Porsche 911 Carrera GTS Performance-Hybrid; Quelle: Dr Ing hc F Porsche AG 2024
Porsche darf die E-Mobilitätssparte von Varta übernehmen. Das Bundeskartellamt hat keine wettbewerblichen Bedenken.
Im August dieses Jahres hatten Porsche und der ins Trudeln geratene Batteriehersteller Varta über Pläne berichtet, wonach der Sportwagenbauer über eine Kapitalerhöhung eine Mehheitsbeteiligung an der „V4Drive Battery GmbH“ eingehen werde. Dort ist das Geschäft von Varta mit großformatigen Lithium-Ionen-Rundzellen gebündelt, die für den Hybrid-Antrieb des 911 Carrera GTS verwendet werden. Gleichzeitig hatte Porsche die Bereitschaft bekundet, sich an der „finanziellen Neuaufstellung“ der Varta AG zu beteiligen. Eine Investition von 30 Millionen Euro haben die Verantwortlichen in Aussicht gestellt.
In einer Mitteilung vom 31. Oktober 2024 hat das Bundeskartellamt erklärt, der Erwerb einer „nicht-kontrollierenden Beteiligung an der Varta AG durch die Porsche AG“ werde freigegeben. Porsche erlange keine Kontrolle über Varta, vor allem keine Vetorechte über strategische geschäftspolitische Entscheidungen, heißt es von Seiten der Behörde. Neben dem Automobilhersteller werde die Michael Tojner Gruppe weiterhin über eine Tochtergesellschaft Varta-Aktionärin bleiben.
Auch der Mehrheitsbeteiligung von Porsche an der V4Drive Battery GmbH − der Autobauer wird dort auch die alleinige Kontrolle übernehmen, während die Varta AG Minderheitsgesellschafterin bleibt − stehe nichts im Weg.
High-Performance-Batteriezellen für den Porsche 911 Carrera GTS
„In unserer fusionskontrollrechtlichen Prüfung ging es nur darum, ob das Vorhaben wettbewerbliche Bedenken hervorruft. Die können wir ausschließen. Grundsätzlich können Vorhaben zur Fusionskontrolle angemeldet werden, wenn sie hinreichend konkret sind. Die tatsächliche Umsetzbarkeit der Lösung hängt nun an Fragen außerhalb des Kartellrechts“, so Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts.
Der VW-Konzern – als Muttergesellschaft – und Varta seien auf unterschiedlichen Märkten tätig. Auch im Hinblick auf die Lieferketten seien „keine signifikanten wettbewerblichen Veränderungen zu erwarten“, begründet das Bundeskartellamt seine Entscheidung. Ohnehin sei Porsche bisher bereits der wesentliche Kunde von Varta für Lithium-Ionen-Batteriezellen im Automobilsektor.
Der Spotwagenhersteller sieht in seinem Batterie-Engagament neben den Vorteilen für die eigene Beschaffung auch einen wesentlichen Beitrag zum erhalt von Schlüsseltechnologien am Standort Deutschland. Perspektivisch sei geplant, die Batteriezellen aus der V4Drive-Produktion auch anderen Kunden „abseits von Porsche“ anzubieten.
Freitag, 1.11.2024, 16:55 Uhr
Fritz Wilhelm
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