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Energie & Management > Stromnetz - Gebäude als Flexibilitätsoption
Quelle: Shutterstock
Stromnetz

Gebäude als Flexibilitätsoption

Inwieweit können ​Gebäude und Quartiere künftig als regelbare Last auf die fluktuierende Stromerzeugung reagieren? Das hat das Fraunhofer Ise untersucht.
Im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Ise) ein Projekt mit der Bezeichnung „FlexGeber - Demonstration von Flexibilitätsoptionen im Gebäudesektor und deren Interaktion mit dem Energiesystem Deutschlands“ gestartet und drei Fallstudien bei Unternehmen durchgeführt.

Laut einer Mitteilung des Instituts ging es dabei um neuartige Wärme- und Kälteerzeugungs-Technologien, mit denen zum einen CO2-Emissionen reduziert und zum anderen die Integration der erneuerbaren Energien in das Energiesystem vorangetrieben werden soll. Dafür wurden die Flexibilitätspotenziale der Firmengebäude – es wurde ausdrücklich ein Nicht-Wohngebäudebestand untersucht – erhoben und analysiert sowie die Hemmnisse gegen Markt- und Betreibermodelle identifiziert.

„Bislang sind Liegenschaften mittelständischer Industrieunternehmen oder des GHD-Sektors nur primärenergetisch betrachtet worden, nicht als Akteure im Energiesystem“, sagt Jessica Thomsen. Die Potenziale in Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, um Flexibilität bereitzustellen, seien bisher nur unzureichend erforscht worden, so die Teamleiterin Dezentrale Energieversorgung und Märkte am Fraunhofer Ise.

Zwar lasse sich der Grad der Eigenversorgung eines Unternehmens durch Photovoltaik in Kombination mit Wärmepumpen und thermischen oder elektrischen Speichern steigern, und damit sänken auch Emissionen und Kosten. Mit dem aktuellen rechtlichen Rahmen und den installierten Messtechniken sei jedoch ein flexibler und netzdienlicher Betrieb kaum zu realisieren.

Um relevante Flexibilitätspotenziale zu heben, müsse beispielsweise die Tarifstruktur des Strombezugs reformiert werden. Die Dynamisierung der Netzentgelte beziehungsweise deren Anpassung an die Erfordernisse des Netzbetriebs könne Flexibilitäten wirtschaftlich attraktiv machen.

Nach Erkenntnissen der Wissenschaftler ist aktuell die Bereitstellung von Flexibilität durch Unternehmen von ökonomischen Anreizen abhängig. Ansonsten sei der finanzielle und nicht-finanzielle Aufwand zu hoch. Daher entwickelte das Fraunhofer-Projektteam zusammen mit dem Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (Ikem) eine Roadmap, welche den notwendigen Rahmen für die Flexibilisierung aufzeigt.

Der Abschlussbericht des Flex-Geber-Projekts mit dem Titel „Demonstration von Flexibilitätsoptionen im Gebäudesektor und deren Interaktion mit dem Energiesystem Deutschlands“ steht zum Download zur Verfügung.
 

Donnerstag, 19.01.2023, 17:13 Uhr
Fritz Wilhelm
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Gebäude als Flexibilitätsoption
Inwieweit können ​Gebäude und Quartiere künftig als regelbare Last auf die fluktuierende Stromerzeugung reagieren? Das hat das Fraunhofer Ise untersucht.
Im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Ise) ein Projekt mit der Bezeichnung „FlexGeber - Demonstration von Flexibilitätsoptionen im Gebäudesektor und deren Interaktion mit dem Energiesystem Deutschlands“ gestartet und drei Fallstudien bei Unternehmen durchgeführt.

Laut einer Mitteilung des Instituts ging es dabei um neuartige Wärme- und Kälteerzeugungs-Technologien, mit denen zum einen CO2-Emissionen reduziert und zum anderen die Integration der erneuerbaren Energien in das Energiesystem vorangetrieben werden soll. Dafür wurden die Flexibilitätspotenziale der Firmengebäude – es wurde ausdrücklich ein Nicht-Wohngebäudebestand untersucht – erhoben und analysiert sowie die Hemmnisse gegen Markt- und Betreibermodelle identifiziert.

„Bislang sind Liegenschaften mittelständischer Industrieunternehmen oder des GHD-Sektors nur primärenergetisch betrachtet worden, nicht als Akteure im Energiesystem“, sagt Jessica Thomsen. Die Potenziale in Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, um Flexibilität bereitzustellen, seien bisher nur unzureichend erforscht worden, so die Teamleiterin Dezentrale Energieversorgung und Märkte am Fraunhofer Ise.

Zwar lasse sich der Grad der Eigenversorgung eines Unternehmens durch Photovoltaik in Kombination mit Wärmepumpen und thermischen oder elektrischen Speichern steigern, und damit sänken auch Emissionen und Kosten. Mit dem aktuellen rechtlichen Rahmen und den installierten Messtechniken sei jedoch ein flexibler und netzdienlicher Betrieb kaum zu realisieren.

Um relevante Flexibilitätspotenziale zu heben, müsse beispielsweise die Tarifstruktur des Strombezugs reformiert werden. Die Dynamisierung der Netzentgelte beziehungsweise deren Anpassung an die Erfordernisse des Netzbetriebs könne Flexibilitäten wirtschaftlich attraktiv machen.

Nach Erkenntnissen der Wissenschaftler ist aktuell die Bereitstellung von Flexibilität durch Unternehmen von ökonomischen Anreizen abhängig. Ansonsten sei der finanzielle und nicht-finanzielle Aufwand zu hoch. Daher entwickelte das Fraunhofer-Projektteam zusammen mit dem Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (Ikem) eine Roadmap, welche den notwendigen Rahmen für die Flexibilisierung aufzeigt.

Der Abschlussbericht des Flex-Geber-Projekts mit dem Titel „Demonstration von Flexibilitätsoptionen im Gebäudesektor und deren Interaktion mit dem Energiesystem Deutschlands“ steht zum Download zur Verfügung.
 

Donnerstag, 19.01.2023, 17:13 Uhr
Fritz Wilhelm

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