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Energie & Management > Wasserstoff - Grüner Wasserstoff aus Angola für Deutschland
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Wasserstoff

Grüner Wasserstoff aus Angola für Deutschland

Gemeinsam mit dem Ölkonzern Sonangol will ein deutsches Konsortium im südafrikanischen Angola grünen Wasserstoff produzieren. Als Ammonuium soll er ab 2024 nach Deutschland kommen. 
Auf der Suche nach Optionen zum Import von grünem Wasserstoff kommt nun der afrikanische Ölförderstaat Angola in den Blick. In der angolanischen Botschaft in Berlin haben der Ölkonzern Sonangol und die deutschen Unternehmen Gauff Engineering sowie Conjuncta eine Vereinbarung zur Produktion des Gases geschlossen. Zuvor hatten die Partner eine Machbarkeitsstudie durchgeführt.

Geplant ist, in Angola eine Elektrolyseurkapazität von 400 MW aufzubauen, sagte Conjuncta-Geschäftsführer Stefan Liebing. „Der Strom stammt aus einem Wasserkraftwerk. Die Stromleitungen sind bereits vorhanden.“ Konkret geht es um das 2.000-MW-Kraftwerk Lauca am angolanischen Fluss Kwensa. Von der Gesamtkapazität seien aktuell nur 1.000 MW in Betrieb. Mehr lasse sich im angolanischen Strommarkt nicht über das Netz absetzen. Zudem seien weitere Wasserkraftwerke an dem Fluss geplant.

„Die gesamte Infrastruktur steht bereits. Deshalb können wir in Angola schneller sein als andere afrikanische Wasserstoff-Vorhaben, bei denen die notwendigen Solar- oder Windparks noch gebaut werden müssen. Wir rechnen mit ersten Produkten 2024“, so der Manager weiter.

Das grüne Gas soll in einem weiteren Schritt zu Ammonium synthetisiert werden. Das lässt sich gut per Schiff transportieren. „Zielland ist Deutschland. Es gibt eine große Nachfrage“, sagt Liebing. Es mache Sinn, den Dünger an die chemische Industrie zu liefern. Bei der Rückwandlung in Wasserstoff würde sehr viel Energie verlorengehen. Die Jahresproduktion soll bei 280.000 Tonnen liegen. Liebing erwartet, den grünen Dünger in Deutschland wettbewerbsfähig gegenüber auf fossilen Energien beruhendem Ammonium anbieten zu können. „Wir werden in der Lage sein, grauen Ammoniak zu unterbieten.“ Das sei eines der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie.

Das Investitionsvolumen beträgt 800 Mio. Euro. Öffentliche Mittel werden dafür nicht in Anspruch genommen, so Liebing. Als nächster Schritt stehe die finale Investitionsentscheidung der drei Partner an. Dabei sei es möglich, dass sich auch weitere Partner beteiligten.

Freitag, 17.06.2022, 13:38 Uhr
Oliver Ristau
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Wasserstoff
Grüner Wasserstoff aus Angola für Deutschland
Gemeinsam mit dem Ölkonzern Sonangol will ein deutsches Konsortium im südafrikanischen Angola grünen Wasserstoff produzieren. Als Ammonuium soll er ab 2024 nach Deutschland kommen. 
Auf der Suche nach Optionen zum Import von grünem Wasserstoff kommt nun der afrikanische Ölförderstaat Angola in den Blick. In der angolanischen Botschaft in Berlin haben der Ölkonzern Sonangol und die deutschen Unternehmen Gauff Engineering sowie Conjuncta eine Vereinbarung zur Produktion des Gases geschlossen. Zuvor hatten die Partner eine Machbarkeitsstudie durchgeführt.

Geplant ist, in Angola eine Elektrolyseurkapazität von 400 MW aufzubauen, sagte Conjuncta-Geschäftsführer Stefan Liebing. „Der Strom stammt aus einem Wasserkraftwerk. Die Stromleitungen sind bereits vorhanden.“ Konkret geht es um das 2.000-MW-Kraftwerk Lauca am angolanischen Fluss Kwensa. Von der Gesamtkapazität seien aktuell nur 1.000 MW in Betrieb. Mehr lasse sich im angolanischen Strommarkt nicht über das Netz absetzen. Zudem seien weitere Wasserkraftwerke an dem Fluss geplant.

„Die gesamte Infrastruktur steht bereits. Deshalb können wir in Angola schneller sein als andere afrikanische Wasserstoff-Vorhaben, bei denen die notwendigen Solar- oder Windparks noch gebaut werden müssen. Wir rechnen mit ersten Produkten 2024“, so der Manager weiter.

Das grüne Gas soll in einem weiteren Schritt zu Ammonium synthetisiert werden. Das lässt sich gut per Schiff transportieren. „Zielland ist Deutschland. Es gibt eine große Nachfrage“, sagt Liebing. Es mache Sinn, den Dünger an die chemische Industrie zu liefern. Bei der Rückwandlung in Wasserstoff würde sehr viel Energie verlorengehen. Die Jahresproduktion soll bei 280.000 Tonnen liegen. Liebing erwartet, den grünen Dünger in Deutschland wettbewerbsfähig gegenüber auf fossilen Energien beruhendem Ammonium anbieten zu können. „Wir werden in der Lage sein, grauen Ammoniak zu unterbieten.“ Das sei eines der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie.

Das Investitionsvolumen beträgt 800 Mio. Euro. Öffentliche Mittel werden dafür nicht in Anspruch genommen, so Liebing. Als nächster Schritt stehe die finale Investitionsentscheidung der drei Partner an. Dabei sei es möglich, dass sich auch weitere Partner beteiligten.

Freitag, 17.06.2022, 13:38 Uhr
Oliver Ristau

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