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Energie & Management > Wasserstoff - Grüner Wasserstoff aus der Region für Prenzlauer Tankstelle
Windig zu ging es bei der Eröffnung der Wasserstofftankstelle Prenzlau, Quelle: Enertrag / Silke Reents
Wasserstoff

Grüner Wasserstoff aus der Region für Prenzlauer Tankstelle

Seit dem 9. Dezember können in Prenzlau (Brandenburg) Busse, Günter- und Individualverkehr zwischen den urbanen Zentren Berlin und Stettin grünen Wasserstoff tanken. 
Das Besondere an der neuen Wasserstofftankstelle ist, dass der Strom für die Elektrolyse ausschließlich aus erneuerbaren Energieanlagen der Region stammt. Konkret handelt es sich um drei 2,3-MW-Windkraftanlagen, wie Matthias Philippi, Sprecher von Enertrag, gegenüber der Redaktion spezifiziert.

Über Lkw-Trailer komme der grüne Wasserstoff vom nahe gelegenen Enertrag-Hybridkraftwerk Prenzlau, das 2011 als Wasserstoff-Wind-Biogas-Hybridkraftwerk in Betrieb gegangen ist. Die dortigen zwei Blockheizkraftwerke lassen sich mit einem Gemisch aus Wasserstoff und Biogas betreiben. Sowohl die BHKW als auch die Windkraftanlagen liefern elektrischen Strom, der ins Netz eingespeist werden kann. Bei einem Überangebot von Strom kann dieser auch zur Elektrolyse eingesetzt werden. Wie Philippi anführt, ging der Elektrolyseur vor zehn Jahren in Betrieb und verfügt über eine Leistung von 560 kW.

Dabei soll es aber nicht bleiben. Mittelfristig sei anvisiert, den Wasserstoff für die Tankstelle aus dem geplanten Wasserstoffzentrum Prenzlau zu beziehen. Die nun eröffnete Wasserstofftankstelle sei nur ein erster Baustein hierfür. Der geplante Elektrolyseur soll vom Hersteller Sunfire aus Dresden kommen und um ein Vielfaches mehr an Wasserstoff produzieren. 10 MW an installierter Elektrolyseleistung sind laut Philippi ab Anfang 2024 bereits mindestens gesetzt. Abhängig von verschiedenen Parametern seien sogar bis zu 13 MW möglich. Zum Beispiel prüfe Enertrag verschiedene Elektrolyseverfahren, angefangen bei der Druck-Alkali-Elektrolyse. Zur Prüfung stünde auch die Elektrolyse von Wasser mit "rückwärts" betriebenen Brennstoffzellen, sogenannten Festoxidbrennstoffzellen (Solid Oxide Fuel Cell, SOFC).  

Zu Beginn 750 Kilogramm Wasserstoff pro Tag

Die Tankstelle stammt vom des deutschen Herstellers Maximator aus Nordhausen nahe Erfurt (Thüringen) und verfügt über zwei Kompressorstufen, die Betankungen mit 350 und 700 bar für Nutzfahrzeuge und PKW erlauben. Zu Beginn steht, wie Enertrag mitteilt, eine tägliche Kapazität von 750 Kilogramm Wasserstoff zur Verfügung. 25 Busse oder LKW können damit betankt werden. Zu den ersten Kunden zählen die auf Wasserstoffantrieb umgerüsteten Busse der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft sowie der neue Hyundai Xcient Fuel Cell LKW, der im Rahmen einer Roadshow in Brandenburg Anfang Dezember Halt machte.

"Grüner Wasserstoff muss dort eingesetzt werden, wo die Hebelwirkung am größten ist und wo er am meisten Kohlendioxid vermeidet", so Enertrag-Vorstandsvorsitzender Jörg Müller bei der Eröffnungsfeier der Tankstelle am 9. Dezember. "Der Aufbau weiterer Tankstellen in der Region und die Nutzung im Mobilitätssektor sind daher naheliegend."

Montag, 13.12.2021, 12:45 Uhr
Davina Spohn
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Windig zu ging es bei der Eröffnung der Wasserstofftankstelle Prenzlau, Quelle: Enertrag / Silke Reents
Wasserstoff
Grüner Wasserstoff aus der Region für Prenzlauer Tankstelle
Seit dem 9. Dezember können in Prenzlau (Brandenburg) Busse, Günter- und Individualverkehr zwischen den urbanen Zentren Berlin und Stettin grünen Wasserstoff tanken. 
Das Besondere an der neuen Wasserstofftankstelle ist, dass der Strom für die Elektrolyse ausschließlich aus erneuerbaren Energieanlagen der Region stammt. Konkret handelt es sich um drei 2,3-MW-Windkraftanlagen, wie Matthias Philippi, Sprecher von Enertrag, gegenüber der Redaktion spezifiziert.

Über Lkw-Trailer komme der grüne Wasserstoff vom nahe gelegenen Enertrag-Hybridkraftwerk Prenzlau, das 2011 als Wasserstoff-Wind-Biogas-Hybridkraftwerk in Betrieb gegangen ist. Die dortigen zwei Blockheizkraftwerke lassen sich mit einem Gemisch aus Wasserstoff und Biogas betreiben. Sowohl die BHKW als auch die Windkraftanlagen liefern elektrischen Strom, der ins Netz eingespeist werden kann. Bei einem Überangebot von Strom kann dieser auch zur Elektrolyse eingesetzt werden. Wie Philippi anführt, ging der Elektrolyseur vor zehn Jahren in Betrieb und verfügt über eine Leistung von 560 kW.

Dabei soll es aber nicht bleiben. Mittelfristig sei anvisiert, den Wasserstoff für die Tankstelle aus dem geplanten Wasserstoffzentrum Prenzlau zu beziehen. Die nun eröffnete Wasserstofftankstelle sei nur ein erster Baustein hierfür. Der geplante Elektrolyseur soll vom Hersteller Sunfire aus Dresden kommen und um ein Vielfaches mehr an Wasserstoff produzieren. 10 MW an installierter Elektrolyseleistung sind laut Philippi ab Anfang 2024 bereits mindestens gesetzt. Abhängig von verschiedenen Parametern seien sogar bis zu 13 MW möglich. Zum Beispiel prüfe Enertrag verschiedene Elektrolyseverfahren, angefangen bei der Druck-Alkali-Elektrolyse. Zur Prüfung stünde auch die Elektrolyse von Wasser mit "rückwärts" betriebenen Brennstoffzellen, sogenannten Festoxidbrennstoffzellen (Solid Oxide Fuel Cell, SOFC).  

Zu Beginn 750 Kilogramm Wasserstoff pro Tag

Die Tankstelle stammt vom des deutschen Herstellers Maximator aus Nordhausen nahe Erfurt (Thüringen) und verfügt über zwei Kompressorstufen, die Betankungen mit 350 und 700 bar für Nutzfahrzeuge und PKW erlauben. Zu Beginn steht, wie Enertrag mitteilt, eine tägliche Kapazität von 750 Kilogramm Wasserstoff zur Verfügung. 25 Busse oder LKW können damit betankt werden. Zu den ersten Kunden zählen die auf Wasserstoffantrieb umgerüsteten Busse der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft sowie der neue Hyundai Xcient Fuel Cell LKW, der im Rahmen einer Roadshow in Brandenburg Anfang Dezember Halt machte.

"Grüner Wasserstoff muss dort eingesetzt werden, wo die Hebelwirkung am größten ist und wo er am meisten Kohlendioxid vermeidet", so Enertrag-Vorstandsvorsitzender Jörg Müller bei der Eröffnungsfeier der Tankstelle am 9. Dezember. "Der Aufbau weiterer Tankstellen in der Region und die Nutzung im Mobilitätssektor sind daher naheliegend."

Montag, 13.12.2021, 12:45 Uhr
Davina Spohn

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