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Energie & Management > Schweiz - Hohe Sicherungsleistungen lassen Alpiq ins Minus rutschen
Quelle: Fotolia / daboost
Schweiz

Hohe Sicherungsleistungen lassen Alpiq ins Minus rutschen

Alpiq ist im Geschäftsjahr 2021 ins Minus gerutscht und schüttet keine Dividende aus. Den Anlegern macht der Schweizer Energiekonzern aber Hoffnung auf gute Geschäfte im laufenden Jahr.
Die Turbulenzen an den Energiemärkten haben sich unterschiedlich auf die Geschäfte des Schweizer Energiekonzerns Alpiq ausgewirkt. Höhere Preise sorgten für einen gestiegenen Nettoumsatz auf umgerechnet 7,37 Mrd. Euro. Allerdings rutschte das Unternehmen durch erforderliche Sicherungsgeschäfte in die roten Zahlen. Weil unterm Strich ein Minus von 260 Mio. Euro verbleibt, schüttet Alpiq für 2021 keine Dividende an die Aktionäre aus.

Das Unternehmen beruhigt die Anteilseigner allerdings mit der Aussicht auf gute Gewinne im Geschäftsjahr 2022. Denn das Minus erkläre sich, so das Unternehmen auf der Bilanzpressekonferenz am 24. Februar, vor allem durch die erhöhte finanzielle Absicherung der Energieproduktion und der Bezugsverträge im Zuge der gestiegenen Energiepreise.

Aktionäre helfen den Schweizern mit Millionenkrediten aus

Die Absicherungsgeschäfte sind zum Bilanzstichtag auszuweisen, die erwarteten Umsatzerlöse aus den abgesicherten Energiegeschäften kommen erst später zum Tragen. "Die steigenden, im Vorfeld abgesicherten Preise werden sich positiv auf das Ergebnis auswirken", so Alpiq in einer Mitteilung. 2022 werde das operative Ergebnis (Ebitda) ähnlich positiv ausfallen wie in den beiden Vorjahren.

Mit geborgtem Geld hat Alpiq im zweiten Halbjahr auf die Entwicklung an den Märkten reagiert und seine Liquidität entsprechend erhöht. Neben Kreditlinien lieh das Unternehmen sich bei seinen Aktionären zusätzlich bis Ende Januar 2022 insgesamt 287 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich bis Ende 2021 um 346 Mio. auf 1,5 Mrd. Euro.

Operatives Geschäft verbessert sich auf 289 Mio. Euro

Abseits dieser Kennzahlen blickt Alpiq durchaus zufrieden auf das Geschäftsjahr. Vor allem die höheren Energiepreise sorgten für den höheren Nettoumsatz von 7,37 Mrd. Euro. Im operativen Geschäft verbesserte Alpiq sich und erwirtschaftete ein Ebitda vor Sondereinflüssen von 289 Mio. Euro.

Einen großen Anteil daran trug der Energiehandel mit einem Ergebnis von 247 Mio. Euro. Hier machte sich die bessere Auslastung der Kraftwerke in Kombination mit den gestiegenen Verkaufspreisen positiv bemerkbar. Ausnahme bleibt nach wie vor die inländische Stromproduktion mit einem Minus von 59 Mio. Euro. Das Kernkraftwerk Leibstadt verharrte länger in Revision als gedacht und fiel daher für die eigene Erzeugung aus. Alpiq musste ersatzweise Energie beschaffen und dafür auf dem Markt tief in die Tasche greifen, was die Jahresbilanz entsprechend belastete. Gewinne machte Alpiq vor allem in durch die Stromproduktion außerhalb der eidgenössischen Grenzen.

Alpiq investiert weiter in den Ausbau der regenerativen Erzeugungskapazitäten. In Zermatt treibt der Konzern mit Partnerunternehmen ein Wasserkraft-Projekt voran, das über einen anzulegenden Stausee im Winter bis zu 650 Mio. kWh zusätzlichen Strom erzeugen soll. In den kalten Monaten fallen häufiger Kraftwerke aus. Die Produktion von grünem Wasserstoff steht bei Alpiq ebenfalls auf der Agenda. Für 2023 ist der Start einer Anlage geplant, die jährlich 1.200 Tonnen Wasserstoff produziert. Die dabei anfallende Abwärme soll dem Fernwärmenetz zur Verfügung stehen.

Donnerstag, 24.02.2022, 14:51 Uhr
Volker Stephan
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Schweiz
Hohe Sicherungsleistungen lassen Alpiq ins Minus rutschen
Alpiq ist im Geschäftsjahr 2021 ins Minus gerutscht und schüttet keine Dividende aus. Den Anlegern macht der Schweizer Energiekonzern aber Hoffnung auf gute Geschäfte im laufenden Jahr.
Die Turbulenzen an den Energiemärkten haben sich unterschiedlich auf die Geschäfte des Schweizer Energiekonzerns Alpiq ausgewirkt. Höhere Preise sorgten für einen gestiegenen Nettoumsatz auf umgerechnet 7,37 Mrd. Euro. Allerdings rutschte das Unternehmen durch erforderliche Sicherungsgeschäfte in die roten Zahlen. Weil unterm Strich ein Minus von 260 Mio. Euro verbleibt, schüttet Alpiq für 2021 keine Dividende an die Aktionäre aus.

Das Unternehmen beruhigt die Anteilseigner allerdings mit der Aussicht auf gute Gewinne im Geschäftsjahr 2022. Denn das Minus erkläre sich, so das Unternehmen auf der Bilanzpressekonferenz am 24. Februar, vor allem durch die erhöhte finanzielle Absicherung der Energieproduktion und der Bezugsverträge im Zuge der gestiegenen Energiepreise.

Aktionäre helfen den Schweizern mit Millionenkrediten aus

Die Absicherungsgeschäfte sind zum Bilanzstichtag auszuweisen, die erwarteten Umsatzerlöse aus den abgesicherten Energiegeschäften kommen erst später zum Tragen. "Die steigenden, im Vorfeld abgesicherten Preise werden sich positiv auf das Ergebnis auswirken", so Alpiq in einer Mitteilung. 2022 werde das operative Ergebnis (Ebitda) ähnlich positiv ausfallen wie in den beiden Vorjahren.

Mit geborgtem Geld hat Alpiq im zweiten Halbjahr auf die Entwicklung an den Märkten reagiert und seine Liquidität entsprechend erhöht. Neben Kreditlinien lieh das Unternehmen sich bei seinen Aktionären zusätzlich bis Ende Januar 2022 insgesamt 287 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich bis Ende 2021 um 346 Mio. auf 1,5 Mrd. Euro.

Operatives Geschäft verbessert sich auf 289 Mio. Euro

Abseits dieser Kennzahlen blickt Alpiq durchaus zufrieden auf das Geschäftsjahr. Vor allem die höheren Energiepreise sorgten für den höheren Nettoumsatz von 7,37 Mrd. Euro. Im operativen Geschäft verbesserte Alpiq sich und erwirtschaftete ein Ebitda vor Sondereinflüssen von 289 Mio. Euro.

Einen großen Anteil daran trug der Energiehandel mit einem Ergebnis von 247 Mio. Euro. Hier machte sich die bessere Auslastung der Kraftwerke in Kombination mit den gestiegenen Verkaufspreisen positiv bemerkbar. Ausnahme bleibt nach wie vor die inländische Stromproduktion mit einem Minus von 59 Mio. Euro. Das Kernkraftwerk Leibstadt verharrte länger in Revision als gedacht und fiel daher für die eigene Erzeugung aus. Alpiq musste ersatzweise Energie beschaffen und dafür auf dem Markt tief in die Tasche greifen, was die Jahresbilanz entsprechend belastete. Gewinne machte Alpiq vor allem in durch die Stromproduktion außerhalb der eidgenössischen Grenzen.

Alpiq investiert weiter in den Ausbau der regenerativen Erzeugungskapazitäten. In Zermatt treibt der Konzern mit Partnerunternehmen ein Wasserkraft-Projekt voran, das über einen anzulegenden Stausee im Winter bis zu 650 Mio. kWh zusätzlichen Strom erzeugen soll. In den kalten Monaten fallen häufiger Kraftwerke aus. Die Produktion von grünem Wasserstoff steht bei Alpiq ebenfalls auf der Agenda. Für 2023 ist der Start einer Anlage geplant, die jährlich 1.200 Tonnen Wasserstoff produziert. Die dabei anfallende Abwärme soll dem Fernwärmenetz zur Verfügung stehen.

Donnerstag, 24.02.2022, 14:51 Uhr
Volker Stephan

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