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Energie & Management > Kohlekraftwerke - Heilbronner Kraftwerk wohl erst im Winter wieder am Netz
Das Kohlekraftwerk am Neckar bleibt noch länger abgeschaltet. Quelle: EnBW
Kohlekraftwerke

Heilbronner Kraftwerk wohl erst im Winter wieder am Netz

Nach dem Abriss von Rauchgaskanälen Ende Januar ist das Steinkohlekraftwerk Heilbronn noch immer außer Betrieb. Und wird es wohl auch noch länger bleiben.
Beim Absturz von Rauchgaskanälen im Block 7 des mit Kohle betriebenen EnBW-Kraftwerks Heilbronn ist Anfang des Jahres ein Millionenschaden entstanden. Die Reparaturarbeiten gestalten sich schwierig, zunächst musste lange Zeit darauf verwendet werden, den Schadensbereich abzusichern. Ziel sei es, bis zum Start der Heizperiode wieder ans Netz zu gehen, hieß es seitens EnBW.

Bei der Havarie handelte es sich bereits um den dritten schweren Zwischenfall am Standort seit 2019. Damals hatte es eine Verpuffung in der Entschwefelungsanlage gegeben, bei der ein Mitarbeiter schwer verletzt wurde und Sachschaden von 18 Millionen Euro entstand. Bis zu 150 Beschäftigte von Fremdfirmen waren monatelang im Einsatz, um das Kraftwerk bis Ende 2020 wieder voll betriebsbereit zu machen. Gut ein Jahr später folgte im Februar 2022 der nächste Vorfall: Ein Kohleförderband geriet in Brand und legte die Anlage für vier Wochen lahm.

Der Block 7 des Steinkohlekraftwerks Heilbronn wird in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben. Er hat eine elektrische Leistung von 778 MW und eine thermische von 320 MW. Von den ursprünglich sieben Blöcken auf dem Gelände sind noch drei in Betrieb. Die Blöcke 5 und 6 sind von dem aktuellen Vorfall nicht betroffen. Sie befinden sich seit 2015 in der Netzreserve und werden vom Ãœbertragungsnetzbetreiber Transnet BW bei Bedarf zur Unterstützung der Systemsicherheit angefordert.

Vorbereitungen für Gaskraftwerk haben begonnen

Eine große Zukunft ist dem Steinkohlekraftwerk in der Neckarstadt allerdings ohnehin nicht mehr beschieden: Bis 2026 soll der Block 7 durch eine Gas- und Dampfturbinenanlage ersetzt werden, die später auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Die Investitionskosten dafür belaufen sich nach EnBW-Angaben auf 500 Millionen Euro.

Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Gaskraftwerks stellt die EnBW ihr derzeit noch mit Dampf betriebenes Fernwärmenetz in Heilbronn auf Heizwasserbetrieb um. Wie das Unternehmen mitteilte, haben am 8. Mai im alten Industriegebiet die Arbeiten zum Austausch der Leitungen begonnen.

Dienstag, 9.05.2023, 16:40 Uhr
Günter Drewnitzky
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Das Kohlekraftwerk am Neckar bleibt noch länger abgeschaltet. Quelle: EnBW
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Heilbronner Kraftwerk wohl erst im Winter wieder am Netz
Nach dem Abriss von Rauchgaskanälen Ende Januar ist das Steinkohlekraftwerk Heilbronn noch immer außer Betrieb. Und wird es wohl auch noch länger bleiben.
Beim Absturz von Rauchgaskanälen im Block 7 des mit Kohle betriebenen EnBW-Kraftwerks Heilbronn ist Anfang des Jahres ein Millionenschaden entstanden. Die Reparaturarbeiten gestalten sich schwierig, zunächst musste lange Zeit darauf verwendet werden, den Schadensbereich abzusichern. Ziel sei es, bis zum Start der Heizperiode wieder ans Netz zu gehen, hieß es seitens EnBW.

Bei der Havarie handelte es sich bereits um den dritten schweren Zwischenfall am Standort seit 2019. Damals hatte es eine Verpuffung in der Entschwefelungsanlage gegeben, bei der ein Mitarbeiter schwer verletzt wurde und Sachschaden von 18 Millionen Euro entstand. Bis zu 150 Beschäftigte von Fremdfirmen waren monatelang im Einsatz, um das Kraftwerk bis Ende 2020 wieder voll betriebsbereit zu machen. Gut ein Jahr später folgte im Februar 2022 der nächste Vorfall: Ein Kohleförderband geriet in Brand und legte die Anlage für vier Wochen lahm.

Der Block 7 des Steinkohlekraftwerks Heilbronn wird in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben. Er hat eine elektrische Leistung von 778 MW und eine thermische von 320 MW. Von den ursprünglich sieben Blöcken auf dem Gelände sind noch drei in Betrieb. Die Blöcke 5 und 6 sind von dem aktuellen Vorfall nicht betroffen. Sie befinden sich seit 2015 in der Netzreserve und werden vom Ãœbertragungsnetzbetreiber Transnet BW bei Bedarf zur Unterstützung der Systemsicherheit angefordert.

Vorbereitungen für Gaskraftwerk haben begonnen

Eine große Zukunft ist dem Steinkohlekraftwerk in der Neckarstadt allerdings ohnehin nicht mehr beschieden: Bis 2026 soll der Block 7 durch eine Gas- und Dampfturbinenanlage ersetzt werden, die später auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Die Investitionskosten dafür belaufen sich nach EnBW-Angaben auf 500 Millionen Euro.

Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Gaskraftwerks stellt die EnBW ihr derzeit noch mit Dampf betriebenes Fernwärmenetz in Heilbronn auf Heizwasserbetrieb um. Wie das Unternehmen mitteilte, haben am 8. Mai im alten Industriegebiet die Arbeiten zum Austausch der Leitungen begonnen.

Dienstag, 9.05.2023, 16:40 Uhr
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