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Energie & Management > Wasserstoff - Grünes Licht für Wasserstoff-Projekt in der Nordsee
Öl- und Gasplattform Q13a-A mit einem schematisch dargestellten Elektrolyseur, Quelle: Neptune Energy
Wasserstoff

Grünes Licht für Wasserstoff-Projekt in der Nordsee

Mit einem staatlichen Zuschuss von 3,6 Mio. Euro kann das Konsortium des Offshore-Pilotprojekts "PosHYdon" in der niederländischen Nordsee seine Arbeit aufnehmen.
13 Kilometer vor der Küste von Scheveningen, einem Stadtbezirk von Den Haag (Niederlande), soll der weltweit erste Offshore-Pilot für grünen Wasserstoff auf einer Öl- und Gasplattform entstehen, so das niederländische Konsortium in einer Mitteilung vom 22. Juli. Die niederländische Regierung hat nun einen Zuschuss in Höhe von 3,6 Mio. Euro gewährt. Das restliche Budget wollen nach eigener die Konsortialpartner stemmen. 

In dem auf zwei Jahre angelegten Pilotprojektes haben sich die Forschungsorganisation TNO und Nextstep, die niederländische Vereinigung für Stilllegung und Wiederverwendung, zusammengetan. Gemeinsam mit weiteren Partnern − darunter Neptune Energy Gasunie, Nel ASA und Emerson Automation Solutions − wollen sie ihr Wissen über die Produktion von grünem Wasserstoff auf Offshore-Plattformen ausbauen.

"Poshydon wird uns eine Menge über die nächsten Schritte lehren, die auf dem Weg zu einer sicheren, großtechnischen und grünen Wasserstoffproduktion auf See unternommen werden müssen", wird Rene Peters, bei TNO Business Director Gas Technologies in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Seine Vision: große Windparks weit draußen auf dem Meer, die die Offshore-Produktion von grünem Wasserstoff ermöglichen.

Drei Energiesysteme im Fokus

Das Projekt zielt darauf ab, drei Energiesysteme in der niederländischen Nordsee zu validieren: Offshore-Wind, Offshore-Gas und Offshore-Wasserstoff. Der 1-MW-Elektrolyseur wird von dem norwegischen Hersteller "NEL ASA" geliefert. Er soll in einem platzsparenden Container auf der Gas- und Ölplattform "Q13a-A" des Betreibers Neptune Energy untergebracht sein.

Zur Vorgehensweise: In einem ersten Schritt wird Meerwasser in die Containereinheit gepumpt. Das Wasser wird nach der Demineralisierung dem Elektrolyseur zugeführt. Der bei der Elektrolyse entstehende Sauerstoff soll sicher abgeleitet werden, der Wasserstoff wird der bereits vor Ort bestehenden Unterwasser-Gasleitung beigemischt und ans Festland transportiert. Eine Produktion von 400 Kilogramm grünen Wasserstoffs pro Tag hält das Konsortium für möglich. 

Während des Projektes sollen die Schwankungen einer Offshore-Windproduktion simuliert werden, um die Effizienz des Elektrolyseurs bei variabler Energieeinspeisung zu testen. Gleichzeitig wollen die Partner Erkenntnisse über die Kosten für die Offshore-Installation sowie die Wartungskosten gewinnen.

Aktuell wird die Plattform über ein Unterwasserkabel mit Ökostrom von der Küste aus gespeist. In Zukunft könnte sie direkt mit der Energie aus Offshore-Windkraftanlagen versorgt werden. In einem Projektvideo betonen die Partner den Vorteil der bereits existierenden Gasleitung vor Ort. Es müsste kein Geld in den Aufbau einer neuen Netzinfrastruktur investiert werden, künftige Betriebs- und Wartungskosten ließen sich zwischen dem Wasserstoff- und Gasproduzenten aufteilen. 

Donnerstag, 22.07.2021, 12:35 Uhr
Davina Spohn
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Öl- und Gasplattform Q13a-A mit einem schematisch dargestellten Elektrolyseur, Quelle: Neptune Energy
Wasserstoff
Grünes Licht für Wasserstoff-Projekt in der Nordsee
Mit einem staatlichen Zuschuss von 3,6 Mio. Euro kann das Konsortium des Offshore-Pilotprojekts "PosHYdon" in der niederländischen Nordsee seine Arbeit aufnehmen.
13 Kilometer vor der Küste von Scheveningen, einem Stadtbezirk von Den Haag (Niederlande), soll der weltweit erste Offshore-Pilot für grünen Wasserstoff auf einer Öl- und Gasplattform entstehen, so das niederländische Konsortium in einer Mitteilung vom 22. Juli. Die niederländische Regierung hat nun einen Zuschuss in Höhe von 3,6 Mio. Euro gewährt. Das restliche Budget wollen nach eigener die Konsortialpartner stemmen. 

In dem auf zwei Jahre angelegten Pilotprojektes haben sich die Forschungsorganisation TNO und Nextstep, die niederländische Vereinigung für Stilllegung und Wiederverwendung, zusammengetan. Gemeinsam mit weiteren Partnern − darunter Neptune Energy Gasunie, Nel ASA und Emerson Automation Solutions − wollen sie ihr Wissen über die Produktion von grünem Wasserstoff auf Offshore-Plattformen ausbauen.

"Poshydon wird uns eine Menge über die nächsten Schritte lehren, die auf dem Weg zu einer sicheren, großtechnischen und grünen Wasserstoffproduktion auf See unternommen werden müssen", wird Rene Peters, bei TNO Business Director Gas Technologies in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Seine Vision: große Windparks weit draußen auf dem Meer, die die Offshore-Produktion von grünem Wasserstoff ermöglichen.

Drei Energiesysteme im Fokus

Das Projekt zielt darauf ab, drei Energiesysteme in der niederländischen Nordsee zu validieren: Offshore-Wind, Offshore-Gas und Offshore-Wasserstoff. Der 1-MW-Elektrolyseur wird von dem norwegischen Hersteller "NEL ASA" geliefert. Er soll in einem platzsparenden Container auf der Gas- und Ölplattform "Q13a-A" des Betreibers Neptune Energy untergebracht sein.

Zur Vorgehensweise: In einem ersten Schritt wird Meerwasser in die Containereinheit gepumpt. Das Wasser wird nach der Demineralisierung dem Elektrolyseur zugeführt. Der bei der Elektrolyse entstehende Sauerstoff soll sicher abgeleitet werden, der Wasserstoff wird der bereits vor Ort bestehenden Unterwasser-Gasleitung beigemischt und ans Festland transportiert. Eine Produktion von 400 Kilogramm grünen Wasserstoffs pro Tag hält das Konsortium für möglich. 

Während des Projektes sollen die Schwankungen einer Offshore-Windproduktion simuliert werden, um die Effizienz des Elektrolyseurs bei variabler Energieeinspeisung zu testen. Gleichzeitig wollen die Partner Erkenntnisse über die Kosten für die Offshore-Installation sowie die Wartungskosten gewinnen.

Aktuell wird die Plattform über ein Unterwasserkabel mit Ökostrom von der Küste aus gespeist. In Zukunft könnte sie direkt mit der Energie aus Offshore-Windkraftanlagen versorgt werden. In einem Projektvideo betonen die Partner den Vorteil der bereits existierenden Gasleitung vor Ort. Es müsste kein Geld in den Aufbau einer neuen Netzinfrastruktur investiert werden, künftige Betriebs- und Wartungskosten ließen sich zwischen dem Wasserstoff- und Gasproduzenten aufteilen. 

Donnerstag, 22.07.2021, 12:35 Uhr
Davina Spohn

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