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Energie & Management > BHKW Des Monats - Hocheffiziente Versorgung der
Quelle: Shutterstock, saicle / E&M
BHKW Des Monats

Hocheffiziente Versorgung der "Kletterei"

Für eine Kletterhalle hat "RMB/ENERGIE" die KWK-Anlage installiert. Das BHKW ist in dem komplexen Zusammenspiel von Heizung, Lüftung und der Energieversorgung ein wesentliches Element.
Wetterbedingt ist Klettertraining im alpinen Gebirge nicht immer gefahrlos möglich. Im oberbayerischen Kaufering können Kletterbegeisterte ihrem Hobby bei jedem Wetter nachgehen. Die „Kletter- und Boulderhalle am Lech GmbH“ ließ die Halle namens „Kletterei“ mitsamt dazugehörigen Büros und einem Restaurant errichten. Die Kletter- und Boulderhalle stellt besondere Herausforderungen an die Temperatur- und Lüftungsbedingungen. Da sie zudem einen hohen Gesamtenergiebedarf aufweist, stellt ein Blockheizkraftwerk eine wesentliche Komponente für die Versorgung mit Strom, Wärme und auch Kälte dar.

Markus Wasserle ist Geschäftsführer der Kauferinger Kletterhalle. Gemeinsam mit den Ortsgruppen des Deutschen Alpenvereins (DAV) plante er die Ausstattung der Anlage. Eine wesentliche Vorgabe dabei war eine möglichst hohe Energie- und Ressourcenschonung. Denn bei allen Bemühungen um eine hohe Energieeffizienz ist klar, dass es dafür in einer so großen Freizeitanlage Grenzen gibt, die sich kaum unterbieten lassen, namentlich für die Raumklimatisierung und für die Warmwasserversorgung. Der Betreiber hat sich deshalb für eine hocheffiziente KWK-Anlage entschieden. Das Blockheizkraftwerk stammt vom Hersteller RMB Energie, von der Firma Rössle Technikplanung die Haustechnik.
 
Erwin Rößle und Roy Block am BHKW
Neo Tower 20.0
Quelle: RMB Energie

Das BHKW mit bis zu 20 kW elektrischer und bis zu 45,8 kW thermischer Leistung bedient nach Herstellerangaben seit 2019 mit einem Gesamtwirkungsgrad von 109,2 % die Grundlast der Wärme- und Stromversorgung. Es deckt gemeinsam mit einer 99-kW-Photovoltaikanlage den größten Teil des jährlichen Gesamtstrombedarfs von rund 350.000 kWh. Etwa 6.000 kWh werden über das öffentliche Netz bezogen. Zur zusätzlichen Wärmegewinnung wurde zudem eine Gasbrennwerttherme mit 60 kW von Weishaupt installiert.

Grundlast-BHKW für hohe Eigenversorgung

Das wärmegeführte BHKW übernimmt die Grundlast und der Brennwertkessel die Spitzenlast. Die vom BHKW − und wenn nötig von der Gasbrennwerttherme − gelieferte Wärme wird in der Kletterei nicht nur im Winter zur Beheizung genutzt. Im Sommer wird laut RMB Energie damit aus einem kontinuierlich auf 80 Grad Celsius temperierten Speicher eine Adsorptionskältemaschine der Marke Fahrenheit mit einer Kälteleistung von 25 kW gespeist. Zur Anlage gehört zudem ein Pufferspeicher mit rund 1.250 Liter.

Da das „neoTower BHKW“ über eine breite Leistungsspanne modulierend arbeitet, wird ein taktender Betrieb mit häufigen Starts weitgehend vermieden. „Das BHKW läuft über lange Phasen durch. Dabei passt es sich je nach benötigter Energiemengen modulierend an“, erklärt Roy Block vom Hersteller RMB Energie. Die Leistungsspanne liegt laut dem Hersteller zwischen 10,7 und 20 kW elektrischer sowie auf der Wärmeseite zwischen 29,1 und 45,8 kW thermischer Leistung. Das sei nicht zuletzt im Interesse einer hohen Eigenstromversorgung bedeutsam, die für den Betreiber ausgesprochen lukrativ sei und ihm eine überschaubare Amortisationszeit sichere. Zudem benötige er dadurch weniger Gas.

Zu den geringen Betriebskosten trage auch das lange Wartungsintervall bei, das beim Neo Tower 20.0 lediglich alle 6.000 Betriebsstunden fällig ist. Der Service am Gerät lässt sich überdies „automatisieren“, wenn man eines der drei unterschiedlichen Wartungsvertragsmodelle abschließt, teilt der Hersteller dazu weiter mit. Der Betreiber der Kletterhalle entschied sich für den kostengünstigen Basiswartungsvertrag, der Services und eine Fernüberwachung umfasst.
Konstruktiv bereits ab Werk geräuscharm konzipiert, wurde das BHKW durch eine Körperschallentkopplung mit unterlegten Sylodynstreifen und durch das Absorptionsschalldämpferset ASD-17 in DN 80 von „ATEC“ so leise, dass es in der Kletterhalle selbst akustisch nicht mehr wahrnehmbar ist. Von Atec stammt auch die übrige Abgasanlage für das Blockheizkraftwerk.

Heizungs- und Lüftungsanlage der größte Stromverbraucher

Die Heizungs- und Lüftungsanlage ist der größte Stromverbraucher der „Kletterei“. So müssen zum Beispiel die Griffe der Kletteranlage regelmäßig gereinigt werden. In vergleichbaren Anlagen werden sie üblicherweise kalt gesäubert, was dem Betreiber der „Kletterei“ nicht hygienisch genug erschien. Er nutzt deshalb einen Hochdruckreiniger mit Heißwasser, das ebenfalls vom BHKW geliefert wird. Diese Reinigung ist nicht nur gründlicher, sondern auch schneller, was also auch Personalkosten spart.
 
Klimatisierungstechnik der Kletterhalle
Quelle: RMB Energie

Außerdem waren eine zugfreie Hallenbelüftung, -beheizung und -klimatisierung gewünscht. Einerseits um bei verschwitzter Sportkleidung keine Erkältungskrankheiten zu begünstigen, andererseits um hohe Staubfrachten in der Raumluft zu vermeiden. Beim Klettern wird außerdem viel Magnesiumpulver für die Hände benötigt, das abtransportiert werden muss, um die Raumluft nicht zu kontaminieren. In der „Kletterei“ trägt die Luftführung der Zweizonen-Klimaanlage dazu bei, den Staubanfall zu verringern. Eine Zone ist der 15 Meter hohen Kletterhalle zugeordnet, die andere der etwa fünf Meter hohen Boulderhalle.

In der Kletterhalle nutzt man den Raum zwischen Innenwand und den mit Abstand dazu montierten Kletterwänden für die Be- und Entlüftung. Separiert wird die Luftführung durch eine Abtrennung in vier Meter Höhe. Im unteren Teil wird die Abluft durch Erdkollektoren unterirdisch in den Technikraum geführt. Spezielle Filter fangen die Partikel und reinigen die Luft, die durch gefilterte Außenluft angereichert und anschließend über die Löcher in den Kletterwänden der Halle wieder zugeführt wird. Durch die breite Verteilung einer Vielzahl solcher Löcher geschieht dies absolut zugfrei.

Die Anlage auf einen Blick:
Betreiber: Kletter- und Boulderhalle am Lech GmbH
Anlage: BHKW „neoTower 20.0“ vom Hersteller RMB Energie, Gasbrennwertkessel von Weishaupt mit 60 kW sowie ein Absorptionsschalldämpferset ASD-17 in DN 80 von „ATEC“, Adsorptionskältemaschine von Fahrenheit
Besonderheit: Grundlast-BHKW mit modularer Fahrweise, um die Bedürfnisse der sensiblen Temperatur- und Lüftungsbedingungen in der Kletterhalle zu gewährleisten
Ansprechpartner: Roy Block, Vertrieb Deutschland Süd, Österreich bei RMB Energie, roy.block@rmbenergie.de

Dienstag, 4.10.2022, 08:59 Uhr
Heidi Roider
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Quelle: Shutterstock, saicle / E&M
BHKW Des Monats
Hocheffiziente Versorgung der "Kletterei"
Für eine Kletterhalle hat "RMB/ENERGIE" die KWK-Anlage installiert. Das BHKW ist in dem komplexen Zusammenspiel von Heizung, Lüftung und der Energieversorgung ein wesentliches Element.
Wetterbedingt ist Klettertraining im alpinen Gebirge nicht immer gefahrlos möglich. Im oberbayerischen Kaufering können Kletterbegeisterte ihrem Hobby bei jedem Wetter nachgehen. Die „Kletter- und Boulderhalle am Lech GmbH“ ließ die Halle namens „Kletterei“ mitsamt dazugehörigen Büros und einem Restaurant errichten. Die Kletter- und Boulderhalle stellt besondere Herausforderungen an die Temperatur- und Lüftungsbedingungen. Da sie zudem einen hohen Gesamtenergiebedarf aufweist, stellt ein Blockheizkraftwerk eine wesentliche Komponente für die Versorgung mit Strom, Wärme und auch Kälte dar.

Markus Wasserle ist Geschäftsführer der Kauferinger Kletterhalle. Gemeinsam mit den Ortsgruppen des Deutschen Alpenvereins (DAV) plante er die Ausstattung der Anlage. Eine wesentliche Vorgabe dabei war eine möglichst hohe Energie- und Ressourcenschonung. Denn bei allen Bemühungen um eine hohe Energieeffizienz ist klar, dass es dafür in einer so großen Freizeitanlage Grenzen gibt, die sich kaum unterbieten lassen, namentlich für die Raumklimatisierung und für die Warmwasserversorgung. Der Betreiber hat sich deshalb für eine hocheffiziente KWK-Anlage entschieden. Das Blockheizkraftwerk stammt vom Hersteller RMB Energie, von der Firma Rössle Technikplanung die Haustechnik.
 
Erwin Rößle und Roy Block am BHKW
Neo Tower 20.0
Quelle: RMB Energie

Das BHKW mit bis zu 20 kW elektrischer und bis zu 45,8 kW thermischer Leistung bedient nach Herstellerangaben seit 2019 mit einem Gesamtwirkungsgrad von 109,2 % die Grundlast der Wärme- und Stromversorgung. Es deckt gemeinsam mit einer 99-kW-Photovoltaikanlage den größten Teil des jährlichen Gesamtstrombedarfs von rund 350.000 kWh. Etwa 6.000 kWh werden über das öffentliche Netz bezogen. Zur zusätzlichen Wärmegewinnung wurde zudem eine Gasbrennwerttherme mit 60 kW von Weishaupt installiert.

Grundlast-BHKW für hohe Eigenversorgung

Das wärmegeführte BHKW übernimmt die Grundlast und der Brennwertkessel die Spitzenlast. Die vom BHKW − und wenn nötig von der Gasbrennwerttherme − gelieferte Wärme wird in der Kletterei nicht nur im Winter zur Beheizung genutzt. Im Sommer wird laut RMB Energie damit aus einem kontinuierlich auf 80 Grad Celsius temperierten Speicher eine Adsorptionskältemaschine der Marke Fahrenheit mit einer Kälteleistung von 25 kW gespeist. Zur Anlage gehört zudem ein Pufferspeicher mit rund 1.250 Liter.

Da das „neoTower BHKW“ über eine breite Leistungsspanne modulierend arbeitet, wird ein taktender Betrieb mit häufigen Starts weitgehend vermieden. „Das BHKW läuft über lange Phasen durch. Dabei passt es sich je nach benötigter Energiemengen modulierend an“, erklärt Roy Block vom Hersteller RMB Energie. Die Leistungsspanne liegt laut dem Hersteller zwischen 10,7 und 20 kW elektrischer sowie auf der Wärmeseite zwischen 29,1 und 45,8 kW thermischer Leistung. Das sei nicht zuletzt im Interesse einer hohen Eigenstromversorgung bedeutsam, die für den Betreiber ausgesprochen lukrativ sei und ihm eine überschaubare Amortisationszeit sichere. Zudem benötige er dadurch weniger Gas.

Zu den geringen Betriebskosten trage auch das lange Wartungsintervall bei, das beim Neo Tower 20.0 lediglich alle 6.000 Betriebsstunden fällig ist. Der Service am Gerät lässt sich überdies „automatisieren“, wenn man eines der drei unterschiedlichen Wartungsvertragsmodelle abschließt, teilt der Hersteller dazu weiter mit. Der Betreiber der Kletterhalle entschied sich für den kostengünstigen Basiswartungsvertrag, der Services und eine Fernüberwachung umfasst.
Konstruktiv bereits ab Werk geräuscharm konzipiert, wurde das BHKW durch eine Körperschallentkopplung mit unterlegten Sylodynstreifen und durch das Absorptionsschalldämpferset ASD-17 in DN 80 von „ATEC“ so leise, dass es in der Kletterhalle selbst akustisch nicht mehr wahrnehmbar ist. Von Atec stammt auch die übrige Abgasanlage für das Blockheizkraftwerk.

Heizungs- und Lüftungsanlage der größte Stromverbraucher

Die Heizungs- und Lüftungsanlage ist der größte Stromverbraucher der „Kletterei“. So müssen zum Beispiel die Griffe der Kletteranlage regelmäßig gereinigt werden. In vergleichbaren Anlagen werden sie üblicherweise kalt gesäubert, was dem Betreiber der „Kletterei“ nicht hygienisch genug erschien. Er nutzt deshalb einen Hochdruckreiniger mit Heißwasser, das ebenfalls vom BHKW geliefert wird. Diese Reinigung ist nicht nur gründlicher, sondern auch schneller, was also auch Personalkosten spart.
 
Klimatisierungstechnik der Kletterhalle
Quelle: RMB Energie

Außerdem waren eine zugfreie Hallenbelüftung, -beheizung und -klimatisierung gewünscht. Einerseits um bei verschwitzter Sportkleidung keine Erkältungskrankheiten zu begünstigen, andererseits um hohe Staubfrachten in der Raumluft zu vermeiden. Beim Klettern wird außerdem viel Magnesiumpulver für die Hände benötigt, das abtransportiert werden muss, um die Raumluft nicht zu kontaminieren. In der „Kletterei“ trägt die Luftführung der Zweizonen-Klimaanlage dazu bei, den Staubanfall zu verringern. Eine Zone ist der 15 Meter hohen Kletterhalle zugeordnet, die andere der etwa fünf Meter hohen Boulderhalle.

In der Kletterhalle nutzt man den Raum zwischen Innenwand und den mit Abstand dazu montierten Kletterwänden für die Be- und Entlüftung. Separiert wird die Luftführung durch eine Abtrennung in vier Meter Höhe. Im unteren Teil wird die Abluft durch Erdkollektoren unterirdisch in den Technikraum geführt. Spezielle Filter fangen die Partikel und reinigen die Luft, die durch gefilterte Außenluft angereichert und anschließend über die Löcher in den Kletterwänden der Halle wieder zugeführt wird. Durch die breite Verteilung einer Vielzahl solcher Löcher geschieht dies absolut zugfrei.

Die Anlage auf einen Blick:
Betreiber: Kletter- und Boulderhalle am Lech GmbH
Anlage: BHKW „neoTower 20.0“ vom Hersteller RMB Energie, Gasbrennwertkessel von Weishaupt mit 60 kW sowie ein Absorptionsschalldämpferset ASD-17 in DN 80 von „ATEC“, Adsorptionskältemaschine von Fahrenheit
Besonderheit: Grundlast-BHKW mit modularer Fahrweise, um die Bedürfnisse der sensiblen Temperatur- und Lüftungsbedingungen in der Kletterhalle zu gewährleisten
Ansprechpartner: Roy Block, Vertrieb Deutschland Süd, Österreich bei RMB Energie, roy.block@rmbenergie.de

Dienstag, 4.10.2022, 08:59 Uhr
Heidi Roider

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