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Energie & Management > Wasserstoff - HH2E AG plant weiteres H2-Großprojekt in Deutschland
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

HH2E AG plant weiteres H2-Großprojekt in Deutschland

Das Hamburger Energieunternehmen HH2E AG hat ein zweites Großprojekt zur Produktion grünen Wasserstoffs angekündigt, diesmal in Sachsen. 
Unter dem Namen "Thierbach-Projekt" läuft das neue Großprojekt von HH2E. Es befindet sich in der Region Borna, rund 30 km südlich von Leipzig (Sachsen). Dort plant HH2E bis 2025 den Bau eines Elektrolyseurs, der anfangs auf 100 MW, bis 2030 auf 1.000 MW ausgelegt ist. 6.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr soll die Anlage anfangs produzieren. 2030 sollen es dann über 60.000 Tonnen sein.

Der alkalische Elektrolyseur soll kombiniert sein mit einer Hochleistungsbatterie. Diese Kopplung ermöglicht, so HH2E, die konstante Produktion kostengünstigen grünen Wasserstoffs ohne permanente Energieversorgung. Über eine neu gegründete Gesellschaft − der HH2E Werk Thierbach GmbH − will HH2E das Werk in der Nähe von Borna bauen und anschließend betreiben.

Konsortialpartner sind die Investoren Foresight Group und "HydrogenOne Capital Growth". Zusammen wollen sie Entwicklungs- und Baukapital für Großprojekte bereitstellen, die an Industriestandorten in Deutschland umgesetzt werden sollen. Das Ziel: Versorgung industrieller Großverbraucher in der chemischen Industrie und kommerzieller Betreiber von Luft- und Bodentransportmitteln mit grünem, vor Ort produziertem Wasserstoff aus Solar- und Windkraft. Das Konsortium schätzt die Gesamtinvestitionen des Thierbach-Projektes auf rund 230 Millionen Euro (100-MW-Phase in 2025) beziehungsweise auf mehr als 1 Milliarde Euro (1.000-MW-Phase bis 2030).

Zur Region Borna: Diese spielte als Braunkohleregion im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Industrialisierung Deutschlands. Viele Tagebaubetriebe sind mittlerweile geschlossen und einige geflutet. In der Region werden große Solarparks gebaut, die die grüne Energie für den geplanten Elektrolyseur liefern sollen. "Der Landkreis Leipzig befindet sich mitten im Strukturwandel und bietet aufgrund der Investitionsmöglichkeiten attraktive Standortvoraussetzungen", versichert Henry Graichen (CDU), Landrat Landkreis Leipzig, mit Blick auf das Thierbach-Projekt. Durch das Angebot erneuerbarer Energien sei eine nachhaltige Wertschöpfungskette für die ansässigen Unternehmen möglich. Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft werde ausdrücklich durch den Landkreis Leipzig als strategisches Ziel unterstützt.
 

Weitere "ideale" Elektrolyse-Standorte identifiziert

Hinter der HH2E AG steht unter anderem Andreas Schierenbeck. Der frühere Uniper-Chef misst der heimischen Produktion von grünem Wasserstoff eine entscheidende Rolle zu, um Deutschland eine Schlüsselrolle im künftigen globalen grünen Energiesektor zu sichern. "Die deutsche Industrie wird leichter wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie nicht vollständig von Energieimporten abhängig ist", so Schierenbeck.

Mit Thierbach bekräftigt das Hamburger Start-up sein Ziel, bis 2030 in Deutschland eine Elektrolysekapazität von 4.000 MW aufzubauen. Auch in Lubmin an der Ostseeküste, 20 Kilometer nordöstlich von Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), hat das Hamburger Start-up die Realisierung eines 1.000-MW-Elektrolyseurs im Visier. Dort sollen, wie im Thierbach-Projekt, die ersten 100 MW auch bis 2025 in Betrieb gehen (wir berichteten). Alexander Voigt, HH2E-Mitbegründer und -Vorstandsmitglied, ist angesichts des weiteren Ausbaus der Elektrolysekapazität auf deutschem Boden zuversichtlich: "Neben Borna und Lubmin haben wir 15 weitere ideale Standorte für die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland identifiziert." Nähere Details gab er zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

Donnerstag, 26.01.2023, 12:30 Uhr
Davina Spohn
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Wasserstoff
HH2E AG plant weiteres H2-Großprojekt in Deutschland
Das Hamburger Energieunternehmen HH2E AG hat ein zweites Großprojekt zur Produktion grünen Wasserstoffs angekündigt, diesmal in Sachsen. 
Unter dem Namen "Thierbach-Projekt" läuft das neue Großprojekt von HH2E. Es befindet sich in der Region Borna, rund 30 km südlich von Leipzig (Sachsen). Dort plant HH2E bis 2025 den Bau eines Elektrolyseurs, der anfangs auf 100 MW, bis 2030 auf 1.000 MW ausgelegt ist. 6.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr soll die Anlage anfangs produzieren. 2030 sollen es dann über 60.000 Tonnen sein.

Der alkalische Elektrolyseur soll kombiniert sein mit einer Hochleistungsbatterie. Diese Kopplung ermöglicht, so HH2E, die konstante Produktion kostengünstigen grünen Wasserstoffs ohne permanente Energieversorgung. Über eine neu gegründete Gesellschaft − der HH2E Werk Thierbach GmbH − will HH2E das Werk in der Nähe von Borna bauen und anschließend betreiben.

Konsortialpartner sind die Investoren Foresight Group und "HydrogenOne Capital Growth". Zusammen wollen sie Entwicklungs- und Baukapital für Großprojekte bereitstellen, die an Industriestandorten in Deutschland umgesetzt werden sollen. Das Ziel: Versorgung industrieller Großverbraucher in der chemischen Industrie und kommerzieller Betreiber von Luft- und Bodentransportmitteln mit grünem, vor Ort produziertem Wasserstoff aus Solar- und Windkraft. Das Konsortium schätzt die Gesamtinvestitionen des Thierbach-Projektes auf rund 230 Millionen Euro (100-MW-Phase in 2025) beziehungsweise auf mehr als 1 Milliarde Euro (1.000-MW-Phase bis 2030).

Zur Region Borna: Diese spielte als Braunkohleregion im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Industrialisierung Deutschlands. Viele Tagebaubetriebe sind mittlerweile geschlossen und einige geflutet. In der Region werden große Solarparks gebaut, die die grüne Energie für den geplanten Elektrolyseur liefern sollen. "Der Landkreis Leipzig befindet sich mitten im Strukturwandel und bietet aufgrund der Investitionsmöglichkeiten attraktive Standortvoraussetzungen", versichert Henry Graichen (CDU), Landrat Landkreis Leipzig, mit Blick auf das Thierbach-Projekt. Durch das Angebot erneuerbarer Energien sei eine nachhaltige Wertschöpfungskette für die ansässigen Unternehmen möglich. Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft werde ausdrücklich durch den Landkreis Leipzig als strategisches Ziel unterstützt.
 

Weitere "ideale" Elektrolyse-Standorte identifiziert

Hinter der HH2E AG steht unter anderem Andreas Schierenbeck. Der frühere Uniper-Chef misst der heimischen Produktion von grünem Wasserstoff eine entscheidende Rolle zu, um Deutschland eine Schlüsselrolle im künftigen globalen grünen Energiesektor zu sichern. "Die deutsche Industrie wird leichter wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie nicht vollständig von Energieimporten abhängig ist", so Schierenbeck.

Mit Thierbach bekräftigt das Hamburger Start-up sein Ziel, bis 2030 in Deutschland eine Elektrolysekapazität von 4.000 MW aufzubauen. Auch in Lubmin an der Ostseeküste, 20 Kilometer nordöstlich von Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), hat das Hamburger Start-up die Realisierung eines 1.000-MW-Elektrolyseurs im Visier. Dort sollen, wie im Thierbach-Projekt, die ersten 100 MW auch bis 2025 in Betrieb gehen (wir berichteten). Alexander Voigt, HH2E-Mitbegründer und -Vorstandsmitglied, ist angesichts des weiteren Ausbaus der Elektrolysekapazität auf deutschem Boden zuversichtlich: "Neben Borna und Lubmin haben wir 15 weitere ideale Standorte für die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland identifiziert." Nähere Details gab er zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

Donnerstag, 26.01.2023, 12:30 Uhr
Davina Spohn

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