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Energie & Management > Regenerative - Hessen opfert Prestigeobjekt für 1,9 Prozent Windfläche
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Regenerative

Hessen opfert Prestigeobjekt für 1,9 Prozent Windfläche

Das Land Hessen forciert in seinem Planungsrecht den Zubau von Windrädern. Dafür musste offenbar ein Lieblingsprojekt der Grünen zum Zombie werden.
In Hessen sind jetzt 1,9 Prozent der Landesfläche als Vorranggebiete für Windenergie ausgewiesen. Dies ergibt sich aus einer Änderung des Teilregionalplans Erneuerbare Energien Südhessen, dem das Kabinett am 28. Januar zugestimmt hat, teilte Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir mit. „Hessen ist neben Schleswig-Holstein das einzige Bundesland, in dem das Zwei-Prozent-Ziel des Bundes praktisch erreicht ist“, strich der Grünen-Politiker heraus.

Im dichter besiedelten Südhessen (Regierungsbezirk Darmstadt) wächst der Anteil der Vorrangflächen für Windenergie mit der Änderung auf 1,5 Prozent. Die Ausweisung von Vorranggebieten bündelt den Windenergieausbau auf den aus Sicht der Planer am besten geeigneten Flächen. Dabei bedarf jede einzelne Anlage weiterhin einer eigenen Prüfung auf etwaige Konflikte mit Besiedlung oder Naturschutz.

Im schwächer besiedelten und stärker bewaldeten Nord- und Mittelhessen sind die Vorranggebiete bereits festgelegt und umfassen dort 2,0 beziehungsweise 2,2 Prozent der Fläche des jeweiligen Regierungsbezirks (Kassel und Gießen). Im Landesdurchschnitt ergibt dies 1,9 Prozent der Fläche Hessens.

„Mit der Ausweisung der Vorrangflächen ist gleichzeitig klar, dass 98 Prozent der Landesfläche für Windanlagen ausgeschlossen sind. Von einer Verspargelung der Landschaft kann also keine Rede sein“, erläuterte Al-Wazir. „Eine atom- und kohlefreie Stromerzeugung in Hessen gibt es nicht ohne Windenergie. Dabei arbeiten wir daran, die Anlagen klug zu bündeln. Die Ausweisung von Vorrangflächen ist dafür die Voraussetzung.“

Taunuskamm bleibt windradfrei

Offenbar opferten Al Wazir und der grüne Juniorpartner in der Landesregierung laut FAZ für das ehrgeizigere Landesziel das Prestigeprojekt eines Windparks auf dem Taunuskamm bei der Landeshauptstadt Wiesbaden. Das Vorhaben war lokal heftig umstritten. Es hatte sich eine Bürgerinitiative dagegen gebildet.

Vorrangflächen dafür tauchen nun im einschlägigen Teilregionalplan nicht mehr auf. Was, wie Al-Wazir schon im Allgemeinen angemerkt hatte, einen "Windpark Taunuskamm" praktisch verunmöglicht. Zum Wesen einer Konzentrationsplanung auf bestimmte, besonders für geeignet gehaltene Vorrangflächen gehört es, dass die festgelegte Nutzung - hier eben Windenergieanlagen - in der großen Restfläche ausgeschlossen ist.

Montag, 31.01.2022, 16:32 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Regenerative - Hessen opfert Prestigeobjekt für 1,9 Prozent Windfläche
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Regenerative
Hessen opfert Prestigeobjekt für 1,9 Prozent Windfläche
Das Land Hessen forciert in seinem Planungsrecht den Zubau von Windrädern. Dafür musste offenbar ein Lieblingsprojekt der Grünen zum Zombie werden.
In Hessen sind jetzt 1,9 Prozent der Landesfläche als Vorranggebiete für Windenergie ausgewiesen. Dies ergibt sich aus einer Änderung des Teilregionalplans Erneuerbare Energien Südhessen, dem das Kabinett am 28. Januar zugestimmt hat, teilte Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir mit. „Hessen ist neben Schleswig-Holstein das einzige Bundesland, in dem das Zwei-Prozent-Ziel des Bundes praktisch erreicht ist“, strich der Grünen-Politiker heraus.

Im dichter besiedelten Südhessen (Regierungsbezirk Darmstadt) wächst der Anteil der Vorrangflächen für Windenergie mit der Änderung auf 1,5 Prozent. Die Ausweisung von Vorranggebieten bündelt den Windenergieausbau auf den aus Sicht der Planer am besten geeigneten Flächen. Dabei bedarf jede einzelne Anlage weiterhin einer eigenen Prüfung auf etwaige Konflikte mit Besiedlung oder Naturschutz.

Im schwächer besiedelten und stärker bewaldeten Nord- und Mittelhessen sind die Vorranggebiete bereits festgelegt und umfassen dort 2,0 beziehungsweise 2,2 Prozent der Fläche des jeweiligen Regierungsbezirks (Kassel und Gießen). Im Landesdurchschnitt ergibt dies 1,9 Prozent der Fläche Hessens.

„Mit der Ausweisung der Vorrangflächen ist gleichzeitig klar, dass 98 Prozent der Landesfläche für Windanlagen ausgeschlossen sind. Von einer Verspargelung der Landschaft kann also keine Rede sein“, erläuterte Al-Wazir. „Eine atom- und kohlefreie Stromerzeugung in Hessen gibt es nicht ohne Windenergie. Dabei arbeiten wir daran, die Anlagen klug zu bündeln. Die Ausweisung von Vorrangflächen ist dafür die Voraussetzung.“

Taunuskamm bleibt windradfrei

Offenbar opferten Al Wazir und der grüne Juniorpartner in der Landesregierung laut FAZ für das ehrgeizigere Landesziel das Prestigeprojekt eines Windparks auf dem Taunuskamm bei der Landeshauptstadt Wiesbaden. Das Vorhaben war lokal heftig umstritten. Es hatte sich eine Bürgerinitiative dagegen gebildet.

Vorrangflächen dafür tauchen nun im einschlägigen Teilregionalplan nicht mehr auf. Was, wie Al-Wazir schon im Allgemeinen angemerkt hatte, einen "Windpark Taunuskamm" praktisch verunmöglicht. Zum Wesen einer Konzentrationsplanung auf bestimmte, besonders für geeignet gehaltene Vorrangflächen gehört es, dass die festgelegte Nutzung - hier eben Windenergieanlagen - in der großen Restfläche ausgeschlossen ist.

Montag, 31.01.2022, 16:32 Uhr
Georg Eble

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