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Energie & Management > Klimaschutz - Goldstandard für grüne Investements
Quelle: Fotolia / Nicole Effinger
Klimaschutz

Goldstandard für grüne Investements

Wer sein Geld klimaneutral investieren will, kann sich in Zukunft an einem von der EU vorgegebenen Standard orientieren.
Der Ministerrat der EU und das Europäische Parlament verständigten sich in Brüssel auf Anforderungen für "grüne Anleihen". Damit werden einheitliche Standards geschaffen, die Emittenten erfüllen müssen, wenn sie die Bezeichnung "European Green Bond" (EuBG) verwenden wollen. Mit den Einnahmen aus solchen Wertpapieren dürfen nur umweltfreundliche und nachhaltige Projekte finanziert werden. Die Kriterien dafür orientieren sich an der europäischen Taxonomie-Verordnung. Die nationalen Aufsichtsbehörden müssen dafür sorgen, dass die dort festgelegten Standards auch eingehalten werden.

Um dem sogenannten "Greenwashing" entgegenzuwirken, müssen die Emittenten bestimmte Informationen über ihre Geschäfte, die getätigten Investitionen und ihre Transformationsstrategie offenlegen. Damit soll sichergestellt werden, dass Investoren die Nachhaltigkeit der Projekte vergleichen können. "Der neue Standard nützt den Emittenten und den Investoren", sagte die Verhandlungsführerin des Rates, die schwedische Finanzministerin, Elisabeth Svantesson: "Die Emittenten können damit belegen, dass sie legitime, grüne Projekte in Übereinstimmung mit der Taxonomie finanzieren. Investoren, die grüne Anleihen zeichnen, können sich darauf verlassen, dass ihr Geld nachhaltig angelegt ist."

Von den EuGB verspricht sich die EU neuen Schub für Investitionen in die Verbesserung der Energieeffizienz, in die elektrische Mobilität, in die Nutzung erneuerbarer Energien und andere, grüne Technologien. Dazu gehören nach der Taxonomie-Verordnung allerdings auch Kernkraftwerke und Teile der Gas-Infrastruktur. In Brüssel geht man davon aus, dass die Zahl nachhaltiger Projekte, die finanziert werden müssen, in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird.

Insgesamt würden auf den europäischen Anleihemärkten jährlich 100 Trillionen Euro angelegt, sagte der Berichterstatter des Europäischen Parlamentes, Paul Tang, nach Abschluss der Verhandlungen. Der Anteil "grüner Anleihen" belaufe sich gegenwärtig allerdings nur auf 3 bis 3,5 Prozent. Mit den EuGB komme die EU einen großen Schritt weiter, einen größeren Teil des Kapitalaufkommens in nachhaltige Projekte zu lenken. Der von der EU jetzt etablierte "Goldstandard" werde auch Einfluss auf andere Zertifizierungssysteme nehmen, die den Anspruch erheben, nachhaltige Projekte und Unternehmen zu finanzieren.

Mittwoch, 1.03.2023, 14:57 Uhr
Tom Weingärtner
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Wer sein Geld klimaneutral investieren will, kann sich in Zukunft an einem von der EU vorgegebenen Standard orientieren.
Der Ministerrat der EU und das Europäische Parlament verständigten sich in Brüssel auf Anforderungen für "grüne Anleihen". Damit werden einheitliche Standards geschaffen, die Emittenten erfüllen müssen, wenn sie die Bezeichnung "European Green Bond" (EuBG) verwenden wollen. Mit den Einnahmen aus solchen Wertpapieren dürfen nur umweltfreundliche und nachhaltige Projekte finanziert werden. Die Kriterien dafür orientieren sich an der europäischen Taxonomie-Verordnung. Die nationalen Aufsichtsbehörden müssen dafür sorgen, dass die dort festgelegten Standards auch eingehalten werden.

Um dem sogenannten "Greenwashing" entgegenzuwirken, müssen die Emittenten bestimmte Informationen über ihre Geschäfte, die getätigten Investitionen und ihre Transformationsstrategie offenlegen. Damit soll sichergestellt werden, dass Investoren die Nachhaltigkeit der Projekte vergleichen können. "Der neue Standard nützt den Emittenten und den Investoren", sagte die Verhandlungsführerin des Rates, die schwedische Finanzministerin, Elisabeth Svantesson: "Die Emittenten können damit belegen, dass sie legitime, grüne Projekte in Übereinstimmung mit der Taxonomie finanzieren. Investoren, die grüne Anleihen zeichnen, können sich darauf verlassen, dass ihr Geld nachhaltig angelegt ist."

Von den EuGB verspricht sich die EU neuen Schub für Investitionen in die Verbesserung der Energieeffizienz, in die elektrische Mobilität, in die Nutzung erneuerbarer Energien und andere, grüne Technologien. Dazu gehören nach der Taxonomie-Verordnung allerdings auch Kernkraftwerke und Teile der Gas-Infrastruktur. In Brüssel geht man davon aus, dass die Zahl nachhaltiger Projekte, die finanziert werden müssen, in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird.

Insgesamt würden auf den europäischen Anleihemärkten jährlich 100 Trillionen Euro angelegt, sagte der Berichterstatter des Europäischen Parlamentes, Paul Tang, nach Abschluss der Verhandlungen. Der Anteil "grüner Anleihen" belaufe sich gegenwärtig allerdings nur auf 3 bis 3,5 Prozent. Mit den EuGB komme die EU einen großen Schritt weiter, einen größeren Teil des Kapitalaufkommens in nachhaltige Projekte zu lenken. Der von der EU jetzt etablierte "Goldstandard" werde auch Einfluss auf andere Zertifizierungssysteme nehmen, die den Anspruch erheben, nachhaltige Projekte und Unternehmen zu finanzieren.

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