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Rund ein Viertel der Treibhausgas-Emissionen in Haushalt und Verkehr ließen sich mit Bordmitteln vermeiden. Das besagt eine Studie von Energy Brainpool im Auftrag von Eon.
In Haushalten und Verkehr könnten 178
Millionen Tonnen CO2-Emissionen jährlich mit schon vorhandenen Mitteln vermieden werden. Dies errechnete der „Zukunftsindex“ von Energy Brainpool im Auftrag von Eon. Berechnet wurden vermeidbare Emissionen durch Einsparungen beim Heizen, eigene Stromerzeugung mit Solar-Dachanlagen oder Balkonpaneelen sowie die Nutzung von Elektromobilen und Wärmepumpen. Eine Civey-Befragung unter 10.000
Menschen zeige zudem eine hohe Bereitschaft für solche Maßnahmen.
Demnach könnten allein die Maßnahmen, die die Deutschen nach eigenem Bekunden für die nächsten zwölf Monate planen, bis zu 18
Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Das sei mehr als der jährliche energiebedingte Treibhausgasaustoß von Schleswig-Holstein, hieß es. „Die Haushalte in Deutschland könnten jährlich bis zu 178
Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen, wenn sie sämtliche Potenziale in Bereichen wie Solar, E-Mobilität, Nahverkehr und Heizen ausschöpfen würden“, erläuterte Filip Thon, CEO der Vertriebsgesellschaft Eon Energie Deutschland. Das sei ein Viertel der aktuellen Emissionen in diesem Bereich.
„Das zeigt: Wir alle haben es in der Hand, die grüne Energiezukunft mitzugestalten; jeder Beitrag zählt“, appellierte Thon. Voraussetzung für eine dekarbonisierte, dezentrale und digitale Energiewelt sei eine Verbraucherwende. Daher sei es wichtig, konkrete Maßnahmen zu benennen, was Eon auf seiner neuen Website tun werde. „Um unser gemeinsames Ziel zu erreichen, benötigen wir die richtigen politischen Rahmenbedingungen genauso wie ein beherztes Anpacken aller Teile der Gesellschaft“, sagte Thon am 27.
Juli in Berlin, als er die Studie vorstellte.
Vermeidungspotentiale einzelner SektorenBis zu 30
Millionen Tonnen CO2-Vermeidung könnten durch die Nutzung von Wärmepumpen statt Öl- und Gasheizungen erreicht werden, so die Berechnungen. Würden alle Fahrer von Verbrenner-Autos in Deutschland auf Elektrofahrzeuge umsteigen, ließen sich langfristig rund 69
Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das setzt allerdings die Erhöhung des Anteils regenerativ erzeugten Stroms im Netz auf 80
Prozent bis 2030 voraus, die von der Bundesregierung geplant ist.
Gut 4
Prozent der Befragten wollen konkret bis Mitte
2024 auf ein E-Auto umsteigen. Das ergebe laut Energy Brainpool ein kurzfristiges CO2-Einsparpotenzial von mehr als 3
Millionen Tonnen. Bidirektionales Laden biete künftig noch mehr Möglichkeiten, Emissionen zu reduzieren. Dabei wird der ohnehin vorhandene Akku des E-Autos nicht nur für Fahrstrom genutzt, sondern auch als Stromspeicher, etwa für selbst erzeugten Strom vom Dach. Außerdem kann gezielt dann geladen werden, wenn viel erneuerbarer Strom bereitsteht.
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CO2-Vermeidungspotenziale nach Sektoren Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: Eon |
Laut der Umfrage planen 6
Prozent der Hausbesitzer den Umstieg auf eine Wärmepumpe innerhalb der kommenden zwölf Monate. Im Bereich Photovoltaik wollten 10
Prozent der Menschen die Anschaffung innerhalb der kommenden zwölf Monate vornehmen. 16
Prozent der Hausbesitzer beabsichtigen eine baldige Installation ihrer ersten PV-Dachanlage. Diese Solarpläne könnten ab dem kommenden Jahr rechnerisch fast 4
Millionen Tonnen Kohlendioxid vermeiden.
Tobias Federico, Gründer und Geschäftsführer von Energy Brainpool, erläuterte zur Methodik: „Die CO2-Einsparpotenziale haben wir in umfassenden Hochrechnungsverfahren auf Basis der Umfrageergebnisse, externer Datenquellen und Modellierungsverfahren ermittelt.“ Für die Datenbasis des Eon-Zukunftsindex habe Energy Brainpool zusammen mit den Marktforschern von Civey eine Studie durchgeführt. Die Stichprobe umfasste durchschnittlich 10.000 Personen unterschiedlicher Zielgruppen (Hausbesitzer, Bewohner von Wohnungen, Fahrer von Verbrenner-Autos).
Der
Eon-Zukunftsindex steht im Internet bereit.
Freitag, 28.07.2023, 14:37 Uhr
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