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Energie & Management > Stadtwerke - Geothermiebohrungen in Bochum erfolgreich
Der Bohrplatz im Februar 2022 im Quartier Mark 51.7, Quelle: Stadtwerke Bochum
Stadtwerke

Geothermiebohrungen in Bochum erfolgreich

Die Stadtwerke Bochum haben mit ihrem Tochterunternehmen FUW GmbH auch die zweite Geothermiebohrung in rund 820 Metern erfolgreich abgeschlossen. Es wird Grubenwasser gefördert.
In den kommenden Tagen wird der Geothermie-Bohrturm abgebaut, teilten die Stadtwerke Bochum am 11. März mit. Anschließend sind Pumpversuche vorgesehen, um besser einschätzen zu können, wie viel Grubenwasser gefördert werden kann. Im Februar war bereits die erste Bohrung in rund 340 Metern Tiefe erfolgreich verlaufen.

Auf dem ehemaligen Opel-Gelände im Bochumer Stadtteil Laer entsteht seit einigen Jahren das Gewerbegebiet „MARK 51°7“. Das Projekt hebt sich vorrangig durch sein Energiekonzept ab. Die Wärme- und Kälteversorgung wird künftig zum großen Teil mittels Grubenwasser sichergestellt.

Die Bohranlage erschließt die ehemalige Steinkohlezeche Dannenbaum und das dort vorhandene Grubenwasser. Die FUW hat gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) das Wärme- und Kältekonzept des neuen Standorts entwickelt. Die Bohrfirma MND Drilling hat das Bohrkonzept umgesetzt.

„Wir werden nun die Planung der Anlagentechnik für die Grubenwasserauskopplung am Bohrplatz sowie für die neue Energiezentrale Ost finalisieren“, erklärte Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum: „Dort soll im Grubenwasser enthaltene Wärme- und Kälteenergie mit Wärmepumpen auf das Temperaturniveau gebracht werden, das für die Versorgung der Kunden erforderlich ist.“

„Die Wärmewende anzupacken, drängt heute mehr als jemals zuvor. Geothermie vereint alle Eigenschaften, die wir für einen zukunftssicheren Standort benötigen, denn sie ist nachhaltig, regional, wetterunabhängig und unabhängig von Rohstoffimporten wie Öl und Gas,“ unterstreicht Professor Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG mit Sitz in Bochum.

Für die Wärmeversorgung soll das rund 30 Grad Celsius warme Grubenwasser der ehemaligen Zeche Dannenbaum über Wärmepumpen auf rund 45 Grad Celsius erwärmt und anschließend in das Netz abgegeben werden. Auch für die Kälteversorgung der entstehenden Immobilien wird das Grubenwasser genutzt. Dafür wird aus einer Tiefe von etwa 340 Metern rund 18 Grad Celsius „kaltes“ Wasser gefördert.

Das natürliche Energiepotenzial des Grubenwassers wird Prognosen zufolge durch diese optimale energetische Ausnutzung zu mehr als 75 % den Wärme- und Kältebedarf der angeschlossenen Abnehmer decken. Der verbleibende Wärmebedarf wird aus dem Fernwärmenetz der FUW gedeckt. Kältemengen, die an sehr heißen Tagen zusätzlich erforderlich sind, werden über konventionelle Kälteanlagen an das Kältenetz übergeben.
 
Stadtwerke-Mitarbeiter Jochen Raube, Fraunhofer-Projektleiter Dirk Börnecke, Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn und Stadtwerke-Prokurist Frank Peper freuen sich über die erfolgreiche zweite Bohrung
Quelle: Stadtwerke Bochum

Freitag, 11.03.2022, 12:06 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Stadtwerke - Geothermiebohrungen in Bochum erfolgreich
Der Bohrplatz im Februar 2022 im Quartier Mark 51.7, Quelle: Stadtwerke Bochum
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Geothermiebohrungen in Bochum erfolgreich
Die Stadtwerke Bochum haben mit ihrem Tochterunternehmen FUW GmbH auch die zweite Geothermiebohrung in rund 820 Metern erfolgreich abgeschlossen. Es wird Grubenwasser gefördert.
In den kommenden Tagen wird der Geothermie-Bohrturm abgebaut, teilten die Stadtwerke Bochum am 11. März mit. Anschließend sind Pumpversuche vorgesehen, um besser einschätzen zu können, wie viel Grubenwasser gefördert werden kann. Im Februar war bereits die erste Bohrung in rund 340 Metern Tiefe erfolgreich verlaufen.

Auf dem ehemaligen Opel-Gelände im Bochumer Stadtteil Laer entsteht seit einigen Jahren das Gewerbegebiet „MARK 51°7“. Das Projekt hebt sich vorrangig durch sein Energiekonzept ab. Die Wärme- und Kälteversorgung wird künftig zum großen Teil mittels Grubenwasser sichergestellt.

Die Bohranlage erschließt die ehemalige Steinkohlezeche Dannenbaum und das dort vorhandene Grubenwasser. Die FUW hat gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) das Wärme- und Kältekonzept des neuen Standorts entwickelt. Die Bohrfirma MND Drilling hat das Bohrkonzept umgesetzt.

„Wir werden nun die Planung der Anlagentechnik für die Grubenwasserauskopplung am Bohrplatz sowie für die neue Energiezentrale Ost finalisieren“, erklärte Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum: „Dort soll im Grubenwasser enthaltene Wärme- und Kälteenergie mit Wärmepumpen auf das Temperaturniveau gebracht werden, das für die Versorgung der Kunden erforderlich ist.“

„Die Wärmewende anzupacken, drängt heute mehr als jemals zuvor. Geothermie vereint alle Eigenschaften, die wir für einen zukunftssicheren Standort benötigen, denn sie ist nachhaltig, regional, wetterunabhängig und unabhängig von Rohstoffimporten wie Öl und Gas,“ unterstreicht Professor Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG mit Sitz in Bochum.

Für die Wärmeversorgung soll das rund 30 Grad Celsius warme Grubenwasser der ehemaligen Zeche Dannenbaum über Wärmepumpen auf rund 45 Grad Celsius erwärmt und anschließend in das Netz abgegeben werden. Auch für die Kälteversorgung der entstehenden Immobilien wird das Grubenwasser genutzt. Dafür wird aus einer Tiefe von etwa 340 Metern rund 18 Grad Celsius „kaltes“ Wasser gefördert.

Das natürliche Energiepotenzial des Grubenwassers wird Prognosen zufolge durch diese optimale energetische Ausnutzung zu mehr als 75 % den Wärme- und Kältebedarf der angeschlossenen Abnehmer decken. Der verbleibende Wärmebedarf wird aus dem Fernwärmenetz der FUW gedeckt. Kältemengen, die an sehr heißen Tagen zusätzlich erforderlich sind, werden über konventionelle Kälteanlagen an das Kältenetz übergeben.
 
Stadtwerke-Mitarbeiter Jochen Raube, Fraunhofer-Projektleiter Dirk Börnecke, Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn und Stadtwerke-Prokurist Frank Peper freuen sich über die erfolgreiche zweite Bohrung
Quelle: Stadtwerke Bochum

Freitag, 11.03.2022, 12:06 Uhr
Heidi Roider

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