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Energie & Management > Unternehmen - Grüne Strategien nicht zielstrebig genug
Quelle: Fotolia / THesIMPLIFY
Unternehmen

Grüne Strategien nicht zielstrebig genug

Die Wirtschaft steht unter Transformationsdruck. Unternehmen zeigen jedoch nur wenig Wandlungsfähigkeit in ihren Prozessen, so der aktuelle "Change Readiness Index" de Staufen AG.
Keine Frage, Energie und Material in betrieblichen Prozessen einzusparen, gehört mittlerweile zum betrieblichen Alltag in Deutschland. Sechs von zehn Unternehmen arbeiten an einer CO2-neutralen Energieversorgung, über die Hälfte recycelt eingesetzte Materialien, und auch die Transparenz von Umweltkennzahlen und die Reduzierung des Wasserverbrauchs sind vielen wichtig. Doch für einen ganzheitlichen grünen Wandel reichen diese punktuellen Zielsetzungen nicht aus, wie das Beratungshauses Staufen AG feststellt.

In seiner aktuellen Studie "Unternehmen im Wandel" bescheinigen die Unternehmensberaterinnen und -berater den deutschen Firmen nur eine unzureichende Wandlungsfreudigkeit. Seit 2019 seien sie vorrangig mit der Bewältigung der Coronapandemie beschäftigt gewesen. Oberste Prämisse sei gewesen, die Arbeit so gut wie möglich unter den massiv veränderten Bedingungen
fortzuführen. Für den Blick über die akuten Herausforderungen hinaus, sei viel zu
wenig Raum geblieben, konstatiert die Studie. Innerhalb der drei Jahre habe sich der "Change Readiness Index", mit dem die Unternehmensberatung die Wandlungsfähigkeit der Unternehmen errechnet, nur minimal verbessert – von 55 auf 56 Punkte. 
 
Studie "Unternehmen im Wandel"
Zum Öffnen bitte auf das PDF klicken
Quelle: Staufen AG

Der Weg Richtung mehr Nachhaltigkeit erfolge bisher überwiegend ohne konkreten Plan − so ein Fazit der Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater. Lediglich 26 % der über 350 befragten Top-Führungskräfte deutscher Unternehmen verfolgen laut der Analyse konsequent eine grüne Gesamtgesamtstrategie. Wilhelm Goschy verwundert dies. "Geschäftsmodelle müssen sich künftig nicht nur daran messen lassen, ob sie profitabel sind", so der CEO der Staufen AG. Auch umweltfreundlich und sozialverträglich müssten sie sein. 

"Neben der bisher fehlenden Konsequenz ist es fast noch alarmierender, dass 25 Prozent der von uns befragten Unternehmen bisher noch überhaupt keine grünen Ziele definiert haben", so Goschy. Ein Drittel der Unternehmen würden derzeit immerhin einen Transformationsfahrplan entwickeln. Doch bei 17 % mangele es trotz vorhandener Strategie an der konsistenten Umsetzung. Im Rennen um den Erhalt internationaler Wettbewerbsfähigkeit gehe dabei wichtige Zeit verloren, bemängelt Goschy − "Ohne den notwendigen Wandel kann schon mittelfristig kein Unternehmen überleben".

Vermeintlich fehlende Rentabilität behindert 

Als zentralen Baustein für die Transformation nennt das Beratungshaus die Dekarbonisierung der Wertschöpfungsketten. Jedoch: "Noch immer sehen viele Organisationen aber in der vermeintlich fehlenden wirtschaftlichen Rentabilität einen Hinderungsgrund, den Wandel konsequent anzugehen." Zwar würden einige Industrieunternehmen nicht mehr in bestehenden Technologien investieren, zeigen sich jedoch gleichzeitig zögerlich bei der Investition in klimaneutrale Produktionsverfahren mit grünem Wasserstoff.

Als "grüne Vorreiter" sehen sich laut der Staufen-Studie nur 19 % der befragten Unternehmen. Drei Viertel bezeichnen ihr Unternehmen hingegen als "Green Follower" − als Organisationen also, die abwarten, welche Rahmenbedingungen die Politik vorgibt, um dann die Handlungsspielräume ihrer Geschäftsmodelle neu abzustecken und anschließend die grünen Vorreiter lediglich zu kopieren. Goschy verweist auf den Zeitfaktor: "Entscheidend ist, dass sich Unternehmen jetzt konsequent und ganzheitlich auf den Wandel einlassen. Andernfalls können sie mit der Geschwindigkeit der grünen Transformation nicht mehr Schritt halten."

Für ihre Studie befragte die Unternehmensberatung insgesamt 363 Unternehmen in Deutschland. Von den befragten kommen 68 % aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektroindustrie und der Automobilindustrie.

Die 60-seitige Studie "Unternehmen im Wandel" stellt die Staufen AG auf ihrer Internetseite zum Download bereit.

Dienstag, 11.01.2022, 14:26 Uhr
Davina Spohn
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Grüne Strategien nicht zielstrebig genug
Die Wirtschaft steht unter Transformationsdruck. Unternehmen zeigen jedoch nur wenig Wandlungsfähigkeit in ihren Prozessen, so der aktuelle "Change Readiness Index" de Staufen AG.
Keine Frage, Energie und Material in betrieblichen Prozessen einzusparen, gehört mittlerweile zum betrieblichen Alltag in Deutschland. Sechs von zehn Unternehmen arbeiten an einer CO2-neutralen Energieversorgung, über die Hälfte recycelt eingesetzte Materialien, und auch die Transparenz von Umweltkennzahlen und die Reduzierung des Wasserverbrauchs sind vielen wichtig. Doch für einen ganzheitlichen grünen Wandel reichen diese punktuellen Zielsetzungen nicht aus, wie das Beratungshauses Staufen AG feststellt.

In seiner aktuellen Studie "Unternehmen im Wandel" bescheinigen die Unternehmensberaterinnen und -berater den deutschen Firmen nur eine unzureichende Wandlungsfreudigkeit. Seit 2019 seien sie vorrangig mit der Bewältigung der Coronapandemie beschäftigt gewesen. Oberste Prämisse sei gewesen, die Arbeit so gut wie möglich unter den massiv veränderten Bedingungen
fortzuführen. Für den Blick über die akuten Herausforderungen hinaus, sei viel zu
wenig Raum geblieben, konstatiert die Studie. Innerhalb der drei Jahre habe sich der "Change Readiness Index", mit dem die Unternehmensberatung die Wandlungsfähigkeit der Unternehmen errechnet, nur minimal verbessert – von 55 auf 56 Punkte. 
 
Studie "Unternehmen im Wandel"
Zum Öffnen bitte auf das PDF klicken
Quelle: Staufen AG

Der Weg Richtung mehr Nachhaltigkeit erfolge bisher überwiegend ohne konkreten Plan − so ein Fazit der Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater. Lediglich 26 % der über 350 befragten Top-Führungskräfte deutscher Unternehmen verfolgen laut der Analyse konsequent eine grüne Gesamtgesamtstrategie. Wilhelm Goschy verwundert dies. "Geschäftsmodelle müssen sich künftig nicht nur daran messen lassen, ob sie profitabel sind", so der CEO der Staufen AG. Auch umweltfreundlich und sozialverträglich müssten sie sein. 

"Neben der bisher fehlenden Konsequenz ist es fast noch alarmierender, dass 25 Prozent der von uns befragten Unternehmen bisher noch überhaupt keine grünen Ziele definiert haben", so Goschy. Ein Drittel der Unternehmen würden derzeit immerhin einen Transformationsfahrplan entwickeln. Doch bei 17 % mangele es trotz vorhandener Strategie an der konsistenten Umsetzung. Im Rennen um den Erhalt internationaler Wettbewerbsfähigkeit gehe dabei wichtige Zeit verloren, bemängelt Goschy − "Ohne den notwendigen Wandel kann schon mittelfristig kein Unternehmen überleben".

Vermeintlich fehlende Rentabilität behindert 

Als zentralen Baustein für die Transformation nennt das Beratungshaus die Dekarbonisierung der Wertschöpfungsketten. Jedoch: "Noch immer sehen viele Organisationen aber in der vermeintlich fehlenden wirtschaftlichen Rentabilität einen Hinderungsgrund, den Wandel konsequent anzugehen." Zwar würden einige Industrieunternehmen nicht mehr in bestehenden Technologien investieren, zeigen sich jedoch gleichzeitig zögerlich bei der Investition in klimaneutrale Produktionsverfahren mit grünem Wasserstoff.

Als "grüne Vorreiter" sehen sich laut der Staufen-Studie nur 19 % der befragten Unternehmen. Drei Viertel bezeichnen ihr Unternehmen hingegen als "Green Follower" − als Organisationen also, die abwarten, welche Rahmenbedingungen die Politik vorgibt, um dann die Handlungsspielräume ihrer Geschäftsmodelle neu abzustecken und anschließend die grünen Vorreiter lediglich zu kopieren. Goschy verweist auf den Zeitfaktor: "Entscheidend ist, dass sich Unternehmen jetzt konsequent und ganzheitlich auf den Wandel einlassen. Andernfalls können sie mit der Geschwindigkeit der grünen Transformation nicht mehr Schritt halten."

Für ihre Studie befragte die Unternehmensberatung insgesamt 363 Unternehmen in Deutschland. Von den befragten kommen 68 % aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektroindustrie und der Automobilindustrie.

Die 60-seitige Studie "Unternehmen im Wandel" stellt die Staufen AG auf ihrer Internetseite zum Download bereit.

Dienstag, 11.01.2022, 14:26 Uhr
Davina Spohn

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