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Energie & Management > Klimaschutz - Hannover drückt beim Kohleausstieg aufs Tempo
Quelle: FotolEdhar, Fotolia.com
Klimaschutz

Hannover drückt beim Kohleausstieg aufs Tempo

In Hannover soll das Steinkohlekraftwerk Stöcken nun vier Jahre früher vom Netz gehen als ursprünglich geplant. Das haben Stadt und Energieversorger Enercity nun vereinbart.
Oberbürgermeister Belit Onay und die Enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva haben dazu am 9. September eine Vereinbarung unterzeichnet, der zufolge das Kohlekraftwerk Stöcken so schnell wie möglich stillgelegt werden soll – angestrebt wird 2026. Der Kohleausstieg koste einen dreistelligen Millionenbetrag, allein Enercity investier mehr als 500 Mio. Euro, teilte der Versorger mit.

Ein Vorschlag – der nun in dieser Vereinbarung mündete – lag seit Mai dieses Jahres den Ratsgremien und den Mitgliedern des Bürgerbegehrens „hannover erneuerbar“ zur Beratung vor, wie die Redaktion bereits berichtete.

Die nun getroffene Vereinbarung ist ein Kompromiss: Enercity erklärt sich bereit, nachprüfbar so früh wie möglich das Kohlekraftwerk stillzulegen. Ziel ist das Jahr 2026. Voraussetzung dafür ist, dass das Unternehmen rechtzeitig Grundstücke für Ersatzanlagen kaufen und nutzen kann. Weitere Voraussetzung ist die rechtzeitige Genehmigung dieser Anlagen. Außerdem soll Enercity den ersten Block des Kraftwerks nach Möglichkeit ein Jahr früher als geplant, also 2024, stilllegen.

Ein weiterer Kernpunkt der Vereinbarung ist, dass Stadt und Enercity für die Jahre 2021 bis 2023 den Menschen in Hannover insgesamt 35 Mio. Euro zur Verfügung stellen, um CO2-mindernde Maßnahmen zu finanzieren. Dazu zählen eine Initiative zum Ölheizungstausch sowie eine Anschlusspflicht für bisher fossile Heizanlagen ans Fernwärmenetz − bei Neubauten oder im Fall des Anlagentauschs bei Bestandsbauten. Ebenso ist eine Heizungseffizienz-Offensive vereinbart.

Das Heizkraftwerk Stöcken wird von Enercity und der VW Kraftwerk GmbH betrieben. Es hat nach Angaben von Enercity eine Leistung von 230 MW elektrisch, zudem hat es eine Fernwärmeleistung von 425 MW. Auf dem Kraftwerksgelände will der Versorger bis 2025 ein neues Biomasseheizwerk bauen. Die Anlage soll 80 MW leisten und jährlich rund 415 Mio. kWh Wärme für die Fernwärmeversorgung in Hannover und industrielle Abnehmer erzeugen. Der Prozess- und Wärmebedarf des Volkswagenwerkes in Hannover wird durch das Heizkraftwerk Stöcken gedeckt.

 
Steigen schneller aus der Kohle aus: (von links) Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay, Enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva, Johanna Gefäller und Stephan Barlag (beide "hannover erneuerbar")
Quelle: Enercity

 

Freitag, 10.09.2021, 10:34 Uhr
Heidi Roider
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Quelle: FotolEdhar, Fotolia.com
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Hannover drückt beim Kohleausstieg aufs Tempo
In Hannover soll das Steinkohlekraftwerk Stöcken nun vier Jahre früher vom Netz gehen als ursprünglich geplant. Das haben Stadt und Energieversorger Enercity nun vereinbart.
Oberbürgermeister Belit Onay und die Enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva haben dazu am 9. September eine Vereinbarung unterzeichnet, der zufolge das Kohlekraftwerk Stöcken so schnell wie möglich stillgelegt werden soll – angestrebt wird 2026. Der Kohleausstieg koste einen dreistelligen Millionenbetrag, allein Enercity investier mehr als 500 Mio. Euro, teilte der Versorger mit.

Ein Vorschlag – der nun in dieser Vereinbarung mündete – lag seit Mai dieses Jahres den Ratsgremien und den Mitgliedern des Bürgerbegehrens „hannover erneuerbar“ zur Beratung vor, wie die Redaktion bereits berichtete.

Die nun getroffene Vereinbarung ist ein Kompromiss: Enercity erklärt sich bereit, nachprüfbar so früh wie möglich das Kohlekraftwerk stillzulegen. Ziel ist das Jahr 2026. Voraussetzung dafür ist, dass das Unternehmen rechtzeitig Grundstücke für Ersatzanlagen kaufen und nutzen kann. Weitere Voraussetzung ist die rechtzeitige Genehmigung dieser Anlagen. Außerdem soll Enercity den ersten Block des Kraftwerks nach Möglichkeit ein Jahr früher als geplant, also 2024, stilllegen.

Ein weiterer Kernpunkt der Vereinbarung ist, dass Stadt und Enercity für die Jahre 2021 bis 2023 den Menschen in Hannover insgesamt 35 Mio. Euro zur Verfügung stellen, um CO2-mindernde Maßnahmen zu finanzieren. Dazu zählen eine Initiative zum Ölheizungstausch sowie eine Anschlusspflicht für bisher fossile Heizanlagen ans Fernwärmenetz − bei Neubauten oder im Fall des Anlagentauschs bei Bestandsbauten. Ebenso ist eine Heizungseffizienz-Offensive vereinbart.

Das Heizkraftwerk Stöcken wird von Enercity und der VW Kraftwerk GmbH betrieben. Es hat nach Angaben von Enercity eine Leistung von 230 MW elektrisch, zudem hat es eine Fernwärmeleistung von 425 MW. Auf dem Kraftwerksgelände will der Versorger bis 2025 ein neues Biomasseheizwerk bauen. Die Anlage soll 80 MW leisten und jährlich rund 415 Mio. kWh Wärme für die Fernwärmeversorgung in Hannover und industrielle Abnehmer erzeugen. Der Prozess- und Wärmebedarf des Volkswagenwerkes in Hannover wird durch das Heizkraftwerk Stöcken gedeckt.

 
Steigen schneller aus der Kohle aus: (von links) Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay, Enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva, Johanna Gefäller und Stephan Barlag (beide "hannover erneuerbar")
Quelle: Enercity

 

Freitag, 10.09.2021, 10:34 Uhr
Heidi Roider

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