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Energie & Management > Stadtwerke - Hilden kauft restliche Stadtwerke-Anteile aus Düsseldorf zurück
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stadtwerke

Hilden kauft restliche Stadtwerke-Anteile aus Düsseldorf zurück

Die Stadtwerke Hilden sind in Kürze wieder ein rein städtisches Unternehmen. Von den Stadtwerken Düsseldorf kauft die Kommune auch die restlichen Anteile zurück.
Die Stadt Hilden möchte ihre Stadtwerke nicht länger teilen. In Kürze wird ein Vertrag komplett rückabgewickelt, der den Stadtwerken Düsseldorf vor 13 Jahren zunächst 49,9 % der Anteile am Hildener Versorger gesichert hatte. Nach einem Teilrückkauf 2015 war das Energieunternehmen aus der Landeshauptstadt nur noch mit 24,9 % beteiligt. Diesen Rest plant Hilden gemäß eines Ratsbeschlusses noch in diesem Jahr zu kaufen.

Für die Gegner der Kooperation muss es eine späte Genugtuung sein. Dem Verkauf von beinahe der Hälfte der Anteile hatten sich seinerzeit viele der etwa 58.000 Bürgerinnen und Bürger Hildens in den Weg gestellt. Ihr Bürgerbegehren scheiterte – allerdings aus formalen Gründen. Das Verwaltungsgericht sprach dem Begehren die Zulässigkeit ab, weil es verspätet eingereicht worden sei.

Düsseldorf investierte einst 51,8 Mio. Euro beim Nachbarn

Von der Teilhabe des wesentlich größeren Partners westlich der Stadtgrenze versprachen die Hildener sich 2008 eine finanzielle Stärkung. 51,8 Mio. Euro flossen in die Kasse der Stadt. Dazu wollten die Stadtwerke Hilden über die Düsseldorfer günstigere Konditionen beim Stromkauf an der Börse erreichen. Die Stadtwerke Düsseldorf warten bis heute das Gasnetz der Nachbarn und stellen ihre Störungsannahme zur Verfügung.

Wie das bei Anteilsverkäufen häufig der Fall ist, bleiben neue Miteigentümer vor den Verlustbringern wie dem Bäderbetrieb verschont. So waren die Stadtwerke Düsseldorf seit 2008 allein an der gewinnträchtigen Energieversorgung beteiligt. Wie hoch der Kaufpreis des Anteilspakets, das damals etwa 25 Mio. Euro wert war, heute ist, darüber ist nichts bekannt. Ein Teil der damaligen Erlöse steht dem Vernehmen nach aber für den Rückkauf noch zur Verfügung.

Der erste Rückkauf 2015 hatte einen rechtlichen Hintergrund. Die Stadtwerke Hilden hätten die Geschäftsbereiche Netz und Vertrieb voneinander trennen und müssen, weil sie durch den Zuschlag der Düsseldorfer Netzkunden über die kritische Marke von 100.000 Anschlüssen gekommen waren. Mit dem Rückkauf Düsseldorfer Anteile kam die De-Minimis-Regelung des Energiewirtschaftsgesetzes zur Anwendung, die die Aufteilung der Geschäftsfelder unnötig machte.

Waren es 2008 wirtschaftliche Gründe für die Kooperation, glaubt die Stadt Hilden nun, sich durch das Ende der Partnerschaft mehr Gestaltungsspielräume eröffnen zu können. Bürgermeister Claus Pommer (parteilos) hat etwa den Ausbau des Glasfasernetzes im Auge, der Gewinne verspricht, die die Stadtwerke dann nicht mehr teilen müssen. Je nach Geschäftsentwicklung steigen perspektivisch auch die Überweisungen an die Stadt. 2019 betrug die Konzessionsabgabe 3,2 Mio. Euro.

Dienstag, 9.11.2021, 13:35 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
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Hilden kauft restliche Stadtwerke-Anteile aus Düsseldorf zurück
Die Stadtwerke Hilden sind in Kürze wieder ein rein städtisches Unternehmen. Von den Stadtwerken Düsseldorf kauft die Kommune auch die restlichen Anteile zurück.
Die Stadt Hilden möchte ihre Stadtwerke nicht länger teilen. In Kürze wird ein Vertrag komplett rückabgewickelt, der den Stadtwerken Düsseldorf vor 13 Jahren zunächst 49,9 % der Anteile am Hildener Versorger gesichert hatte. Nach einem Teilrückkauf 2015 war das Energieunternehmen aus der Landeshauptstadt nur noch mit 24,9 % beteiligt. Diesen Rest plant Hilden gemäß eines Ratsbeschlusses noch in diesem Jahr zu kaufen.

Für die Gegner der Kooperation muss es eine späte Genugtuung sein. Dem Verkauf von beinahe der Hälfte der Anteile hatten sich seinerzeit viele der etwa 58.000 Bürgerinnen und Bürger Hildens in den Weg gestellt. Ihr Bürgerbegehren scheiterte – allerdings aus formalen Gründen. Das Verwaltungsgericht sprach dem Begehren die Zulässigkeit ab, weil es verspätet eingereicht worden sei.

Düsseldorf investierte einst 51,8 Mio. Euro beim Nachbarn

Von der Teilhabe des wesentlich größeren Partners westlich der Stadtgrenze versprachen die Hildener sich 2008 eine finanzielle Stärkung. 51,8 Mio. Euro flossen in die Kasse der Stadt. Dazu wollten die Stadtwerke Hilden über die Düsseldorfer günstigere Konditionen beim Stromkauf an der Börse erreichen. Die Stadtwerke Düsseldorf warten bis heute das Gasnetz der Nachbarn und stellen ihre Störungsannahme zur Verfügung.

Wie das bei Anteilsverkäufen häufig der Fall ist, bleiben neue Miteigentümer vor den Verlustbringern wie dem Bäderbetrieb verschont. So waren die Stadtwerke Düsseldorf seit 2008 allein an der gewinnträchtigen Energieversorgung beteiligt. Wie hoch der Kaufpreis des Anteilspakets, das damals etwa 25 Mio. Euro wert war, heute ist, darüber ist nichts bekannt. Ein Teil der damaligen Erlöse steht dem Vernehmen nach aber für den Rückkauf noch zur Verfügung.

Der erste Rückkauf 2015 hatte einen rechtlichen Hintergrund. Die Stadtwerke Hilden hätten die Geschäftsbereiche Netz und Vertrieb voneinander trennen und müssen, weil sie durch den Zuschlag der Düsseldorfer Netzkunden über die kritische Marke von 100.000 Anschlüssen gekommen waren. Mit dem Rückkauf Düsseldorfer Anteile kam die De-Minimis-Regelung des Energiewirtschaftsgesetzes zur Anwendung, die die Aufteilung der Geschäftsfelder unnötig machte.

Waren es 2008 wirtschaftliche Gründe für die Kooperation, glaubt die Stadt Hilden nun, sich durch das Ende der Partnerschaft mehr Gestaltungsspielräume eröffnen zu können. Bürgermeister Claus Pommer (parteilos) hat etwa den Ausbau des Glasfasernetzes im Auge, der Gewinne verspricht, die die Stadtwerke dann nicht mehr teilen müssen. Je nach Geschäftsentwicklung steigen perspektivisch auch die Überweisungen an die Stadt. 2019 betrug die Konzessionsabgabe 3,2 Mio. Euro.

Dienstag, 9.11.2021, 13:35 Uhr
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