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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Print-Ausgabe - Gemeinsam zur Klimaneutralität
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Print-Ausgabe

Gemeinsam zur Klimaneutralität

Auch Kommunen müssen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ein Baustein ist Wasserstoff. Was regionale Energieversorger hierzu unternehmen, zeigen Stadtwerkeprojekte in NRW.
 
Neben den Klimaschutzzielen großer Energie- und Industriekonzerne kommt es auch auf die kleineren Energieversorger in der Region an. „Ohne die Kommunen wird es nicht gehen“, dessen ist sich Alexander Land, Leiter Unternehmenskommunikation und Energiepolitik bei Trianel, sicher. Erst im September war es, als der Aachener Stadtwerkeverbund mit den Stadtwerken Hamm und der Stadt Hamm bei der Gründung des Joint Ventures „Wasserstoffzentrum Hamm“ an einem Tisch saß. Die Partner wollen am Standort des Trianel-Gaskraftwerks Hamm-Uentrop bis 2024 einen 20-MW-Elektrolyseur bauen, der bei 4.000 Volllaststunden in systemdienlicher Fahrweise etwa 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr erzeugen soll − oder vielmehr könnte.

Land sagt, dass man erst einmal die Ergebnisse der nun gestarteten Begleitstudie abwarten müsse. Bis zur zweiten Hälfte kommenden Jahres erarbeiten Forschende der Universität Duisburg-Essen, der Hochschule Weserbergland und der Hochschule Hamm-Lippstadt die Grundlagen für das Wasserstoffcluster Hamm. Bei aller Zurückhaltung seien die Partner jedoch bereits positiv gestimmt, erklärt Land im Gespräch mit E&M. 

Produktion von Wasserstoff mit Abnahme verbinden

Denn: In der 180.000 Einwohner zählenden Stadt zwischen Ruhrgebiet, Münsterland und Sauerland kämen „viele Dinge zusammen, die geeignet scheinen, solch ein Wasserstoffprojekt in die Realität überführen zu können“, so Land. Zum einen sei da der sehr aktive Oberbürgermeister Marc Herter (SPD), der im Wasserstoff eine Möglichkeit sieht, die regionale Wirtschaft zu pushen. „Der Rat der Stadt Hamm hat deutlich gemacht, dass wir den Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland als Chance verstehen“, erklärte das Oberhaupt der westfälischen Stadt unlängst der Öffentlichkeit.

Zum anderen sei der Standort an sich prädestiniert. „Da es ja noch keinen flächendeckenden Wasserstoffmarkt gibt, ist es wichtig, das Gesamtbild zu betrachten“, postuliert Land. „Wir müssen uns anschauen, wie sich die Produktion von Wasserstoff optimalerweise mit seiner Abnahme verbinden lässt.“ Und um Letztere sei es in Hamm gut bestellt. 

Einige Industriezweige sind in der einstigen Bergbaustadt zu Hause: die Metall- und Chemieindustrie sowie Autozulieferer. Zudem ist Hamm ein Logistikzentrum im Osten des Ruhrgebiets. Insbesondere der dortige ÖPNV soll zum zentralen Abnehmer des produzierten Wasserstoffs werden. So wollen die Stadtwerke Hamm als Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs zunächst 30 neue Wasserstoffbusse mit dem klimaneutralen Kraftstoff versorgen. An der Bestellung der ersten zehn sei man bereits dran, verkündete Herter Ende September. Bis zu 20 Sammelfahrzeuge der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung sollen außerdem von dem Wasserstoff aus Hamm-Uentrop profitieren. 

Alexander Land greift den Kreis potenzieller Abnehmer noch breiter: „Was bei Kommunen und dem Thema Klimaneutralität besonders interessant ist, ist, dass wir immer Ballungszentren haben, in denen in der Regel alle Sektoren zusammenkommen.“ Neben dem Verkehrssektor verweist er auf den Wärmesektor. Und auch das Gewerbe müsse sich angesichts der sportlichen Klimaziele Deutschlands mit seinem CO2-Footprint auseinandersetzen. Es gebe bereits Gedanken, Allianzen zu schmieden und innerhalb von Nordrhein-Westfalen weiter zu wachsen. 

Gute Gasnetzanbindung am Kraftwerk

Auch die Gasnetzstruktur vor Ort sei vorteilhaft. So sei Hamm über das 800-MW-Gas- und Dampfkraftwerk der Trianel an die großen Erdgaspipelines angeschlossen, die über die Ferngasnetzbetreiber sukzessive auf Wasserstoff umgestellt werden können. Seit geraumer Zeit investiere die Trianel auch in die H2-Readiness des Gaskraftwerks in Hamm-Uentrop, das momentan Erdgas für die Verstromung einsetzt. „Das Kraftwerk für Wasserstoff vorbereitet zu haben, wird uns am Ende des Tages in die Karten spielen“, so Land mit Blick auf die jährlich steigenden CO2-Preise und den zunehmenden politischen Druck, aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen.

Der Strom für die Wasserelektrolyse soll regenerativ erzeugt sein, so die Prämisse der Partner in Hamm. Stammen soll er aus regionalen Solaranlagen sowie aus den beiden über 300 Kilometer nördlich gelegenen Offshore-Windparks der Trianel in der Nordsee − Borkum 1 und 2. Die geplante Hochspannungsleitung Wilhelmshaven-Hamm soll den Transport dieser Mengen an Strom ermöglichen. Dann könnte der für 2024 geplante Elektrolyseur noch um weitere Einheiten ausgebaut werden. 

Die Tatsache, dass der Wasserstoff grün sein muss, steht bei dem Aachener Stadtwerkeverbund außer Frage − zumindest am Standort Hamm. Hinsichtlich des Einsatzes blauen Wasserstoffs gibt sich Trianel abwägend. Blauer Wasserstoff wird durch die Dampfreformierung von Erdgas gewonnen, das dabei entstehende CO2 abgeschieden und eingelagert. Blauer Wasserstoff, ja oder nein? − „Wir sind der Meinung, dass man das projekt- beziehungsweise fallbezogen entscheiden sollte“, führt Land an. Je nachdem wie viel regenerativer Strom bereitsteht, könne es auch Projekte geben, wo man erst einmal auf blauen Wasserstoff setzt. „Perspektivisch muss aber klar sein, dass Klimaneutralität die übergeordnete Maßgabe ist“, betont er.

10-MW-Elektrolyseur bereits bei Köln in Betrieb

Mit einer Leistung von 20 MW wäre der Elektrolyseur in Hamm-Uentrop doppelt so groß wie die Anlage, die im Juli im Shell Energy and Chemical Park Rheinland in Betrieb gegangen ist, 140 Kilometer südwestlich von Hamm in Wesseling nahe Köln. Der Elektrolyseur mit Namen Refhyne I steht in der Raffinerie des Mineralölkonzerns Shell. Es handelt sich um die momentan größte laufende Anlage zur Herstellung grünen Wasserstoffs in Europa. Sie ist das Herz der Kooperation zwischen dem Energieversorger Rheinenergie, dem Shell-Konzern und der Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK).

Die Klimaschutzambitionen von Shell sind das Zugpferd des Projekts. So erfolgte der Bau der Elektrolyseanlage im Zuge einer grundsätzlichen Umstrukturierung des Mineralölkonzerns: Bis 2050 will Shell für sich das Netto-Null-Emissionsziel erreicht haben und die Produktion fossiler Kraftstoffe bis 2030 um 55 % senken. Weniger Erdöl und dafür mehr Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse sollen zum Einsatz kommen.
 
Das grüne Gas soll aber nicht nur in der Raffinerie Abnahme finden. Die Partner wollen außerdem prüfen, wie sich der Wasserstoff einsetzen lässt in der Güterlogistik und in der inländischen Schifffahrt, aber auch im öffentlichen Nahverkehr. Darüber hinaus wollen die Partner in einen regen Austausch in Sachen Wasserstoff treten. Wenngleich noch vage, so ist der Wille doch klar erkennbar: „Gemeinsam werden wir konkrete Projekte entwickeln, um die Energieversorgung und Mobilität im rheinischen Raum ohne klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu ermöglichen“, stellt Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie, in Aussicht.

​Verzehnfachung der Produktion anvisiert

Zudem ist der Energieversorger dabei, den Wasserstoffeinsatz in Motoren der Deutz AG zu testen. Hierfür wollen die Partner im kommenden Jahr im Heizkraftwerk Köln-Niehl den Betrieb eines speziellen 200-kW-Wasserstoffmotors samt Generator starten und Erfahrungen im stationären Betrieb sammeln. 1,3 Mio. Euro nehmen die Unternehmen jeweils in die Hand.

Der Wasserstoff dafür dürfte ebenfalls aus dem Shell-Chemiepark stammen. Jedenfalls rechnet der Mineralölkonzern bereits jetzt mit einer enormen Nachfrage nach dem grünen Gas. So hat er bereits Ausbaupläne für die Erzeugungskapazitäten in Wesseling in der Schublade. In fortgeschrittener Planung sei laut Shell bereits Refhyne II, ein 100-MW-Elektrolyseur samt einer Anlage zur Herstellung von Rohbenzin und Flüssigkraftstoff aus Biomasse und Ökostrom für die Luftfahrt. Die Investitionsentscheidung steht jedoch noch aus.
 
Das Gas- und Dampfkraftwerk von Trianel in Hamm-Uentrop: Auf der grauen Fläche unten links soll bis 2024 der 20-MW-Elektrolyseur entstehen
Quelle: Trianel Gaskraftwerk Hamm

 

Donnerstag, 9.12.2021, 09:00 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Print-Ausgabe - Gemeinsam zur Klimaneutralität
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Print-Ausgabe
Gemeinsam zur Klimaneutralität
Auch Kommunen müssen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ein Baustein ist Wasserstoff. Was regionale Energieversorger hierzu unternehmen, zeigen Stadtwerkeprojekte in NRW.
 
Neben den Klimaschutzzielen großer Energie- und Industriekonzerne kommt es auch auf die kleineren Energieversorger in der Region an. „Ohne die Kommunen wird es nicht gehen“, dessen ist sich Alexander Land, Leiter Unternehmenskommunikation und Energiepolitik bei Trianel, sicher. Erst im September war es, als der Aachener Stadtwerkeverbund mit den Stadtwerken Hamm und der Stadt Hamm bei der Gründung des Joint Ventures „Wasserstoffzentrum Hamm“ an einem Tisch saß. Die Partner wollen am Standort des Trianel-Gaskraftwerks Hamm-Uentrop bis 2024 einen 20-MW-Elektrolyseur bauen, der bei 4.000 Volllaststunden in systemdienlicher Fahrweise etwa 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr erzeugen soll − oder vielmehr könnte.

Land sagt, dass man erst einmal die Ergebnisse der nun gestarteten Begleitstudie abwarten müsse. Bis zur zweiten Hälfte kommenden Jahres erarbeiten Forschende der Universität Duisburg-Essen, der Hochschule Weserbergland und der Hochschule Hamm-Lippstadt die Grundlagen für das Wasserstoffcluster Hamm. Bei aller Zurückhaltung seien die Partner jedoch bereits positiv gestimmt, erklärt Land im Gespräch mit E&M. 

Produktion von Wasserstoff mit Abnahme verbinden

Denn: In der 180.000 Einwohner zählenden Stadt zwischen Ruhrgebiet, Münsterland und Sauerland kämen „viele Dinge zusammen, die geeignet scheinen, solch ein Wasserstoffprojekt in die Realität überführen zu können“, so Land. Zum einen sei da der sehr aktive Oberbürgermeister Marc Herter (SPD), der im Wasserstoff eine Möglichkeit sieht, die regionale Wirtschaft zu pushen. „Der Rat der Stadt Hamm hat deutlich gemacht, dass wir den Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland als Chance verstehen“, erklärte das Oberhaupt der westfälischen Stadt unlängst der Öffentlichkeit.

Zum anderen sei der Standort an sich prädestiniert. „Da es ja noch keinen flächendeckenden Wasserstoffmarkt gibt, ist es wichtig, das Gesamtbild zu betrachten“, postuliert Land. „Wir müssen uns anschauen, wie sich die Produktion von Wasserstoff optimalerweise mit seiner Abnahme verbinden lässt.“ Und um Letztere sei es in Hamm gut bestellt. 

Einige Industriezweige sind in der einstigen Bergbaustadt zu Hause: die Metall- und Chemieindustrie sowie Autozulieferer. Zudem ist Hamm ein Logistikzentrum im Osten des Ruhrgebiets. Insbesondere der dortige ÖPNV soll zum zentralen Abnehmer des produzierten Wasserstoffs werden. So wollen die Stadtwerke Hamm als Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs zunächst 30 neue Wasserstoffbusse mit dem klimaneutralen Kraftstoff versorgen. An der Bestellung der ersten zehn sei man bereits dran, verkündete Herter Ende September. Bis zu 20 Sammelfahrzeuge der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung sollen außerdem von dem Wasserstoff aus Hamm-Uentrop profitieren. 

Alexander Land greift den Kreis potenzieller Abnehmer noch breiter: „Was bei Kommunen und dem Thema Klimaneutralität besonders interessant ist, ist, dass wir immer Ballungszentren haben, in denen in der Regel alle Sektoren zusammenkommen.“ Neben dem Verkehrssektor verweist er auf den Wärmesektor. Und auch das Gewerbe müsse sich angesichts der sportlichen Klimaziele Deutschlands mit seinem CO2-Footprint auseinandersetzen. Es gebe bereits Gedanken, Allianzen zu schmieden und innerhalb von Nordrhein-Westfalen weiter zu wachsen. 

Gute Gasnetzanbindung am Kraftwerk

Auch die Gasnetzstruktur vor Ort sei vorteilhaft. So sei Hamm über das 800-MW-Gas- und Dampfkraftwerk der Trianel an die großen Erdgaspipelines angeschlossen, die über die Ferngasnetzbetreiber sukzessive auf Wasserstoff umgestellt werden können. Seit geraumer Zeit investiere die Trianel auch in die H2-Readiness des Gaskraftwerks in Hamm-Uentrop, das momentan Erdgas für die Verstromung einsetzt. „Das Kraftwerk für Wasserstoff vorbereitet zu haben, wird uns am Ende des Tages in die Karten spielen“, so Land mit Blick auf die jährlich steigenden CO2-Preise und den zunehmenden politischen Druck, aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen.

Der Strom für die Wasserelektrolyse soll regenerativ erzeugt sein, so die Prämisse der Partner in Hamm. Stammen soll er aus regionalen Solaranlagen sowie aus den beiden über 300 Kilometer nördlich gelegenen Offshore-Windparks der Trianel in der Nordsee − Borkum 1 und 2. Die geplante Hochspannungsleitung Wilhelmshaven-Hamm soll den Transport dieser Mengen an Strom ermöglichen. Dann könnte der für 2024 geplante Elektrolyseur noch um weitere Einheiten ausgebaut werden. 

Die Tatsache, dass der Wasserstoff grün sein muss, steht bei dem Aachener Stadtwerkeverbund außer Frage − zumindest am Standort Hamm. Hinsichtlich des Einsatzes blauen Wasserstoffs gibt sich Trianel abwägend. Blauer Wasserstoff wird durch die Dampfreformierung von Erdgas gewonnen, das dabei entstehende CO2 abgeschieden und eingelagert. Blauer Wasserstoff, ja oder nein? − „Wir sind der Meinung, dass man das projekt- beziehungsweise fallbezogen entscheiden sollte“, führt Land an. Je nachdem wie viel regenerativer Strom bereitsteht, könne es auch Projekte geben, wo man erst einmal auf blauen Wasserstoff setzt. „Perspektivisch muss aber klar sein, dass Klimaneutralität die übergeordnete Maßgabe ist“, betont er.

10-MW-Elektrolyseur bereits bei Köln in Betrieb

Mit einer Leistung von 20 MW wäre der Elektrolyseur in Hamm-Uentrop doppelt so groß wie die Anlage, die im Juli im Shell Energy and Chemical Park Rheinland in Betrieb gegangen ist, 140 Kilometer südwestlich von Hamm in Wesseling nahe Köln. Der Elektrolyseur mit Namen Refhyne I steht in der Raffinerie des Mineralölkonzerns Shell. Es handelt sich um die momentan größte laufende Anlage zur Herstellung grünen Wasserstoffs in Europa. Sie ist das Herz der Kooperation zwischen dem Energieversorger Rheinenergie, dem Shell-Konzern und der Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK).

Die Klimaschutzambitionen von Shell sind das Zugpferd des Projekts. So erfolgte der Bau der Elektrolyseanlage im Zuge einer grundsätzlichen Umstrukturierung des Mineralölkonzerns: Bis 2050 will Shell für sich das Netto-Null-Emissionsziel erreicht haben und die Produktion fossiler Kraftstoffe bis 2030 um 55 % senken. Weniger Erdöl und dafür mehr Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse sollen zum Einsatz kommen.
 
Das grüne Gas soll aber nicht nur in der Raffinerie Abnahme finden. Die Partner wollen außerdem prüfen, wie sich der Wasserstoff einsetzen lässt in der Güterlogistik und in der inländischen Schifffahrt, aber auch im öffentlichen Nahverkehr. Darüber hinaus wollen die Partner in einen regen Austausch in Sachen Wasserstoff treten. Wenngleich noch vage, so ist der Wille doch klar erkennbar: „Gemeinsam werden wir konkrete Projekte entwickeln, um die Energieversorgung und Mobilität im rheinischen Raum ohne klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu ermöglichen“, stellt Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie, in Aussicht.

​Verzehnfachung der Produktion anvisiert

Zudem ist der Energieversorger dabei, den Wasserstoffeinsatz in Motoren der Deutz AG zu testen. Hierfür wollen die Partner im kommenden Jahr im Heizkraftwerk Köln-Niehl den Betrieb eines speziellen 200-kW-Wasserstoffmotors samt Generator starten und Erfahrungen im stationären Betrieb sammeln. 1,3 Mio. Euro nehmen die Unternehmen jeweils in die Hand.

Der Wasserstoff dafür dürfte ebenfalls aus dem Shell-Chemiepark stammen. Jedenfalls rechnet der Mineralölkonzern bereits jetzt mit einer enormen Nachfrage nach dem grünen Gas. So hat er bereits Ausbaupläne für die Erzeugungskapazitäten in Wesseling in der Schublade. In fortgeschrittener Planung sei laut Shell bereits Refhyne II, ein 100-MW-Elektrolyseur samt einer Anlage zur Herstellung von Rohbenzin und Flüssigkraftstoff aus Biomasse und Ökostrom für die Luftfahrt. Die Investitionsentscheidung steht jedoch noch aus.
 
Das Gas- und Dampfkraftwerk von Trianel in Hamm-Uentrop: Auf der grauen Fläche unten links soll bis 2024 der 20-MW-Elektrolyseur entstehen
Quelle: Trianel Gaskraftwerk Hamm

 

Donnerstag, 9.12.2021, 09:00 Uhr
Davina Spohn

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