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Energie & Management > Gas - Gazprom: Produktion sinkt um rund ein Fünftel
Quelle: Pixabay / Rudy and Peter Skitterians
Gas

Gazprom: Produktion sinkt um rund ein Fünftel

Von 1. Januar bis 15. Oktober 2022 förderte Gazprom 18 % weniger Gas als in den ersten drei Quartalen 2021. Die Exporte in die Staaten außerhalb der früheren UdSSR fielen um 41,4 %.
Seine vorläufigen Produktionszahlen für den Zeitraum 1. Januar bis 15. Oktober 2022 veröffentlichte der russische Gaskonzern Gazprom am 17. Oktober. Diesen zufolge sank die Produktion gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 18 % auf 327,4 Mrd. m3. Der Inlandsbedarf in Russland verringerte sich um 5,2 % oder 9,5 Mrd. m3. Der Export in die Staaten außerhalb der früheren Sowjetunion (UdSSR) lag mit 89,3 Mrd. m3 um 41,4 % oder 63 Mrd. m3 unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Ähnliche Größenordnungen hatte die International Energy Agency (IEA) in ihrem kürzlich publizierten Gasmarkt-Quartalsbericht gemeldet. Diesem zufolge waren die russischen Gasexporte nach OECD-Europa in den ersten acht Monaten des Jahres 2022 um rund 40 % oder 45 Mrd. m3 niedriger als im Vergleichszeitraum 2021.

Ausdrücklich betonte Gazprom, sämtliche Lieferverträge zu erfüllen. Der Konzern ergänzte, die Exporte nach China über die „Power of Siberia“-Pipeline vom Chajandinskoe-Feld etwa 600 km nördlich des Baikal-Sees entwickelten vereinbarungsgemäß. Zu den konkreten Volumina machte Gazprom keine Angaben. Die Kapazität der „Power of Siberia“ liegt bei rund 38 Mrd. m3 pro Jahr.

Verwirrspiel mit Zahlen

Hinsichtlich der Gasversorgung Europas für den kommenden Winter verwies Gazprom auf Angaben von Gas Infrastructure Europe (GIE). Demnach enthielten die Gasspeicher zum 15. Oktober rund 66 Mrd. m3. Um auf das Niveau vom Beginn der Ausspeicherungsperiode 2019/20 zu kommen, müssten laut Gazprom weitere 6,4 Mrd. m3 eingespeichert werden. Einen Seitenhieb erteilte Gazprom der Ukraine: Deren Speicherinhalt belaufe sich auf rund 14,3 Mrd. m3. Um über den Winter zu kommen, würden jedoch etwa 19 Mrd. m3 benötigt. Diese zu erreichen, sei selbst laut ukrainischen Quellen „eher theoretisch als praktisch möglich.“

Diese Angaben decken sich indessen nicht mit denen der Aggregated Gas Storage Inventory (AGSI) von GIE. Laut ihrer Website enthielten die Speicher der EU am 15. Oktober 1.026 Mrd. kWh oder 93,3 Mrd. m3 Gas, was einem Füllstand von 92,1 % entspricht. Das in der Ukraine eingespeicherte Gas bezifferte die AGSI mit 101,2 Mrd. kWh oder 9,2 Mrd. m3. Der Füllstand wurde mit 31,1 % angegeben.

Dienstag, 18.10.2022, 13:42 Uhr
Klaus Fischer
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Gazprom: Produktion sinkt um rund ein Fünftel
Von 1. Januar bis 15. Oktober 2022 förderte Gazprom 18 % weniger Gas als in den ersten drei Quartalen 2021. Die Exporte in die Staaten außerhalb der früheren UdSSR fielen um 41,4 %.
Seine vorläufigen Produktionszahlen für den Zeitraum 1. Januar bis 15. Oktober 2022 veröffentlichte der russische Gaskonzern Gazprom am 17. Oktober. Diesen zufolge sank die Produktion gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 18 % auf 327,4 Mrd. m3. Der Inlandsbedarf in Russland verringerte sich um 5,2 % oder 9,5 Mrd. m3. Der Export in die Staaten außerhalb der früheren Sowjetunion (UdSSR) lag mit 89,3 Mrd. m3 um 41,4 % oder 63 Mrd. m3 unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Ähnliche Größenordnungen hatte die International Energy Agency (IEA) in ihrem kürzlich publizierten Gasmarkt-Quartalsbericht gemeldet. Diesem zufolge waren die russischen Gasexporte nach OECD-Europa in den ersten acht Monaten des Jahres 2022 um rund 40 % oder 45 Mrd. m3 niedriger als im Vergleichszeitraum 2021.

Ausdrücklich betonte Gazprom, sämtliche Lieferverträge zu erfüllen. Der Konzern ergänzte, die Exporte nach China über die „Power of Siberia“-Pipeline vom Chajandinskoe-Feld etwa 600 km nördlich des Baikal-Sees entwickelten vereinbarungsgemäß. Zu den konkreten Volumina machte Gazprom keine Angaben. Die Kapazität der „Power of Siberia“ liegt bei rund 38 Mrd. m3 pro Jahr.

Verwirrspiel mit Zahlen

Hinsichtlich der Gasversorgung Europas für den kommenden Winter verwies Gazprom auf Angaben von Gas Infrastructure Europe (GIE). Demnach enthielten die Gasspeicher zum 15. Oktober rund 66 Mrd. m3. Um auf das Niveau vom Beginn der Ausspeicherungsperiode 2019/20 zu kommen, müssten laut Gazprom weitere 6,4 Mrd. m3 eingespeichert werden. Einen Seitenhieb erteilte Gazprom der Ukraine: Deren Speicherinhalt belaufe sich auf rund 14,3 Mrd. m3. Um über den Winter zu kommen, würden jedoch etwa 19 Mrd. m3 benötigt. Diese zu erreichen, sei selbst laut ukrainischen Quellen „eher theoretisch als praktisch möglich.“

Diese Angaben decken sich indessen nicht mit denen der Aggregated Gas Storage Inventory (AGSI) von GIE. Laut ihrer Website enthielten die Speicher der EU am 15. Oktober 1.026 Mrd. kWh oder 93,3 Mrd. m3 Gas, was einem Füllstand von 92,1 % entspricht. Das in der Ukraine eingespeicherte Gas bezifferte die AGSI mit 101,2 Mrd. kWh oder 9,2 Mrd. m3. Der Füllstand wurde mit 31,1 % angegeben.

Dienstag, 18.10.2022, 13:42 Uhr
Klaus Fischer

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