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Energie & Management > Wasserstoff - Grüner Wasserstoff für grünen Stahl
Quelle: Pixabay / akitada31
Wasserstoff

Grüner Wasserstoff für grünen Stahl

In einem Vorvertrag haben Uniper und die Salzgitter AG die Lieferung von grünem Wasserstoff für die Stahlproduktion vereinbart. Bis es soweit ist, dauert es allerdings noch.
Noch gibt es einige Unwägbarkeiten, darunter die Verfügbarkeit des deutschen Wasserstoffkernnetzes und die konkrete Pipeline-Route von Wilhelmshaven nach Salzgitter, den Vorvertrag haben das Energieunternehmen Uniper und der Stahlproduzent Salzgitter jetzt aber schon einmal geschlossen: Uniper soll künftig – frühestens ab 2028 – jährlich bis zu 20.000 Tonnen zertifizierten grünen Wasserstoff nach Salzgitter liefern. Hier soll das Gas dann in der im Bau befindlichen Direktreduktionsanlage zur Herstellung von nahezu CO2-neutralem Stahl eingesetzt werden.

Uniper will den grünen Wasserstoff in Wilhelmshaven mithilfe erneuerbarer Energien in der 200-MW-Elektrolyse produzieren, die dort auf dem Gelände des ehemaligen Steinkohlekraftwerks entstehen soll. Angesichts des guten Zugangs zu erneuerbaren Energien, insbesondere aus den Offshore-Windparks in der Nordsee, der frühzeitigen Anbindung an das deutsche Wasserstoffpipelinesystem sowie der geplanten Wasserstoffspeicher in Norddeutschland plant Uniper in Wilhelmshaven den Ausbau der Elektrolyse bis zu einer Leistung von 1.000 MW. Sie soll eine Wasserstoffproduktion von 100.000 Tonnen pro Jahr ermöglichen soll.

Zusätzlich will Uniper in Wilhelmshaven ein Terminal für den Import von grünem Ammoniak per Schiff mit einer Output-Menge von mindestens 300.000 Tonnen H2 errichten. Ammoniak kann in Wasserstoff umgewandelt und ebenfalls in das deutsche Kernnetz eingespeist werden. Eine Pipelineverbindung von Wilhelmshaven nach Salzgitter sei daher „zwingend erforderlich und muss schnellstmöglich geschaffen werden“, heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen. Hier müssten sich die Pipeline-Betreiber und die politischen Entscheidungsträger gemeinsam mit der Salzgitter AG und der Uniper SE dringend auf einen beschleunigten Fahrplan einigen.

Der Salzgitter-Konzern plant, seinen CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren. Dazu wird im sogenannten „SALCOS-Programm“ die traditionelle kohlebasierte Stahlproduktion über die Hochofenroute schrittweise auf die Direkt-Reduktions-Technologie umgestellt, bei der zunächst hauptsächlich Erdgas und zunehmend grüner Wasserstoff als Reduktionsmittel zum Einsatz kommen wird. In seiner ersten Stufe werde Salcos einen Wasserstoffbedarf von bis zu 150.000 Tonnen jährlich haben, heißt es in der Mitteilung.

Label für grünen Stahl vorgestellt

Auf der derzeit stattfindenden Hannover Messe stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit Vertretern der Industrie ein neues Label für klimafreundlichen Stahl vor. Die neue Kennzeichnung sei ein wichtiger und begrüßenswerter Vorstoß der deutschen Stahlindustrie für nachhaltige Standards und mehr Vergleichbarkeit bei den Transformationsanstrengungen, sagte der Politiker. Das Label sei wichtig, um sowohl Transparenz als auch Anreize für eine klimafreundliche Produktion zu schaffen. Das Kennzeichnungs-System sieht eine Skala von A (grün produziert) bis E (konventionell im Hochofen produziert) vor.

Dienstag, 23.04.2024, 14:42 Uhr
Katia Meyer-Tien / Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Grüner Wasserstoff für grünen Stahl
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Wasserstoff
Grüner Wasserstoff für grünen Stahl
In einem Vorvertrag haben Uniper und die Salzgitter AG die Lieferung von grünem Wasserstoff für die Stahlproduktion vereinbart. Bis es soweit ist, dauert es allerdings noch.
Noch gibt es einige Unwägbarkeiten, darunter die Verfügbarkeit des deutschen Wasserstoffkernnetzes und die konkrete Pipeline-Route von Wilhelmshaven nach Salzgitter, den Vorvertrag haben das Energieunternehmen Uniper und der Stahlproduzent Salzgitter jetzt aber schon einmal geschlossen: Uniper soll künftig – frühestens ab 2028 – jährlich bis zu 20.000 Tonnen zertifizierten grünen Wasserstoff nach Salzgitter liefern. Hier soll das Gas dann in der im Bau befindlichen Direktreduktionsanlage zur Herstellung von nahezu CO2-neutralem Stahl eingesetzt werden.

Uniper will den grünen Wasserstoff in Wilhelmshaven mithilfe erneuerbarer Energien in der 200-MW-Elektrolyse produzieren, die dort auf dem Gelände des ehemaligen Steinkohlekraftwerks entstehen soll. Angesichts des guten Zugangs zu erneuerbaren Energien, insbesondere aus den Offshore-Windparks in der Nordsee, der frühzeitigen Anbindung an das deutsche Wasserstoffpipelinesystem sowie der geplanten Wasserstoffspeicher in Norddeutschland plant Uniper in Wilhelmshaven den Ausbau der Elektrolyse bis zu einer Leistung von 1.000 MW. Sie soll eine Wasserstoffproduktion von 100.000 Tonnen pro Jahr ermöglichen soll.

Zusätzlich will Uniper in Wilhelmshaven ein Terminal für den Import von grünem Ammoniak per Schiff mit einer Output-Menge von mindestens 300.000 Tonnen H2 errichten. Ammoniak kann in Wasserstoff umgewandelt und ebenfalls in das deutsche Kernnetz eingespeist werden. Eine Pipelineverbindung von Wilhelmshaven nach Salzgitter sei daher „zwingend erforderlich und muss schnellstmöglich geschaffen werden“, heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen. Hier müssten sich die Pipeline-Betreiber und die politischen Entscheidungsträger gemeinsam mit der Salzgitter AG und der Uniper SE dringend auf einen beschleunigten Fahrplan einigen.

Der Salzgitter-Konzern plant, seinen CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren. Dazu wird im sogenannten „SALCOS-Programm“ die traditionelle kohlebasierte Stahlproduktion über die Hochofenroute schrittweise auf die Direkt-Reduktions-Technologie umgestellt, bei der zunächst hauptsächlich Erdgas und zunehmend grüner Wasserstoff als Reduktionsmittel zum Einsatz kommen wird. In seiner ersten Stufe werde Salcos einen Wasserstoffbedarf von bis zu 150.000 Tonnen jährlich haben, heißt es in der Mitteilung.

Label für grünen Stahl vorgestellt

Auf der derzeit stattfindenden Hannover Messe stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit Vertretern der Industrie ein neues Label für klimafreundlichen Stahl vor. Die neue Kennzeichnung sei ein wichtiger und begrüßenswerter Vorstoß der deutschen Stahlindustrie für nachhaltige Standards und mehr Vergleichbarkeit bei den Transformationsanstrengungen, sagte der Politiker. Das Label sei wichtig, um sowohl Transparenz als auch Anreize für eine klimafreundliche Produktion zu schaffen. Das Kennzeichnungs-System sieht eine Skala von A (grün produziert) bis E (konventionell im Hochofen produziert) vor.

Dienstag, 23.04.2024, 14:42 Uhr
Katia Meyer-Tien / Davina Spohn

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