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Energie & Management > Wärmenetz - Holzpellets zur Nahwärmeversorgung
Bild: E&M
Wärmenetz

Holzpellets zur Nahwärmeversorgung

Der Energieversorger N-Ergie wird ein Neubaugebiet für 22 Ein- und zwei Mehrfamilienhäuser künftig über ein Nahwärmenetz auf Basis von Holzpellets mit Wärme versorgen.  
„Die Wärmewende ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Mit dieser Lösung tragen wir gemeinsam mit der Stadt Schillingsfürst zur Umsetzung der Wärmewende hier in der Region bei“, erklärt Rainer Kleedörfer, Leiter Unternehmensentwicklung bei der N-Ergie. In der mittelfränkischen Stadt Schillingsfürst entsteht ab nächstem Jahr das Neubaugebiet „Marienhof II“ für 22 Ein- und zwei Mehrfamilienhäuser, teilte die N-Energie mit.

Die Wärmeversorgung wird in dem neuen Quartier über ein Heizhaus geregelt, das die benötigte Energie aus Holzpellets erzeugt. Von der Heizzentrale aus verteilen Wärmeleitungen die Heizwärme in die einzelnen Häuser. Die Übergabestationen werden sich jeweils in den Häusern selbst befinden. Die N-Energie übernimmt nach eigenen Angaben den Betrieb des Wärmenetzes sowie die Wartung für die nächsten 20 Jahre. Der Primärenergiefaktor, der den ressourcenschonenden Umgang mit Energie misst, liegt bei unter 0,5. Damit erfülle die geplante Wärmeerzeugung auch die Anforderungen des neuen Gebäudeenergiegesetzes.

Nach den Informationen des Energieversorgers N-Ergie ist die Anbindung an das Nahwärmenetz für spätere Eigentümer günstiger, als wenn sie sich für eine Erdgasheizung entscheiden. Die N-Ergie geht von geschätzten Jahreskosten der Nahwärme von 2.400 Euro aus. Bei einer Gasheizung kämen die Verbraucher auf 2.477,60 Euro, so die Kalkulationen des Versorgers, mit denen er in einer Informationsbroschüre für das Nahwärmekonzept wirbt. Die Eigentümer können zwischen zwei Laufzeiten der Wärmeverträge wählen – entweder 10 oder 20 Jahre. Die erschlossenen Grundstücke in unterschiedlichen Größen werden ab Oktober über die Stadt Schillingsfürst verkauft. Innerhalb der kommenden drei Jahre soll der Marienhof II bebaut sein, so der Plan.

Pelletmarkt in Deutschland auf Wachstumskurs

Die Nutzung von Pellets gilt als klimafreundlich, da sie bei uns als nahezu CO2-frei eingestuft wird. Die Zahl der Pelletheizungen und der Produktionsmengen von Pellets steigen seit einigen Jahren in Deutschland wieder an. Zu der leitungsgebundenen Wärmeversorgung bundesweit steuern nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes Pelletheizkraftwerke jedoch nach wie vor nur einen geringen Anteil von etwa 5 % bei. Der meistgenutzte Energieträger ist Erdgas mit rund 40 %.

Der Bundespreis für Pellets liegt derzeit 7,7 % unter dem von September 2019. Umgerechnet entspricht das einem Kilopreis von 22,34 Cent und einem Preis pro kWh Wärme von 4,47 Cent. Heizöl ist nach Zahlen des DEPV ebenfalls weiter im Preis gesunken – daher besteht ein Preisnachteil von 19,8 %. Der Preisvorteil zu Erdgas beziffert sich auf knapp 27 %.
 
Die Grafik zeigt den Preisvorteil von Pellets gegenüber Heizöl
Quelle: DEPV

In diesem Jahr werden wohl mehr als 2,8 Mio. Tonnen Pellets in Deutschland erzeugt werden, schätzt der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV). Im Jahr 2018 lag die Gesamtmenge bei etwa 2,4 Mio. t Pellets. Deutschland nimmt allerdings nach Aussage des DEPV seit Jahren eine globale Spitzenstellung bei der Pelletproduktion ein. Mit sehr hohen Holzvorräten und Restholzmengen in den Sägewerken sei Deutschland ein hervorragender Standort für die Pelletproduktion.

Der Verband rechnet bei den privaten und gewerblichen Pelletheizungen mit einem weiteren Anstieg. Die „Raus-aus-dem-Öl-Politik“ der Bundesregierung, die sich im aktuellen Gebäudeenergiegesetz (GEG) mit einem teilweisen Verbot ab 2026 manifestiert, sei dafür eine Voraussetzung. Hinzu kämen attraktive Fördersätze. Für das Jahr 2020 wird ein Bestand von rund 525.000 Pelletheizungen in Deutschland prognostiziert, im Jahr 2012 lag der Bestand bei 279.000.

Donnerstag, 1.10.2020, 12:36 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Wärmenetz - Holzpellets zur Nahwärmeversorgung
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Wärmenetz
Holzpellets zur Nahwärmeversorgung
Der Energieversorger N-Ergie wird ein Neubaugebiet für 22 Ein- und zwei Mehrfamilienhäuser künftig über ein Nahwärmenetz auf Basis von Holzpellets mit Wärme versorgen.  
„Die Wärmewende ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Mit dieser Lösung tragen wir gemeinsam mit der Stadt Schillingsfürst zur Umsetzung der Wärmewende hier in der Region bei“, erklärt Rainer Kleedörfer, Leiter Unternehmensentwicklung bei der N-Ergie. In der mittelfränkischen Stadt Schillingsfürst entsteht ab nächstem Jahr das Neubaugebiet „Marienhof II“ für 22 Ein- und zwei Mehrfamilienhäuser, teilte die N-Energie mit.

Die Wärmeversorgung wird in dem neuen Quartier über ein Heizhaus geregelt, das die benötigte Energie aus Holzpellets erzeugt. Von der Heizzentrale aus verteilen Wärmeleitungen die Heizwärme in die einzelnen Häuser. Die Übergabestationen werden sich jeweils in den Häusern selbst befinden. Die N-Energie übernimmt nach eigenen Angaben den Betrieb des Wärmenetzes sowie die Wartung für die nächsten 20 Jahre. Der Primärenergiefaktor, der den ressourcenschonenden Umgang mit Energie misst, liegt bei unter 0,5. Damit erfülle die geplante Wärmeerzeugung auch die Anforderungen des neuen Gebäudeenergiegesetzes.

Nach den Informationen des Energieversorgers N-Ergie ist die Anbindung an das Nahwärmenetz für spätere Eigentümer günstiger, als wenn sie sich für eine Erdgasheizung entscheiden. Die N-Ergie geht von geschätzten Jahreskosten der Nahwärme von 2.400 Euro aus. Bei einer Gasheizung kämen die Verbraucher auf 2.477,60 Euro, so die Kalkulationen des Versorgers, mit denen er in einer Informationsbroschüre für das Nahwärmekonzept wirbt. Die Eigentümer können zwischen zwei Laufzeiten der Wärmeverträge wählen – entweder 10 oder 20 Jahre. Die erschlossenen Grundstücke in unterschiedlichen Größen werden ab Oktober über die Stadt Schillingsfürst verkauft. Innerhalb der kommenden drei Jahre soll der Marienhof II bebaut sein, so der Plan.

Pelletmarkt in Deutschland auf Wachstumskurs

Die Nutzung von Pellets gilt als klimafreundlich, da sie bei uns als nahezu CO2-frei eingestuft wird. Die Zahl der Pelletheizungen und der Produktionsmengen von Pellets steigen seit einigen Jahren in Deutschland wieder an. Zu der leitungsgebundenen Wärmeversorgung bundesweit steuern nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes Pelletheizkraftwerke jedoch nach wie vor nur einen geringen Anteil von etwa 5 % bei. Der meistgenutzte Energieträger ist Erdgas mit rund 40 %.

Der Bundespreis für Pellets liegt derzeit 7,7 % unter dem von September 2019. Umgerechnet entspricht das einem Kilopreis von 22,34 Cent und einem Preis pro kWh Wärme von 4,47 Cent. Heizöl ist nach Zahlen des DEPV ebenfalls weiter im Preis gesunken – daher besteht ein Preisnachteil von 19,8 %. Der Preisvorteil zu Erdgas beziffert sich auf knapp 27 %.
 
Die Grafik zeigt den Preisvorteil von Pellets gegenüber Heizöl
Quelle: DEPV

In diesem Jahr werden wohl mehr als 2,8 Mio. Tonnen Pellets in Deutschland erzeugt werden, schätzt der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV). Im Jahr 2018 lag die Gesamtmenge bei etwa 2,4 Mio. t Pellets. Deutschland nimmt allerdings nach Aussage des DEPV seit Jahren eine globale Spitzenstellung bei der Pelletproduktion ein. Mit sehr hohen Holzvorräten und Restholzmengen in den Sägewerken sei Deutschland ein hervorragender Standort für die Pelletproduktion.

Der Verband rechnet bei den privaten und gewerblichen Pelletheizungen mit einem weiteren Anstieg. Die „Raus-aus-dem-Öl-Politik“ der Bundesregierung, die sich im aktuellen Gebäudeenergiegesetz (GEG) mit einem teilweisen Verbot ab 2026 manifestiert, sei dafür eine Voraussetzung. Hinzu kämen attraktive Fördersätze. Für das Jahr 2020 wird ein Bestand von rund 525.000 Pelletheizungen in Deutschland prognostiziert, im Jahr 2012 lag der Bestand bei 279.000.

Donnerstag, 1.10.2020, 12:36 Uhr
Heidi Roider

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