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Energie & Management > Wasserstoff - Größter Elektrolyseur Europas - Shell baut Konzern um
Bild: Shutterstock/petrmalinak
Wasserstoff

Größter Elektrolyseur Europas - Shell baut Konzern um

Der Öl- und Gaskonzern Shell hat am 2. Juli bei Köln die größte grüne PEM-Elektrolyseanlage in Betrieb genommen. Sie ist Teil eines tiefgreifenden Konzernumbaus.
Am 2. Juli startete NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) symbolisch den bisher größten Elektrolyseur Europas. Die Anlage "Refhyne I" von Shell auf deren Raffineriegelände in Wesseling bei Köln leistet 10 MW und erzeugt jährlich bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff.

30 % der deutschen Nachfrage nach Wasserstoff stammten aus der NRW-Industrie, verdeutlichte Laschet. Er zitierte Schätzungen, wonach sich der Bedarf bis 2030 verdopple. Stahlhütten, Chemiefabriken und Zementwerke benötigen Wasserstoff, um künftig bei der Produktion kein klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) mehr auszustoßen.
 
10 MW Wasserstoff soll der momentan größte PEM-Elektrolyseur Europas, "Refhyne I", leisten. Shell nahm ihn im Juli auf seinem Raffineriegelände in Wesseling (NRW) in Betrieb
Bild: Shell

Der PEM (Proton-Exchange-Membrane)-Elektrolyseur "Refhyne I" ist Bestandteil eines tiefgreifenden Umbaus des Shell-Konzerns in Richtung Klimaneutralität, die "spätestens" 2050 erreicht werden soll. Die Errichtung wird aus dem EU-Programm "Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking" (FCHJU) gefördert. Die Investitionshöhe wurde nicht genannt.

Zehnmal so großer Elektrolyseur geplant

Am selben Standort ist bereits eine 100-MW-Elektrolyseanlage namens "Refhyne II" in "fortgeschrittener" Planung sowie eine Anlage zur Herstellung von Rohbenzin und Flüssigkraftstoff (PtL) aus Biomasse und Ökostrom für die Luftfahrt. Allein, der Investitionsentscheid ist jeweils noch nicht gefallen. Für eine Herstellung von Bioflüssigerdgas (LNG) ist dagegen bereits der Konstruktionsauftrag erteilt.

Weltweit will Shell die Zahl seiner Raffinerien auf fünf reduzieren, in "Energy and Chemical Parks" umbauen und so für Gemeinschaftsunternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen öffnen. Auch in Wesseling soll dann seltener Erdöl der Rohstoff sein, dafür vermehrt Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse. Die Erzeugungsmenge herkömmlichen Sprits soll global bis in neun Jahren um 55 % sinken.

Shell-Deutschlandchef Fabian Ziegler räumte laut Deutscher Presse-Agentur ein, dass Shell direkt 1 % der deutschen CO2-Emissionen verursache, indirekt 9 %. Er schloss daraus: "Einfach gesagt heißt das, dass wir zehn Prozent oder mehr zur deutschen Energiewende beitragen wollen."

Shell-Vorstand Huibert Vigeveno machte laut Pressemitteilung den Anspruch deutlich, mit dem Royal Dutch Shell in die Wasserstoffwirtschaft geht: "Wir wollen in Deutschland führender Anbieter von grünem Wasserstoff für Industrie- und Transportkunden werden. Dabei haben wir die gesamte Wertschöpfungskette im Blick: vom Einstieg in die Stromproduktion mit Offshore-Wind über den Ausbau der Kapazität für die Wasserstoffproduktion bis hin zum Vertrieb über alle Sektoren hinweg."

Montag, 5.07.2021, 13:58 Uhr
Georg Eble
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Bild: Shutterstock/petrmalinak
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Größter Elektrolyseur Europas - Shell baut Konzern um
Der Öl- und Gaskonzern Shell hat am 2. Juli bei Köln die größte grüne PEM-Elektrolyseanlage in Betrieb genommen. Sie ist Teil eines tiefgreifenden Konzernumbaus.
Am 2. Juli startete NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) symbolisch den bisher größten Elektrolyseur Europas. Die Anlage "Refhyne I" von Shell auf deren Raffineriegelände in Wesseling bei Köln leistet 10 MW und erzeugt jährlich bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff.

30 % der deutschen Nachfrage nach Wasserstoff stammten aus der NRW-Industrie, verdeutlichte Laschet. Er zitierte Schätzungen, wonach sich der Bedarf bis 2030 verdopple. Stahlhütten, Chemiefabriken und Zementwerke benötigen Wasserstoff, um künftig bei der Produktion kein klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) mehr auszustoßen.
 
10 MW Wasserstoff soll der momentan größte PEM-Elektrolyseur Europas, "Refhyne I", leisten. Shell nahm ihn im Juli auf seinem Raffineriegelände in Wesseling (NRW) in Betrieb
Bild: Shell

Der PEM (Proton-Exchange-Membrane)-Elektrolyseur "Refhyne I" ist Bestandteil eines tiefgreifenden Umbaus des Shell-Konzerns in Richtung Klimaneutralität, die "spätestens" 2050 erreicht werden soll. Die Errichtung wird aus dem EU-Programm "Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking" (FCHJU) gefördert. Die Investitionshöhe wurde nicht genannt.

Zehnmal so großer Elektrolyseur geplant

Am selben Standort ist bereits eine 100-MW-Elektrolyseanlage namens "Refhyne II" in "fortgeschrittener" Planung sowie eine Anlage zur Herstellung von Rohbenzin und Flüssigkraftstoff (PtL) aus Biomasse und Ökostrom für die Luftfahrt. Allein, der Investitionsentscheid ist jeweils noch nicht gefallen. Für eine Herstellung von Bioflüssigerdgas (LNG) ist dagegen bereits der Konstruktionsauftrag erteilt.

Weltweit will Shell die Zahl seiner Raffinerien auf fünf reduzieren, in "Energy and Chemical Parks" umbauen und so für Gemeinschaftsunternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen öffnen. Auch in Wesseling soll dann seltener Erdöl der Rohstoff sein, dafür vermehrt Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse. Die Erzeugungsmenge herkömmlichen Sprits soll global bis in neun Jahren um 55 % sinken.

Shell-Deutschlandchef Fabian Ziegler räumte laut Deutscher Presse-Agentur ein, dass Shell direkt 1 % der deutschen CO2-Emissionen verursache, indirekt 9 %. Er schloss daraus: "Einfach gesagt heißt das, dass wir zehn Prozent oder mehr zur deutschen Energiewende beitragen wollen."

Shell-Vorstand Huibert Vigeveno machte laut Pressemitteilung den Anspruch deutlich, mit dem Royal Dutch Shell in die Wasserstoffwirtschaft geht: "Wir wollen in Deutschland führender Anbieter von grünem Wasserstoff für Industrie- und Transportkunden werden. Dabei haben wir die gesamte Wertschöpfungskette im Blick: vom Einstieg in die Stromproduktion mit Offshore-Wind über den Ausbau der Kapazität für die Wasserstoffproduktion bis hin zum Vertrieb über alle Sektoren hinweg."

Montag, 5.07.2021, 13:58 Uhr
Georg Eble

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