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Energie & Management > Wasserstoff - Großprojekt will Wasserstoff in laufendem Gaskraftwerk testen
Quelle: Fotolia
Wasserstoff

Großprojekt will Wasserstoff in laufendem Gaskraftwerk testen

Die Mischung macht’s: Um Wasserstoff erstmals unter Realbedingungen einem gasbetriebenen GuD-Kraftwerk beizumengen, plant ein internationales Konsortium ein millionenschweres Projekt.
Vier große Player der Energiebranche aus Deutschland und Österreich wollen per Praxistest in Erfahrung bringen, wie Wasserstoff und Erdgas sich als Gemisch in einer existierenden Gas-und-Dampfturbinen-Anlage (GuD) verhalten. Wien Energie, Rheinenergie, Siemens Energy und Verbund haben sich für ein Projekt zusammengeschlossen, das sie als "weltweit ersten Wasserstoff-Betriebsversuch" in einer Gasturbine unter Realbedingungen bezeichnen.

Als "entscheidenden Schritt vom Papier in die Praxis" und "Vorzeigebeispiel für die gesamte Branche" wertet Michael Strebl, Vorsitzender der Wien-Energie-Geschäftsführung, das Vorhaben, das im Wiener Kraftwerk Donaustadt vorgesehen ist, einer der modernsten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Österreichs. Die Kosten für das "grüne Kraftwerk" sollen bei etwa 10 Mio. Euro liegen, einen Teil davon sollen noch zu beantragende Fördermittel decken.

Wasserstoff im Kraftwerk Donaustadt erstmals 2023

Laut jetzt unterzeichnetem Kooperationsvertrag sollen die Umbauarbeiten an der Gasturbine im Frühjahr 2022 beginnen. Die erste Beimischung in der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ist für 2023 ins Auge gefasst.

Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender von Kölns größtem Versorger Rheinenergie, hofft auf Impulse für die Energiewende. Ziel ist das klimaneutrale Betreiben von Fernwärmenetzen und der parallel erfolgenden Stromproduktion. "Gelingt es uns, die Erzeugung zu vergrünen, so können wir in einem Schritt mehrere Tausend Häuser und Wohnungen klimaneutral beheizen."

Das österreichische Energieunternehmen Verbund, vor allem in der Wasserkraft tätig, und Siemens Energy bringen ihre technische Expertise in das Projekt ein. Der Kraftwerksbetrieb soll perspektivisch wichtige Ergebnisse liefern, wie effizient das Mitverbrennen von Wasserstoff erfolgen kann und welche Auswirkungen dies auf die Emissionen hat.
 
Die Gas- und Dampfturbine im Wiener Kraftwerk Donaustadt soll ab 2023 unter Beimischung von Wasserstoff laufen
Quelle: Wien Energie / Max Kropitz

Für das Wiener Kraftwerk Donaustadt sind unterschiedliche Projektschritte geplant. Zunächst sind 15 Volumenprozent Wasserstoff als Beimischung vorgesehen. Dies allein könnte den Ausstoß von 33.000 Tonen CO2 verhindern. Der Anteil an Wasserstoff soll in der nächsten Stufe doppelt so hoch liegen. Wenn der Test erfolgreich verläuft, wollen die kooperierenden Unternehmen den Dauerbetrieb des Gas-Wasserstoff-Kraftwerks beantragen – perspektivisch unter Verwendung grünen Wasserstoffs.

Die Beteiligten haben sich zusammengefunden, weil sie bei der Energieproduktion bereits auf vergleichbare Technik setzen. So setzen Wien Energie, Rheinenergie und Verbund nahezu baugleiche Gasturbinen ein. Zum Einsatz kommen jeweils Anlagen des Typs 4000 F von Siemens Energy, die in Österreich die Hauptlast am Strommarkt tragen und europaweit über 100 Mal mit einer Gesamtleistung von 31.000 MW verbaut sind.

Donnerstag, 16.12.2021, 13:51 Uhr
Volker Stephan
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Großprojekt will Wasserstoff in laufendem Gaskraftwerk testen
Die Mischung macht’s: Um Wasserstoff erstmals unter Realbedingungen einem gasbetriebenen GuD-Kraftwerk beizumengen, plant ein internationales Konsortium ein millionenschweres Projekt.
Vier große Player der Energiebranche aus Deutschland und Österreich wollen per Praxistest in Erfahrung bringen, wie Wasserstoff und Erdgas sich als Gemisch in einer existierenden Gas-und-Dampfturbinen-Anlage (GuD) verhalten. Wien Energie, Rheinenergie, Siemens Energy und Verbund haben sich für ein Projekt zusammengeschlossen, das sie als "weltweit ersten Wasserstoff-Betriebsversuch" in einer Gasturbine unter Realbedingungen bezeichnen.

Als "entscheidenden Schritt vom Papier in die Praxis" und "Vorzeigebeispiel für die gesamte Branche" wertet Michael Strebl, Vorsitzender der Wien-Energie-Geschäftsführung, das Vorhaben, das im Wiener Kraftwerk Donaustadt vorgesehen ist, einer der modernsten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Österreichs. Die Kosten für das "grüne Kraftwerk" sollen bei etwa 10 Mio. Euro liegen, einen Teil davon sollen noch zu beantragende Fördermittel decken.

Wasserstoff im Kraftwerk Donaustadt erstmals 2023

Laut jetzt unterzeichnetem Kooperationsvertrag sollen die Umbauarbeiten an der Gasturbine im Frühjahr 2022 beginnen. Die erste Beimischung in der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ist für 2023 ins Auge gefasst.

Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender von Kölns größtem Versorger Rheinenergie, hofft auf Impulse für die Energiewende. Ziel ist das klimaneutrale Betreiben von Fernwärmenetzen und der parallel erfolgenden Stromproduktion. "Gelingt es uns, die Erzeugung zu vergrünen, so können wir in einem Schritt mehrere Tausend Häuser und Wohnungen klimaneutral beheizen."

Das österreichische Energieunternehmen Verbund, vor allem in der Wasserkraft tätig, und Siemens Energy bringen ihre technische Expertise in das Projekt ein. Der Kraftwerksbetrieb soll perspektivisch wichtige Ergebnisse liefern, wie effizient das Mitverbrennen von Wasserstoff erfolgen kann und welche Auswirkungen dies auf die Emissionen hat.
 
Die Gas- und Dampfturbine im Wiener Kraftwerk Donaustadt soll ab 2023 unter Beimischung von Wasserstoff laufen
Quelle: Wien Energie / Max Kropitz

Für das Wiener Kraftwerk Donaustadt sind unterschiedliche Projektschritte geplant. Zunächst sind 15 Volumenprozent Wasserstoff als Beimischung vorgesehen. Dies allein könnte den Ausstoß von 33.000 Tonen CO2 verhindern. Der Anteil an Wasserstoff soll in der nächsten Stufe doppelt so hoch liegen. Wenn der Test erfolgreich verläuft, wollen die kooperierenden Unternehmen den Dauerbetrieb des Gas-Wasserstoff-Kraftwerks beantragen – perspektivisch unter Verwendung grünen Wasserstoffs.

Die Beteiligten haben sich zusammengefunden, weil sie bei der Energieproduktion bereits auf vergleichbare Technik setzen. So setzen Wien Energie, Rheinenergie und Verbund nahezu baugleiche Gasturbinen ein. Zum Einsatz kommen jeweils Anlagen des Typs 4000 F von Siemens Energy, die in Österreich die Hauptlast am Strommarkt tragen und europaweit über 100 Mal mit einer Gesamtleistung von 31.000 MW verbaut sind.

Donnerstag, 16.12.2021, 13:51 Uhr
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