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Energie & Management > Gastbeitrag - Grüner Wasserstoff als Schlüssel zur Energiesicherheit Europas
Quelle: E&M
Gastbeitrag

Grüner Wasserstoff als Schlüssel zur Energiesicherheit Europas

Andy Marsh* von Plug Power erläutert, warum grüner Wasserstoff nicht mehr nur eine Komponente im Kampf gegen den Klimawandel ist.
Der Gas-Lieferstopp Russlands als Reaktion auf die EU-Sanktionen machte deutlich, wie stark Energie- und Sicherheitspolitik miteinander verwoben sind. Die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen stellt ein geopolitisches Risiko für Deutschland und Europa dar.

Die Transformation der Volkswirtschaft und Energieversorgung in Deutschland zu mehr CO2-Neutralität, energiepolitischer Unabhängigkeit und nationaler Sicherheit ist daher eine zentrale Zukunftsaufgabe. Hierbei kann grüner Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen.

Während Öl und Gas importiert werden müssen, lässt sich grüner Wasserstoff durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energiequellen lokal produzieren. Grüner Wasserstoff kann folglich die Energieunabhängigkeit von EU-Ländern fördern, die begrenzten Zugang zu konventionellen, fossilen Energiequellen haben. Dies macht Staaten künftig weniger anfällig für Import- und Export-Stopps im Rahmen geopolitischer Auseinandersetzungen.

Natürlich muss die EU zunächst die unmittelbare Energieversorgung der Menschen sicherstellen. Staaten sollten als kurzfristige Lösung in Krisenzeiten sämtliche Energiequellen erwägen. Im Kampf gegen den Klimawandel sollten erneuerbare sowie dekarbonsierte Energien kombiniert und pragmatisch, mit Blick auf ihren ökologischen Fußabdruck, eingesetzt werden. So gilt es, zwischen den langfristigen Zielen Klimaschutz und Atomausstieg kurz- und mittelfristig Prioritäten abzuwägen.

Mit Blick auf die Energiewende ist es förderlich, dass die Diskussion um Atomenergie mittlerweile kein Tabuthema mehr ist, um mittelfristige Lösungen zu erarbeiten. So lässt sich neben Atomstrom selbst beispielsweise auch die Abwärme der Kernkraft nutzen, um in den Nebenzeiten Wasserstoff zu erzeugen. Für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur in Europa müssen außerdem dringend mehr Leitungen verlegt und Erdgasleitungen in Wasserstoffleitungen umgewandelt werden.

Die europäische Energieinfrastruktur der Zukunft

Die Politik in Europa muss jetzt die Weichen für den langfristigen Aufbau eines europaweiten Wasserstoffnetzwerks stellen. Geeint ließe sich Wasserstoff innerhalb der EU produzieren, transportieren und so die Energieversorgung dauerhaft gewährleisten. Grüne Energiekorridore zwischen europäischen Ländern sind aktuelle Beispiele für die Bemühungen, den europäischen Energiemarkt stärker zu verflechten und in eine globale Wasserstoffwirtschaft einzubinden. Auf diese Weise bleibt die EU wettbewerbsfähiger Partner innerhalb globaler Allianzen, ohne erneut in gänzliche Abhängigkeit von einzelnen Staaten zu geraten.

Deutschland sollte parallel zu Plänen auf nationaler Ebene Möglichkeiten für eine dezentralisierte Wasserstoffstrategie schaffen. Marktanreize für Investoren aus dem Privatsektor ermöglichen schnelle und individuelle Lösungen für den Aufbau lokaler Energieerzeugungskapazitäten. Hierfür müssen logistische und bürokratische Hürden abgebaut werden. Zudem gilt es, die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffmarktes in den Auf- und Ausbau der Infrastruktur einzubeziehen.

Eine erneuerbare und von grünem Wasserstoff mitgetragene Energieversorgung kann Deutschland und der EU langfristig zu mehr Unabhängigkeit, energiepolitischer Stabilität und Krisensicherheit verhelfen. Gefordert sind jetzt politische Handlungs- und Investitionsbereitschaft sowie Weitsicht. Neue Energiequellen sind langfristig der Schlüssel zu einer nachhaltigen und unabhängigen Energieversorgung Deutschlands und Europas.
 
Andy Marsh* ist CEO der Plug Power Inc. mit Deutschlandsitz in Duisburg. Das Unternehmen produziert Brennstoffzellenanlagen und bietet Lösungen für Wasserstoffanwendungen.
 
Andy Marsh
Quelle: Plug Power


 

Freitag, 17.02.2023, 09:40 Uhr
Redaktion
Energie & Management > Gastbeitrag - Grüner Wasserstoff als Schlüssel zur Energiesicherheit Europas
Quelle: E&M
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Grüner Wasserstoff als Schlüssel zur Energiesicherheit Europas
Andy Marsh* von Plug Power erläutert, warum grüner Wasserstoff nicht mehr nur eine Komponente im Kampf gegen den Klimawandel ist.
Der Gas-Lieferstopp Russlands als Reaktion auf die EU-Sanktionen machte deutlich, wie stark Energie- und Sicherheitspolitik miteinander verwoben sind. Die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen stellt ein geopolitisches Risiko für Deutschland und Europa dar.

Die Transformation der Volkswirtschaft und Energieversorgung in Deutschland zu mehr CO2-Neutralität, energiepolitischer Unabhängigkeit und nationaler Sicherheit ist daher eine zentrale Zukunftsaufgabe. Hierbei kann grüner Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen.

Während Öl und Gas importiert werden müssen, lässt sich grüner Wasserstoff durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energiequellen lokal produzieren. Grüner Wasserstoff kann folglich die Energieunabhängigkeit von EU-Ländern fördern, die begrenzten Zugang zu konventionellen, fossilen Energiequellen haben. Dies macht Staaten künftig weniger anfällig für Import- und Export-Stopps im Rahmen geopolitischer Auseinandersetzungen.

Natürlich muss die EU zunächst die unmittelbare Energieversorgung der Menschen sicherstellen. Staaten sollten als kurzfristige Lösung in Krisenzeiten sämtliche Energiequellen erwägen. Im Kampf gegen den Klimawandel sollten erneuerbare sowie dekarbonsierte Energien kombiniert und pragmatisch, mit Blick auf ihren ökologischen Fußabdruck, eingesetzt werden. So gilt es, zwischen den langfristigen Zielen Klimaschutz und Atomausstieg kurz- und mittelfristig Prioritäten abzuwägen.

Mit Blick auf die Energiewende ist es förderlich, dass die Diskussion um Atomenergie mittlerweile kein Tabuthema mehr ist, um mittelfristige Lösungen zu erarbeiten. So lässt sich neben Atomstrom selbst beispielsweise auch die Abwärme der Kernkraft nutzen, um in den Nebenzeiten Wasserstoff zu erzeugen. Für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur in Europa müssen außerdem dringend mehr Leitungen verlegt und Erdgasleitungen in Wasserstoffleitungen umgewandelt werden.

Die europäische Energieinfrastruktur der Zukunft

Die Politik in Europa muss jetzt die Weichen für den langfristigen Aufbau eines europaweiten Wasserstoffnetzwerks stellen. Geeint ließe sich Wasserstoff innerhalb der EU produzieren, transportieren und so die Energieversorgung dauerhaft gewährleisten. Grüne Energiekorridore zwischen europäischen Ländern sind aktuelle Beispiele für die Bemühungen, den europäischen Energiemarkt stärker zu verflechten und in eine globale Wasserstoffwirtschaft einzubinden. Auf diese Weise bleibt die EU wettbewerbsfähiger Partner innerhalb globaler Allianzen, ohne erneut in gänzliche Abhängigkeit von einzelnen Staaten zu geraten.

Deutschland sollte parallel zu Plänen auf nationaler Ebene Möglichkeiten für eine dezentralisierte Wasserstoffstrategie schaffen. Marktanreize für Investoren aus dem Privatsektor ermöglichen schnelle und individuelle Lösungen für den Aufbau lokaler Energieerzeugungskapazitäten. Hierfür müssen logistische und bürokratische Hürden abgebaut werden. Zudem gilt es, die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffmarktes in den Auf- und Ausbau der Infrastruktur einzubeziehen.

Eine erneuerbare und von grünem Wasserstoff mitgetragene Energieversorgung kann Deutschland und der EU langfristig zu mehr Unabhängigkeit, energiepolitischer Stabilität und Krisensicherheit verhelfen. Gefordert sind jetzt politische Handlungs- und Investitionsbereitschaft sowie Weitsicht. Neue Energiequellen sind langfristig der Schlüssel zu einer nachhaltigen und unabhängigen Energieversorgung Deutschlands und Europas.
 
Andy Marsh* ist CEO der Plug Power Inc. mit Deutschlandsitz in Duisburg. Das Unternehmen produziert Brennstoffzellenanlagen und bietet Lösungen für Wasserstoffanwendungen.
 
Andy Marsh
Quelle: Plug Power


 

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