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Energie & Management > Mobilität - Hauptsache Auto, gern umweltfreundlich
Bild: lumen-digital / Shutterstock.com
Mobilität

Hauptsache Auto, gern umweltfreundlich

Wie stark soll sich der Staat in die Auswahl der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf Verkehrsmittel einmischen? Das hat die Dena in einer Umfrage ermittelt.
Einer Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (Dena) zufolge ist eine Mehrheit der Deutschen offen für stärkere politische Maßnahmen im Verkehrssektor. So bewerten etwa 70 Prozent der Befragten eine Differenzierung des Kaufpreises von Pkw in Abhängigkeit von dessen CO2-Ausstoß als geeignetes Instrument, um die Emissionen von Pkw zu reduzieren.

Die Einführung eines solchen „Bonus-Malus-Systems“ würde geringere Kosten beim Kauf von Fahrzeugen mit niedrigen Emissionswerten bedeuten. Fahrzeuge, die viel Kohlenstoffdioxid emittieren, würden hingegen teurer werden. In Nachbarländern wie Frankreich und den Niederlanden sind bereits verschiedene Bonus-Malus-Modelle etabliert.

Dass von den Kraftstoffpreisen erst nach deutlicher Erhöhung eine Lenkungswirkung zu erwarten wäre, zeigen weitere Umfrageergebnisse: Knapp zwei Drittel würden erst ab einem Kraftstoffpreis von zwei Euro oder mehr auf ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb umsteigen oder das eigene Fahrzeug seltener nutzen. Jeder Fünfte würde erst ab einem Kraftstoffpreis von 2,50 Euro sein Mobilitätsverhalten ändern.

Die Umfrage zeigt zudem, dass 70 Prozent der Verbraucher bei einem hohen Kraftstoffpreis zum Kauf eines alternativ angetriebenen Fahrzeugs tendieren statt auf Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Ein generelles Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor lehnen 74 Prozent der Befragten ab. Doch der Anteil der Befürworter wächst: 25 Prozent der Befragten können sich ein generelles Verbot von Benziner und Diesel vorstellen, 2019 waren es nur 18 Prozent.

Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken
Grafik: Dena

Dem Umweltbonus der Bundesregierung wird ein ambivalentes Zeugnis ausgestellt: Nur 36 Prozent befürworten die aktuelle Ausgestaltung der Kaufprämie. Moniert wird insbesondere, dass nur eine bestimmte Technologie unterstützt werde. 93 Prozent der Kritiker wünschen sich eine stärkere Förderung von Brennstoffzellen-/Wasserstoff-Pkw. 28 Prozent gaben an, dass auch Erdgas-Pkw gefördert werden sollten. 

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung: „Eine Kaufprämie für Pkw ist nur ein kurzfristiger Impuls. Um die Emissionen im Verkehr kontinuierlich zu reduzieren, bedarf es hingegen deutlich stärkerer Preissignale für emissionsintensive Kraftstoffe und verbrauchsstarke Fahrzeuge.“ Gleichzeitig müssten ÖPNV und Fahrradangebote noch attraktiver werden, um den Umstieg zu erleichtern.

Für die Umfrage im Rahmen des Dena-Projekts „Neukonzipierung, Entwicklung und Betrieb einer zentralen Informationsplattform zur Energiewende im Straßenverkehr“ wurden im November 2020 1.002 Personen telefonisch befragt.

Montag, 22.02.2021, 15:05 Uhr
Peter Koller
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Hauptsache Auto, gern umweltfreundlich
Wie stark soll sich der Staat in die Auswahl der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf Verkehrsmittel einmischen? Das hat die Dena in einer Umfrage ermittelt.
Einer Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (Dena) zufolge ist eine Mehrheit der Deutschen offen für stärkere politische Maßnahmen im Verkehrssektor. So bewerten etwa 70 Prozent der Befragten eine Differenzierung des Kaufpreises von Pkw in Abhängigkeit von dessen CO2-Ausstoß als geeignetes Instrument, um die Emissionen von Pkw zu reduzieren.

Die Einführung eines solchen „Bonus-Malus-Systems“ würde geringere Kosten beim Kauf von Fahrzeugen mit niedrigen Emissionswerten bedeuten. Fahrzeuge, die viel Kohlenstoffdioxid emittieren, würden hingegen teurer werden. In Nachbarländern wie Frankreich und den Niederlanden sind bereits verschiedene Bonus-Malus-Modelle etabliert.

Dass von den Kraftstoffpreisen erst nach deutlicher Erhöhung eine Lenkungswirkung zu erwarten wäre, zeigen weitere Umfrageergebnisse: Knapp zwei Drittel würden erst ab einem Kraftstoffpreis von zwei Euro oder mehr auf ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb umsteigen oder das eigene Fahrzeug seltener nutzen. Jeder Fünfte würde erst ab einem Kraftstoffpreis von 2,50 Euro sein Mobilitätsverhalten ändern.

Die Umfrage zeigt zudem, dass 70 Prozent der Verbraucher bei einem hohen Kraftstoffpreis zum Kauf eines alternativ angetriebenen Fahrzeugs tendieren statt auf Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Ein generelles Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor lehnen 74 Prozent der Befragten ab. Doch der Anteil der Befürworter wächst: 25 Prozent der Befragten können sich ein generelles Verbot von Benziner und Diesel vorstellen, 2019 waren es nur 18 Prozent.

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Grafik: Dena

Dem Umweltbonus der Bundesregierung wird ein ambivalentes Zeugnis ausgestellt: Nur 36 Prozent befürworten die aktuelle Ausgestaltung der Kaufprämie. Moniert wird insbesondere, dass nur eine bestimmte Technologie unterstützt werde. 93 Prozent der Kritiker wünschen sich eine stärkere Förderung von Brennstoffzellen-/Wasserstoff-Pkw. 28 Prozent gaben an, dass auch Erdgas-Pkw gefördert werden sollten. 

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung: „Eine Kaufprämie für Pkw ist nur ein kurzfristiger Impuls. Um die Emissionen im Verkehr kontinuierlich zu reduzieren, bedarf es hingegen deutlich stärkerer Preissignale für emissionsintensive Kraftstoffe und verbrauchsstarke Fahrzeuge.“ Gleichzeitig müssten ÖPNV und Fahrradangebote noch attraktiver werden, um den Umstieg zu erleichtern.

Für die Umfrage im Rahmen des Dena-Projekts „Neukonzipierung, Entwicklung und Betrieb einer zentralen Informationsplattform zur Energiewende im Straßenverkehr“ wurden im November 2020 1.002 Personen telefonisch befragt.

Montag, 22.02.2021, 15:05 Uhr
Peter Koller

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