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Energie & Management > Erdgas - Große Nachfrage nach LNG-Kapazitäten
Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
Erdgas

Große Nachfrage nach LNG-Kapazitäten

Der neue LNG-Terminal in Lubmin ist schon vor der offiziellen Inbetriebnahme zu 80 Prozent ausgebucht. Das hat der Betreiber, die Deutsche Regas (DRG), mitgeteilt.
Das neue Terminal mit der Regasifizierungsanlage (Floating Storage Regasification Unit − FSRU) soll am 14. Januar in Anwesenheit von Bundeskanzler Scholz, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und anderen Politikern aus dem Bund und Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht werden

In Phase I (bis Dezember 2023) können in Lubmin 5,2 Mrd.Kubikmeter (bcm) Erdgas pro Jahr aus dem LNG umgewandelt und in das deutsche Leitungsnetz eingespeist werden. Davon werden 4,5 bcm als langfristige Kapazitäten (zwischen 5 und 10 Jahren) vergeben, der Rest bleibt kurzfristigen Geschäften vorbehalten. Von den langfristige Kapazitäten hätten sich die Unternehmen Total Energies und die MET-Gruppe zusammen 80 Prozent gesichert, heißt es in einer Mitteilung der DRG. Der Vorsitzende des DRG-Aufsichtsrates, Stephan Knabe, sagte dazu, die Beteiligung am Vergabeverfahren sei überwältigend gewesen. Insgesamt belief sich die Nachfrage auf 7,1 bcm.

Die Phase II des LNG-Terminals beginnt im Dezember 2023. Dann soll ein zweites FSRU vor der Ostseeküste vor Anker gehen und die LNG-Kapazität in Lubmin zunächst auf 11,5 bcm, ab dem Sommer 2024 auf 13,5 bcm erhöhen. Für die Phase II liegen nach Angaben der DRG bereits Gebote über 8,1 bcm für langfristige Buchungen vor. Der Zugriff auf die Regasifizierungskapazität in Lubmin mache sein Unternehmen zu „einem der diversifiziertesten LNG-Importeure in Europa“, so MET-Chef György Domokos Vargha. „Wir schlagen damit nicht nur Brücken für physische Importe in und über verschiedene Regionen hinweg.“ Die höhere Importkapazität sei ein wichtiges Element im Portefolio der MET aus erneuernbaren Energien, Gaskraftwerken und Gasspeichern und trage zur Versorgungssicherheit bei. Das Unternehmen wolle dieses Engagement und die Belieferung großer Stadtwerke und Industriebetriebe in Deutschland weiter ausbauen.

Die MET-Gruppe wurde in Ungarn gegründet, hat ihren Firmensitz inzwischen in der Schweiz und ist in 13 europäischen Staaten präsent. Sie ist vor allem im Großhandel mit Strom und Gas aktiv. 2021 verkaufte die MET 55 bcm Erdgas und 50 TWh Strom, ihre konsolidierten Umsätze beliefen sich auf 18,1 Milliarden Euro.

Die LNG-Importe in die EU sind nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) im letzten Jahr um zwei Drittel gestiegen. 2021 wurden 73,8 bcm (721 TWh) Flüssigerdgas in die EU eingeführt, 2022 waren es 122,8 bcm (1200 TWh). Nach Ansicht der BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae wird Flüssigerdgas ein „zunehmend wichtiger Baustein unserer Gasversorgung“. Die Eröffnung eines zweiten LNG-Terminals in Lubmin sei deswegen von großer Bedeutung für die Versorgungssicherheit und helfe, russisches Gas zu ersetzen. Darüber hinaus könnten LNG-Terminals, die auch für den Import von grünem Wasserstoff einsetzbar seien, einen großen Beitrag zu einer klimafreundlichen Energieversorgung leisten.

Freitag, 13.01.2023, 15:56 Uhr
Tom Weingärtner
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Erdgas
Große Nachfrage nach LNG-Kapazitäten
Der neue LNG-Terminal in Lubmin ist schon vor der offiziellen Inbetriebnahme zu 80 Prozent ausgebucht. Das hat der Betreiber, die Deutsche Regas (DRG), mitgeteilt.
Das neue Terminal mit der Regasifizierungsanlage (Floating Storage Regasification Unit − FSRU) soll am 14. Januar in Anwesenheit von Bundeskanzler Scholz, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und anderen Politikern aus dem Bund und Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht werden

In Phase I (bis Dezember 2023) können in Lubmin 5,2 Mrd.Kubikmeter (bcm) Erdgas pro Jahr aus dem LNG umgewandelt und in das deutsche Leitungsnetz eingespeist werden. Davon werden 4,5 bcm als langfristige Kapazitäten (zwischen 5 und 10 Jahren) vergeben, der Rest bleibt kurzfristigen Geschäften vorbehalten. Von den langfristige Kapazitäten hätten sich die Unternehmen Total Energies und die MET-Gruppe zusammen 80 Prozent gesichert, heißt es in einer Mitteilung der DRG. Der Vorsitzende des DRG-Aufsichtsrates, Stephan Knabe, sagte dazu, die Beteiligung am Vergabeverfahren sei überwältigend gewesen. Insgesamt belief sich die Nachfrage auf 7,1 bcm.

Die Phase II des LNG-Terminals beginnt im Dezember 2023. Dann soll ein zweites FSRU vor der Ostseeküste vor Anker gehen und die LNG-Kapazität in Lubmin zunächst auf 11,5 bcm, ab dem Sommer 2024 auf 13,5 bcm erhöhen. Für die Phase II liegen nach Angaben der DRG bereits Gebote über 8,1 bcm für langfristige Buchungen vor. Der Zugriff auf die Regasifizierungskapazität in Lubmin mache sein Unternehmen zu „einem der diversifiziertesten LNG-Importeure in Europa“, so MET-Chef György Domokos Vargha. „Wir schlagen damit nicht nur Brücken für physische Importe in und über verschiedene Regionen hinweg.“ Die höhere Importkapazität sei ein wichtiges Element im Portefolio der MET aus erneuernbaren Energien, Gaskraftwerken und Gasspeichern und trage zur Versorgungssicherheit bei. Das Unternehmen wolle dieses Engagement und die Belieferung großer Stadtwerke und Industriebetriebe in Deutschland weiter ausbauen.

Die MET-Gruppe wurde in Ungarn gegründet, hat ihren Firmensitz inzwischen in der Schweiz und ist in 13 europäischen Staaten präsent. Sie ist vor allem im Großhandel mit Strom und Gas aktiv. 2021 verkaufte die MET 55 bcm Erdgas und 50 TWh Strom, ihre konsolidierten Umsätze beliefen sich auf 18,1 Milliarden Euro.

Die LNG-Importe in die EU sind nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) im letzten Jahr um zwei Drittel gestiegen. 2021 wurden 73,8 bcm (721 TWh) Flüssigerdgas in die EU eingeführt, 2022 waren es 122,8 bcm (1200 TWh). Nach Ansicht der BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae wird Flüssigerdgas ein „zunehmend wichtiger Baustein unserer Gasversorgung“. Die Eröffnung eines zweiten LNG-Terminals in Lubmin sei deswegen von großer Bedeutung für die Versorgungssicherheit und helfe, russisches Gas zu ersetzen. Darüber hinaus könnten LNG-Terminals, die auch für den Import von grünem Wasserstoff einsetzbar seien, einen großen Beitrag zu einer klimafreundlichen Energieversorgung leisten.

Freitag, 13.01.2023, 15:56 Uhr
Tom Weingärtner

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