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Tausende Windräder lassen sich nicht mehr fernsteuern, weil ein auch militärisch genutztes Satellitennetzwerk seit Beginn des Ukrainekriegs gehackt ist.
Ein Hackerangriff auf das Satelliten-Netzwerk KA Sat im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat unter anderem die Fernüberwachung und Fernsteuerung von 5.800 europäischen Windenergieanlagen von Enercon lahmgelegt. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf den Hersteller. Ob auch Windräder aus anderen Häusern betroffen sind, blieb am 28. Februar unklar. Enercon informierte pflichtgemäß das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) über den Vorfall in der kritischen Infrastruktur (Kritis).
Der Bundesverband Windenergie (BWE) beruhigte, der Hack betreffe nur einen "Teilbereich des Anlagenparks", und zwar jenen, dessen Scada-Steuerung der satellitengestützte Anbieter Euroskypark verbindet. Dabei handle es sich in der Regel um Regionen, die über keine breitbandigen Datenkabelverbindungen verfügen, weder DSL noch Glasfaser.
Der BWE betonte, die betroffenen Windräder liefen produktiv im Automatikmodus weiter. Von ihnen gehe keine Gefahr aus. Bei Hacks seien "meist" auch nur die Benutzeroberflächen betroffen, nicht die Scada-Software selbst.
Laut dem Tech-Portal Golem war seit 24. Februar um 4 Uhr Weltzeit − um diesen Zeitpunkt herum begann der russische Angriff auf die Ukraine − erst der ukrainische Dienst von KA Sat ausgefallen, später dann die gesamte Ausleuchtzone des Satelliten-Netzwerks, die ganz Europa und den Mittelmeerraum umfasst. Der Betreiber führte dies auf ein "verdächtiges Ereignis" zurück. KA Sat wird sowohl vom US-Militär als auch von Unternehmen und Zivilorganisationen genutzt. Betroffen sind laut BWE 30.000 Satellitenterminals.
Montag, 28.02.2022, 16:55 Uhr
Georg Eble
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