Energien stehen im Mittelpunkt der europäischen Reaktion auf die Energiekrise und beschleunigen dort ihr Wachstum. Neue politische Maßnahmen werden in den nächsten zwei Jahren auch in den USA und Indien zu deutlichen Steigerungen beitragen. China festige unterdessen seine führende Position und dürfte sowohl 2023 als auch 2024 für fast 55 Prozent des weltweiten Zubaus erneuerbarer Energiekapazitäten verantwortlich sein, prognostiziert die IEA.
 

„Solar- und Windkraft sind die Vorreiter bei der schnellen Expansion der neuen globalen Energiewirtschaft“, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. „In diesem Jahr wird die Welt voraussichtlich eine rekordverdächtige Menge an erneuerbaren Energien in die Stromsysteme einspeisen – mehr als die gesamte Stromkapazität von Deutschland und Spanien zusammen“, ergänzte er. Die globale Energiekrise habe gezeigt, dass erneuerbare Energien von entscheidender Bedeutung sind, um die Energieversorgung nicht nur sauberer, sondern auch sicherer und erschwinglicher zu machen, nannte Birol als Antrieb dieser Entwicklung.

Um ein stärkeres Wachstum zu erreichen, müssten jedoch einige wichtige Herausforderungen angegangen werden. „Die Richtlinien müssen sich an die sich ändernden Marktbedingungen anpassen, und wir müssen die Stromnetze modernisieren und ausbauen, um sicherzustellen, dass wir das enorme Potenzial von Solar- und Windenergie voll ausschöpfen können“, mahnte Birol.

Photovoltaik-Produktionsanlagen im Aufbau

Dem neuen Bericht zufolge wird der Zubau von Solarstrom zwei Drittel des diesjährigen Zuwachses an erneuerbarer Energiekapazität ausmachen und voraussichtlich im Jahr 2024 weiter wachsen. Mit dem Ausbau großer PV-Anlagen geht das Wachstum kleinerer Anlagen einher. Höhere Strompreise stimulierten ein schnelleres Wachstum von PV auf Dächern, was es den Verbrauchern ermöglicht, ihre Stromrechnungen zu senken. Gleichzeitig wird erwartet, dass sich die Produktionskapazität für alle PV-Produktionssegmente bis 2024 auf eine Million MW mehr als verdoppeln wird.

Dies werde angeführt von China und einer zunehmenden Angebotsdiversifizierung in den Vereinigten Staaten, Indien und Europa. Basierend auf diesen Trends werde die Welt im Jahr 2030 über genügend Solar-PV-Produktionskapazitäten verfügen, um den im IEA-Szenario „Netto-Null-Emissionen bis 2050“ vorgesehenen jährlichen Bedarf problemlos zu decken. In mehreren Ländern Europas, darunter Spanien, Deutschland und Irland, wird der kombinierte Anteil von Wind- und PV an ihrer gesamten jährlichen Stromerzeugung bis 2024 auf über 40 % steigen, rechnet die IEA.
 
Nettokapazitätsentwicklung erneuerbarer Energieanlagen nach Technologien mit Vorausschau nach linearer und beschleunigter Weiterentwicklung für 2023-24. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Quelle: IEA

Windkraft mit Produktionsengpässen

Es wird prognostiziert, dass der Zubau von Windenergie im Jahr 2023 stark ansteigen und im Vergleich zum Vorjahr um fast 70 Prozent wachsen wird, nachdem es einige schwierige Jahre mit schleppendem Wachstum gegeben hatte. Das schnellere Wachstum sei hauptsächlich auf die Fertigstellung von Projekten zurückzuführen, die durch Covid-19-Beschränkungen in China sowie durch Lieferkettenprobleme in Europa und den Vereinigten Staaten verzögert wurden.

Das weitere Wachstum im Jahr 2024 werde jedoch davon abhängen, ob die Regierungen größere politische Unterstützung leisten können, um Herausforderungen in Bezug auf Genehmigungen und Auktionsdesign zu bewältigen. Im Gegensatz zur Solar-PV wüchsen die Lieferketten von Windkraftanlagen nicht schnell genug, um der steigenden Nachfrage mittelfristig gerecht zu werden. Dies ist vor allem auf steigende Rohstoffpreise und Herausforderungen in der Lieferkette zurückzuführen, die die Rentabilität der Hersteller verringern.

Der Bericht der IEA zu Erneuerbaren Energien 2023 steht in englischer Sprache im Internet bereit.


Donnerstag, 1.06.2023, 16:25 Uhr
Susanne Harmsen
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IEA erwartet Rekordwachstum bei den Erneuerbaren
Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet für die kommenden zwei Jahre mit dem größten jährlichen Zuwachs an erneuerbaren Kapazitäten aller Zeiten, besonders bei PV und Windkraft.
Der jährliche Bericht zum Ausbau erneuerbarer Energien weltweit der Internationalen Energieagentur (IEA) wurde am 1. Juni veröffentlicht. Demnach wird der weltweite Zubau erneuerbarer Energiekapazitäten in diesem Jahr voraussichtlich um ein Drittel ansteigen. Verantwortlich dafür seien die zunehmende politische Dynamik, höhere Preise für fossile Brennstoffe und Bedenken hinsichtlich der Energiesicherheit von Importen. Dies treibe insbesondere den starken Einsatz von Photovoltaik und Windkraft voran.

Das Wachstum soll sich im nächsten Jahr fortsetzen und die weltweite Gesamtkapazität an erneuerbarem Strom auf 4,5 Millionen MW steigern. Das entspricht der gesamten Stromproduktion von China und den Vereinigten Staaten zusammen, heißt es in dem neuen „Renewable Energy Market Update“. Der weltweite Zubau erneuerbarer Kapazitäten werde im Jahr 2023 voraussichtlich um 107.000 MW auf über 440.000 MW ansteigen, der größte absolute Zuwachs aller Zeiten.

Politische Rahmen als Impulsgeber

Der dynamische Ausbau finde in den wichtigsten Märkten der Welt statt. Erneuerbare Energien stehen im Mittelpunkt der europäischen Reaktion auf die Energiekrise und beschleunigen dort ihr Wachstum. Neue politische Maßnahmen werden in den nächsten zwei Jahren auch in den USA und Indien zu deutlichen Steigerungen beitragen. China festige unterdessen seine führende Position und dürfte sowohl 2023 als auch 2024 für fast 55 Prozent des weltweiten Zubaus erneuerbarer Energiekapazitäten verantwortlich sein, prognostiziert die IEA.
 

„Solar- und Windkraft sind die Vorreiter bei der schnellen Expansion der neuen globalen Energiewirtschaft“, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. „In diesem Jahr wird die Welt voraussichtlich eine rekordverdächtige Menge an erneuerbaren Energien in die Stromsysteme einspeisen – mehr als die gesamte Stromkapazität von Deutschland und Spanien zusammen“, ergänzte er. Die globale Energiekrise habe gezeigt, dass erneuerbare Energien von entscheidender Bedeutung sind, um die Energieversorgung nicht nur sauberer, sondern auch sicherer und erschwinglicher zu machen, nannte Birol als Antrieb dieser Entwicklung.

Um ein stärkeres Wachstum zu erreichen, müssten jedoch einige wichtige Herausforderungen angegangen werden. „Die Richtlinien müssen sich an die sich ändernden Marktbedingungen anpassen, und wir müssen die Stromnetze modernisieren und ausbauen, um sicherzustellen, dass wir das enorme Potenzial von Solar- und Windenergie voll ausschöpfen können“, mahnte Birol.

Photovoltaik-Produktionsanlagen im Aufbau

Dem neuen Bericht zufolge wird der Zubau von Solarstrom zwei Drittel des diesjährigen Zuwachses an erneuerbarer Energiekapazität ausmachen und voraussichtlich im Jahr 2024 weiter wachsen. Mit dem Ausbau großer PV-Anlagen geht das Wachstum kleinerer Anlagen einher. Höhere Strompreise stimulierten ein schnelleres Wachstum von PV auf Dächern, was es den Verbrauchern ermöglicht, ihre Stromrechnungen zu senken. Gleichzeitig wird erwartet, dass sich die Produktionskapazität für alle PV-Produktionssegmente bis 2024 auf eine Million MW mehr als verdoppeln wird.

Dies werde angeführt von China und einer zunehmenden Angebotsdiversifizierung in den Vereinigten Staaten, Indien und Europa. Basierend auf diesen Trends werde die Welt im Jahr 2030 über genügend Solar-PV-Produktionskapazitäten verfügen, um den im IEA-Szenario „Netto-Null-Emissionen bis 2050“ vorgesehenen jährlichen Bedarf problemlos zu decken. In mehreren Ländern Europas, darunter Spanien, Deutschland und Irland, wird der kombinierte Anteil von Wind- und PV an ihrer gesamten jährlichen Stromerzeugung bis 2024 auf über 40 % steigen, rechnet die IEA.
 
Nettokapazitätsentwicklung erneuerbarer Energieanlagen nach Technologien mit Vorausschau nach linearer und beschleunigter Weiterentwicklung für 2023-24. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Quelle: IEA

Windkraft mit Produktionsengpässen

Es wird prognostiziert, dass der Zubau von Windenergie im Jahr 2023 stark ansteigen und im Vergleich zum Vorjahr um fast 70 Prozent wachsen wird, nachdem es einige schwierige Jahre mit schleppendem Wachstum gegeben hatte. Das schnellere Wachstum sei hauptsächlich auf die Fertigstellung von Projekten zurückzuführen, die durch Covid-19-Beschränkungen in China sowie durch Lieferkettenprobleme in Europa und den Vereinigten Staaten verzögert wurden.

Das weitere Wachstum im Jahr 2024 werde jedoch davon abhängen, ob die Regierungen größere politische Unterstützung leisten können, um Herausforderungen in Bezug auf Genehmigungen und Auktionsdesign zu bewältigen. Im Gegensatz zur Solar-PV wüchsen die Lieferketten von Windkraftanlagen nicht schnell genug, um der steigenden Nachfrage mittelfristig gerecht zu werden. Dies ist vor allem auf steigende Rohstoffpreise und Herausforderungen in der Lieferkette zurückzuführen, die die Rentabilität der Hersteller verringern.

Der Bericht der IEA zu Erneuerbaren Energien 2023 steht in englischer Sprache im Internet bereit.


Donnerstag, 1.06.2023, 16:25 Uhr
Susanne Harmsen

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