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Energie & Management > Regenerative - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien
Bild: Fotolia/K-U Haessler
Regenerative

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien

Deutsch-polnische Kooperationen bei erneuerbaren Energien werden im Nordosten immer sichtbarer.
Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollte es gelingen, im Rahmen von grenzüberschreitenden Kooperationen in der polnischen Metropolregion Szczecin Energie aus regenerativen Quellen nicht nur zu erzeugen, sondern diese auch vor Ort nutzbar zu machen und damit die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts noch deutlich zu erhöhen.

Das ist das erklärte Ziel von Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern. So könne auch der Schulterschluss zwischen der Region Szczecin einerseits und Berlin und Brandenburg andererseits weiter intensiviert werden.

Es gebe in Mecklenburg-Vorpommern und in der IHK-Region grenzüberschreitende Energieprojekte und energiebezogene Kooperationen, die teilweise schon in den 1990er-Jahren aufgelegt wurden, so Haasch. Dabei handle es sich um Kooperationen und Projekte zwischen Deutschland und Polen wie auch um Vorhaben mit mehreren internationalen Partnern im südlichen Ostseeraum. Hierzu zähle etwa „BOWE2X“, wo Power-to-X-Umwandlung an Offshore-Windparks oder Anlandungspunkten in der südlichen Ostsee erforscht wird.

Modellregion Usedom-Wollin

Besonders am Herzen liegt dem Hauptgeschäftsführer die am 1. Oktober 2020 ins Leben gerufene „Modellregion der erneuerbaren Energien der Inseln Usedom und Wollin“ (MoRe Usedom-Wollin). Sie wird als eines von 66 Projekten mit Beteiligung aus Polen und MV oder Brandenburg über das Programm "Interreg 5a" gefördert. Bis zum 18. Mai 2021 sind fast 614.000 Euro in das Projekt geflossen, "das sich mit Energie- und Planungsfragen in einer grenzüberschreitenden Perspektive befasst, einschließlich Sensibilisierungsmaßnahmen, die die Zusammenarbeit einer Vielzahl von Interessengruppen aus Polen und Deutschland erfordern", wie Haasch erläutert. Die Neubrandenburger sind dort in einer fachlichen Begleitgruppe eingebunden.

Konkret sollen Veränderungen auf Usedom und Wollin im Bereich Energie und Ökologie eingeleitet werden. Dabei werden Analysen des aktuellen Zustands auf Grundlage von Feldforschungen an ausgewählten Standorten des Zielgebiets erstellt. Sie werden durch eine Energiekarte der beiden Inseln ergänzt, die als Element des Monitorings der Energieentwicklung der Region dient und die Möglichkeit ihrer weiteren Entwicklung und Aktualisierung bietet.

Nach einer Auftaktveranstaltung im Oktober 2020 findet am 31. August in Sczecin die zweite Deutsch-Polnische Energiekonferenz der Wirtschaftskammer Nord Szczecin und der IHK Neubrandenburg und Ostbrandenburg sowie weiterer Partner statt. Dort geht es darum, die erste energiebezogene Kooperation zwischen den Kammern in Szczecin, Neubrandenburg und Frankfurt/Oder weiter voranzubringen, nachdem im vergangenen Jahr Umsetzungsmöglichkeiten für den europäischen Green Deal in der Metropolregion Szczecin im Mittelpunkt gestanden hatten.

Herausforderungen gemeinsam meistern

"Da die europäische Energie- und Klimaschutzpolitik in den letzten Jahren ambitionierte Ziele vorgegeben hat, ist es gerade in der Grenzregion besonders wichtig und wünschenswert, gemeinsame Lösungen anzustreben, um die Herausforderungen zu meistern. Vielleicht gelingt es auch, ein gewisses Alleinstellungsmerkmal der Region zu erarbeiten und Anknüpfungspunkte für die weitere regionale Entwicklung zu schaffen", führt Haasch aus. Wichtig sei, die Energiewende voranzubringen und dazu beizutragen, dass die Unternehmen beiderseits der Oder die wirtschaftlichen Chancen nutzen könnten, die sich aus den Potenzialen der Region beispielsweise bei Geothermie oder Bioenergie ergäben.

Auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenzen sei man sich, jedenfalls auf regionaler Ebene, einig, wie und in welcher Form regenerative Energien künftig genutzt werden können. "Auch die Woiwodschaft Westpommern ist sehr an der Umsetzung der Energiewende interessiert und bezogen auf den Ausbau der Erneuerbaren innerhalb Polens ein Vorreiter", betont Haasch.

Während die Polen vor allem Solarenergie forcierten, seien die Deutschen besonders engagiert bei der Nutzung von Windenergie. Biogas habe für beide Seiten einen gleichermaßen hohen Stellenwert. Hervorzuheben seien auch die Bemühungen zahlreicher Forschungseinrichtungen auf beiden Seiten der Grenze zur Umsetzung von verschiedenen Wasserstoffstrategien. Dabei interpretiert Haasch die EU-Vorgaben so, dass Wasserstoff gerade nicht unter Nutzung von Kernenergie erzeugt werden solle.



 

Dienstag, 8.06.2021, 15:02 Uhr
Karin Rogalska
Energie & Management > Regenerative - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien
Bild: Fotolia/K-U Haessler
Regenerative
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien
Deutsch-polnische Kooperationen bei erneuerbaren Energien werden im Nordosten immer sichtbarer.
Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollte es gelingen, im Rahmen von grenzüberschreitenden Kooperationen in der polnischen Metropolregion Szczecin Energie aus regenerativen Quellen nicht nur zu erzeugen, sondern diese auch vor Ort nutzbar zu machen und damit die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts noch deutlich zu erhöhen.

Das ist das erklärte Ziel von Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern. So könne auch der Schulterschluss zwischen der Region Szczecin einerseits und Berlin und Brandenburg andererseits weiter intensiviert werden.

Es gebe in Mecklenburg-Vorpommern und in der IHK-Region grenzüberschreitende Energieprojekte und energiebezogene Kooperationen, die teilweise schon in den 1990er-Jahren aufgelegt wurden, so Haasch. Dabei handle es sich um Kooperationen und Projekte zwischen Deutschland und Polen wie auch um Vorhaben mit mehreren internationalen Partnern im südlichen Ostseeraum. Hierzu zähle etwa „BOWE2X“, wo Power-to-X-Umwandlung an Offshore-Windparks oder Anlandungspunkten in der südlichen Ostsee erforscht wird.

Modellregion Usedom-Wollin

Besonders am Herzen liegt dem Hauptgeschäftsführer die am 1. Oktober 2020 ins Leben gerufene „Modellregion der erneuerbaren Energien der Inseln Usedom und Wollin“ (MoRe Usedom-Wollin). Sie wird als eines von 66 Projekten mit Beteiligung aus Polen und MV oder Brandenburg über das Programm "Interreg 5a" gefördert. Bis zum 18. Mai 2021 sind fast 614.000 Euro in das Projekt geflossen, "das sich mit Energie- und Planungsfragen in einer grenzüberschreitenden Perspektive befasst, einschließlich Sensibilisierungsmaßnahmen, die die Zusammenarbeit einer Vielzahl von Interessengruppen aus Polen und Deutschland erfordern", wie Haasch erläutert. Die Neubrandenburger sind dort in einer fachlichen Begleitgruppe eingebunden.

Konkret sollen Veränderungen auf Usedom und Wollin im Bereich Energie und Ökologie eingeleitet werden. Dabei werden Analysen des aktuellen Zustands auf Grundlage von Feldforschungen an ausgewählten Standorten des Zielgebiets erstellt. Sie werden durch eine Energiekarte der beiden Inseln ergänzt, die als Element des Monitorings der Energieentwicklung der Region dient und die Möglichkeit ihrer weiteren Entwicklung und Aktualisierung bietet.

Nach einer Auftaktveranstaltung im Oktober 2020 findet am 31. August in Sczecin die zweite Deutsch-Polnische Energiekonferenz der Wirtschaftskammer Nord Szczecin und der IHK Neubrandenburg und Ostbrandenburg sowie weiterer Partner statt. Dort geht es darum, die erste energiebezogene Kooperation zwischen den Kammern in Szczecin, Neubrandenburg und Frankfurt/Oder weiter voranzubringen, nachdem im vergangenen Jahr Umsetzungsmöglichkeiten für den europäischen Green Deal in der Metropolregion Szczecin im Mittelpunkt gestanden hatten.

Herausforderungen gemeinsam meistern

"Da die europäische Energie- und Klimaschutzpolitik in den letzten Jahren ambitionierte Ziele vorgegeben hat, ist es gerade in der Grenzregion besonders wichtig und wünschenswert, gemeinsame Lösungen anzustreben, um die Herausforderungen zu meistern. Vielleicht gelingt es auch, ein gewisses Alleinstellungsmerkmal der Region zu erarbeiten und Anknüpfungspunkte für die weitere regionale Entwicklung zu schaffen", führt Haasch aus. Wichtig sei, die Energiewende voranzubringen und dazu beizutragen, dass die Unternehmen beiderseits der Oder die wirtschaftlichen Chancen nutzen könnten, die sich aus den Potenzialen der Region beispielsweise bei Geothermie oder Bioenergie ergäben.

Auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenzen sei man sich, jedenfalls auf regionaler Ebene, einig, wie und in welcher Form regenerative Energien künftig genutzt werden können. "Auch die Woiwodschaft Westpommern ist sehr an der Umsetzung der Energiewende interessiert und bezogen auf den Ausbau der Erneuerbaren innerhalb Polens ein Vorreiter", betont Haasch.

Während die Polen vor allem Solarenergie forcierten, seien die Deutschen besonders engagiert bei der Nutzung von Windenergie. Biogas habe für beide Seiten einen gleichermaßen hohen Stellenwert. Hervorzuheben seien auch die Bemühungen zahlreicher Forschungseinrichtungen auf beiden Seiten der Grenze zur Umsetzung von verschiedenen Wasserstoffstrategien. Dabei interpretiert Haasch die EU-Vorgaben so, dass Wasserstoff gerade nicht unter Nutzung von Kernenergie erzeugt werden solle.



 

Dienstag, 8.06.2021, 15:02 Uhr
Karin Rogalska

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