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Energie & Management > Effizienz - Gebäudesektor als Jobmotor entwickeln
Bild: Fotolia.com, Dario Sabljak
Effizienz

Gebäudesektor als Jobmotor entwickeln

Viele Jobs, die wegen der Corona-Pandemie oder der Energiewende wegbrechen, könnten in der energetischen Gebäudesanierung neu entstehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognos-Studie.
Die Studie „Fachkräftesicherung im Gebäudesektor − Arbeitskräftepotenziale unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie“ des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos sieht große Chancen. Die Studie entstand im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) und des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

In den Jahren 2021 und 2022 würden insgesamt mehr als eine halbe Million Arbeitsplätze aufgrund der Corona-Pandemie wegbrechen. Die Prognos-Studie zeigt aber auch, dass ein Viertel der Betroffenen im Gebäudesektor neue Stellen finden könne. „Trotz des Wegfalls von Jobs durch Corona ist es erfreulich, dass Arbeitsplätze der Zukunft, die nachhaltig und sicher sind, eine Chance haben werden“, sagte Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG, bei der Onlinepräsentation. Da die energetische Sanierung des Gebäudesektors zentraler Baustein einer wirksamen Klimapolitik ist, benötigt er in den nächsten Jahrzehnten viele Arbeitskräfte.
 
Schlussfolgerungen der Prognos-Studie
Zum Vergrößern auf die Grafik klicken
Grafik: Prognos AG

Viel Arbeit für Energieeffizienz beim Heizen

Die Treibhausgasemissionen in Gebäuden machen rund ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland aus und müssen laut Klimaschutzgesetz immens reduziert werden. „Die Nachfrage nach Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien hat im vergangenen Jahr spürbar angezogen“, freute sich BEE-Präsidentin Simone Peter. Das zeige deutlich, dass Klimaschutz gerade auch in der Pandemie ein bedeutsames Thema bleibe. „Dafür steht eine große Technologiebreite für die Nutzung erneuerbarer Wärme bereit“, betonte Peter. Dank Förderprogrammen von Bund und Ländern stünden für Investitionen in die Gebäudemodernisierung genug Mittel bereit.

Die Bundesregierung hatte die Gelder mit dem Klimaschutzprogramm 2019 aufgestockt. Sanierungsmaßnahmen im Bestand förderte die Bundesregierung 2020 mit rund 4,5 Mrd. Euro. Rund 2 Mrd. Euro flossen 2020 über das Marktanreizprogramm in Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien, 400 Mio. Euro in den Einbau von Gashybridheizungen. Zudem förderte der Bund energieeffiziente Neubauten 2020 mit über 19 Mrd. Euro, eine Verdopplung zu 2019. Seit diesem Jahr soll zudem der CO2-Preis auf fossile Brennstoffe energetische Sanierung lohnend machen.

Informieren und Umschulen für krisensichere Jobs

„Das Potenzial für heimische Wertschöpfung und eine erhebliche beschäftigungspolitische Offensive ist entsprechend groß“, sagte Peter. Um die Fachkräfte auch aus anderen Berufen in den Gebäudesektor zu bekommen, sollten jetzt Maßnahmen ergriffen werden, forderte Hinrichs: „Laut der Studie müssen potenzielle Fachkräfte Informationen über die Arbeitsmöglichkeiten im Gebäudesektor erhalten. Zudem müssen die Fachkräfte passgenau qualifiziert werden und durch gute Arbeitsbedingungen langfristig gebunden werden.“

Der Gebäudesektor umfasse nicht nur die klassischen Bauberufe wie Maurer und Maler, sondern auch Elektrotechnik, Logistik, das Ingenieurswesen, Bürokräfte und IT. „Als Berufsverband wünschen wir uns, dass die Bundesagentur für Arbeit über dieses Potenzial an Arbeitskräften breit informiert“, sagte Hinrichs. Es brauche zudem entsprechende Qualifikationsprogramme und Umschulungen sowie gegebenenfalls auch Förderprogramme für Betriebe“, führte Peter weiter aus. „So können zwei Mammutaufgaben miteinander verknüpft werden: der Klimaschutz und die Schaffung von Arbeitsplätzen.“

Dienstag, 26.01.2021, 14:18 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Effizienz - Gebäudesektor als Jobmotor entwickeln
Bild: Fotolia.com, Dario Sabljak
Effizienz
Gebäudesektor als Jobmotor entwickeln
Viele Jobs, die wegen der Corona-Pandemie oder der Energiewende wegbrechen, könnten in der energetischen Gebäudesanierung neu entstehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognos-Studie.
Die Studie „Fachkräftesicherung im Gebäudesektor − Arbeitskräftepotenziale unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie“ des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos sieht große Chancen. Die Studie entstand im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) und des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

In den Jahren 2021 und 2022 würden insgesamt mehr als eine halbe Million Arbeitsplätze aufgrund der Corona-Pandemie wegbrechen. Die Prognos-Studie zeigt aber auch, dass ein Viertel der Betroffenen im Gebäudesektor neue Stellen finden könne. „Trotz des Wegfalls von Jobs durch Corona ist es erfreulich, dass Arbeitsplätze der Zukunft, die nachhaltig und sicher sind, eine Chance haben werden“, sagte Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG, bei der Onlinepräsentation. Da die energetische Sanierung des Gebäudesektors zentraler Baustein einer wirksamen Klimapolitik ist, benötigt er in den nächsten Jahrzehnten viele Arbeitskräfte.
 
Schlussfolgerungen der Prognos-Studie
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Grafik: Prognos AG

Viel Arbeit für Energieeffizienz beim Heizen

Die Treibhausgasemissionen in Gebäuden machen rund ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland aus und müssen laut Klimaschutzgesetz immens reduziert werden. „Die Nachfrage nach Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien hat im vergangenen Jahr spürbar angezogen“, freute sich BEE-Präsidentin Simone Peter. Das zeige deutlich, dass Klimaschutz gerade auch in der Pandemie ein bedeutsames Thema bleibe. „Dafür steht eine große Technologiebreite für die Nutzung erneuerbarer Wärme bereit“, betonte Peter. Dank Förderprogrammen von Bund und Ländern stünden für Investitionen in die Gebäudemodernisierung genug Mittel bereit.

Die Bundesregierung hatte die Gelder mit dem Klimaschutzprogramm 2019 aufgestockt. Sanierungsmaßnahmen im Bestand förderte die Bundesregierung 2020 mit rund 4,5 Mrd. Euro. Rund 2 Mrd. Euro flossen 2020 über das Marktanreizprogramm in Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien, 400 Mio. Euro in den Einbau von Gashybridheizungen. Zudem förderte der Bund energieeffiziente Neubauten 2020 mit über 19 Mrd. Euro, eine Verdopplung zu 2019. Seit diesem Jahr soll zudem der CO2-Preis auf fossile Brennstoffe energetische Sanierung lohnend machen.

Informieren und Umschulen für krisensichere Jobs

„Das Potenzial für heimische Wertschöpfung und eine erhebliche beschäftigungspolitische Offensive ist entsprechend groß“, sagte Peter. Um die Fachkräfte auch aus anderen Berufen in den Gebäudesektor zu bekommen, sollten jetzt Maßnahmen ergriffen werden, forderte Hinrichs: „Laut der Studie müssen potenzielle Fachkräfte Informationen über die Arbeitsmöglichkeiten im Gebäudesektor erhalten. Zudem müssen die Fachkräfte passgenau qualifiziert werden und durch gute Arbeitsbedingungen langfristig gebunden werden.“

Der Gebäudesektor umfasse nicht nur die klassischen Bauberufe wie Maurer und Maler, sondern auch Elektrotechnik, Logistik, das Ingenieurswesen, Bürokräfte und IT. „Als Berufsverband wünschen wir uns, dass die Bundesagentur für Arbeit über dieses Potenzial an Arbeitskräften breit informiert“, sagte Hinrichs. Es brauche zudem entsprechende Qualifikationsprogramme und Umschulungen sowie gegebenenfalls auch Förderprogramme für Betriebe“, führte Peter weiter aus. „So können zwei Mammutaufgaben miteinander verknüpft werden: der Klimaschutz und die Schaffung von Arbeitsplätzen.“

Dienstag, 26.01.2021, 14:18 Uhr
Susanne Harmsen

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