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Energie & Management > Gas - Grünes Licht für die Verstaatlichung von Uniper
Quelle: Shutterstock / Red ivory
Gas

Grünes Licht für die Verstaatlichung von Uniper

Der Bund darf die beiden Unternehmen Uniper und Sefe verstaatlichen. Die EU-Kommission sieht in der Übernahme keine Probleme für die Wettbewerb.
Die Transaktionen seien der andauernden Energiekrise geschuldet, teilte die Kommission mit. In Brüssel wurden sie nicht als Beihilfefälle geprüft sondern als Fusionen. Da der Bund bislang weder im Strom- noch im Gasgeschäft tätig ist, hätten die Übernahmen keine wettbewerbsbeschränkende Wirkung, teilte die Kommission mit. Uniper wird formal vom Bundesfinanzministerium übernommen, Sefe vom BMWK.

Die Aktionäre von Uniper sollen der Übernahme am Montag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zustimmen. Das Maßnahmenpaket sieht eine Kapitalerhöhung um acht Milliarden Euro und die Übernahme der Anteile des bisherigen Mehrheitsaktionärs Fortum vor. Damit würde der Bund mehr als 98 Prozent des Uniper-Kapitals kontrollieren und müßte dafür rund 30 Mrd. Euro aufbringen. Außerdem soll das Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien um weitere 25 Mrd.Euro erhöht werden.

Uniper war durch den Ausfall der russischen Erdgas-Lieferungen in eine Schieflage geraten. In Berlin hält man das Unternehmen, das die Industrie und rund 500 Stadtwerke beliefert, für eine tragende Säule des deutschen Gasmarktes. Eine Insolvenz würde nach Ansicht der Regierung viele Kunden von Uniper in Schwierigkeiten stürzen.

Bei der Sefe-GmbH handelt es sich um die ehemalige Germania-Gruppe, in der Gasprom seine deutschen Beteiligungen gebündelt hatte. Sefe importiert Gas, beteiligt sich am Gas-Großhandel und betreibt Gasspeicher in Deutschland und Österreich. Sefe befindet sich seit Juni in der Treuhänderschaft des Bundes unter Kontrolle der Bundesnetzagentur.

Im Zuge des geplanten Eigentümerwechsels wird die bisherige Finanzvorständin Tiina Tuomela das Unternehmen Ende März 2023 verlassen, wie Uniper berichtete. Darauf hätten sich die Managerin und der Aufsichtsrat am Freitag verständigt. Über die Nachfolge werde zu gegebener Zeit entschieden. Tuomela war im April 2021 vom bisherigen Hauptaktionär Fortum ins Uniper-Management gewechselt.
 

Freitag, 16.12.2022, 16:14 Uhr
Tom Weingärtner
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Grünes Licht für die Verstaatlichung von Uniper
Der Bund darf die beiden Unternehmen Uniper und Sefe verstaatlichen. Die EU-Kommission sieht in der Übernahme keine Probleme für die Wettbewerb.
Die Transaktionen seien der andauernden Energiekrise geschuldet, teilte die Kommission mit. In Brüssel wurden sie nicht als Beihilfefälle geprüft sondern als Fusionen. Da der Bund bislang weder im Strom- noch im Gasgeschäft tätig ist, hätten die Übernahmen keine wettbewerbsbeschränkende Wirkung, teilte die Kommission mit. Uniper wird formal vom Bundesfinanzministerium übernommen, Sefe vom BMWK.

Die Aktionäre von Uniper sollen der Übernahme am Montag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zustimmen. Das Maßnahmenpaket sieht eine Kapitalerhöhung um acht Milliarden Euro und die Übernahme der Anteile des bisherigen Mehrheitsaktionärs Fortum vor. Damit würde der Bund mehr als 98 Prozent des Uniper-Kapitals kontrollieren und müßte dafür rund 30 Mrd. Euro aufbringen. Außerdem soll das Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien um weitere 25 Mrd.Euro erhöht werden.

Uniper war durch den Ausfall der russischen Erdgas-Lieferungen in eine Schieflage geraten. In Berlin hält man das Unternehmen, das die Industrie und rund 500 Stadtwerke beliefert, für eine tragende Säule des deutschen Gasmarktes. Eine Insolvenz würde nach Ansicht der Regierung viele Kunden von Uniper in Schwierigkeiten stürzen.

Bei der Sefe-GmbH handelt es sich um die ehemalige Germania-Gruppe, in der Gasprom seine deutschen Beteiligungen gebündelt hatte. Sefe importiert Gas, beteiligt sich am Gas-Großhandel und betreibt Gasspeicher in Deutschland und Österreich. Sefe befindet sich seit Juni in der Treuhänderschaft des Bundes unter Kontrolle der Bundesnetzagentur.

Im Zuge des geplanten Eigentümerwechsels wird die bisherige Finanzvorständin Tiina Tuomela das Unternehmen Ende März 2023 verlassen, wie Uniper berichtete. Darauf hätten sich die Managerin und der Aufsichtsrat am Freitag verständigt. Über die Nachfolge werde zu gegebener Zeit entschieden. Tuomela war im April 2021 vom bisherigen Hauptaktionär Fortum ins Uniper-Management gewechselt.
 

Freitag, 16.12.2022, 16:14 Uhr
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