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Energie & Management > Bilanz - Gasunie erzielt mehr Gewinn
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz

Gasunie erzielt mehr Gewinn

Der niederländische Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie hat die Bilanz für 2022 vorgelegt. Seine Anteile an Nord Stream sind darin nun komplett abgeschrieben.
Das abgelaufene Geschäftsjahr stand ganz unter dem Einfluss der europäischen Erdgaskrise. "Gasunie hat große Anstrengungen unternommen, um die Versorgungssicherheit im Jahr 2022 zu gewährleisten", schreibt das Unternehmen bei Vorlage seiner Bilanz. Vor allem die Beschaffung von verflüssigtem Erdgas (LNG) als Ersatz für das russische Pipelinegas stand im Mittelpunkt.

Gasunie errichtete dabei das schwimmende LNG-Terminal "EemsEnergyTerminal" in Eemshaven und erweiterte das festinstallierte LNG-Terminal "Gate" in Rotterdam. "Dadurch hat sich die Importkapazität für LNG in den Niederlanden verdoppelt und die Abhängigkeit unseres Landes von russischem Gas stark reduziert."

Erdgasflüsse in Europa haben sich umgekehrt

Die in Staatshand befindliche Gasunie betreibt ein rund 15.000 Kilometer langes Erdgasnetz in den Niederlanden und Norddeutschland. Der Ukrainekrieg und der Stopp der russischen Gaslieferungen hatten erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft. "Der Ausfall der Gaslieferungen aus Russland führte zu einer Umkehrung der Gasflüsse durch Europa. Während Gas früher hauptsächlich von Ost nach West floss, sehen wir jetzt eine Umkehrung mit Gasflüssen aus Nordwesteuropa nach Deutschland und weiter nach Mittel- und Osteuropa", schreibt das Unternehmen.

Die Umkehrung der Gasflüsse führte zu einer hohen zusätzlichen Nachfrage von Leistungskapazitäten der Gasunie. Das machte sich um Umsatz bemerkbar. Die Einnahmen stiegen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 872 Millionen Euro auf 2,26 Milliarden Euro an. Allerdings kletterten auch die Kosten um rund 300 Millionen Euro nach oben, unter anderem wegen der höheren Gaspreise. Unter dem Strich bleibt ein Gewinn von 554,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr von 310,7 Millionen Euro.

Das Unternehmen hält auch 9 Prozent der Anteile an der Betreibergesellschaft der Nord Streams Pipelines. Diese Anteile wurden nun komplett abgeschrieben. "Im aktuellen geopolitischen Kontext rechnet Gasunie auf absehbare Zeit nicht mit einer Wiederaufnahme der Gaslieferungen über Nord Stream und erwartet daher keine weiteren Dividenden". So wurde der Wert der Beteiligung von Gasunie an Nord Stream Ende 2022 auf null Euro reduziert.

​CEO Han Fennema gibt seine Posten ab

Weiter wurde mitgeteilt, dass CEO Han Fennema nach zehn Jahren den Posten auf eigenen Wunsch im September abgeben will.

Gasunie betreibt hierzulande ein rund 4.600 Kilometer langes Fernleitungsnetz für Erdgas. In der aktuellen Krise war und ist das Unternehmen durchaus gefordert. So errichtete Gasunie Deutschland mit Sitz in Hannover im vergangenen Jahr in nur zweieinhalb Monaten eine drei Kilometer lange Anbindung an das schwimmendes LNG-Terminal in Brunsbüttel.

Geplant ist, diese Leitung auf insgesamt 55 Kilometer auszubauen, um so eine optimale Anbindung von LNG-Lieferungen an das deutsche Erdgasverteilnetz von Brunsbüttel aus zu ermöglichen. Das Genehmigungsverfahren läuft dazu bereits. Zudem will sich Gasunie an dem geplanten stationären LNG-Terminal in Brunsbüttel beteiligen.

Mittwoch, 8.03.2023, 14:21 Uhr
Stefan Sagmeister
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Gasunie erzielt mehr Gewinn
Der niederländische Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie hat die Bilanz für 2022 vorgelegt. Seine Anteile an Nord Stream sind darin nun komplett abgeschrieben.
Das abgelaufene Geschäftsjahr stand ganz unter dem Einfluss der europäischen Erdgaskrise. "Gasunie hat große Anstrengungen unternommen, um die Versorgungssicherheit im Jahr 2022 zu gewährleisten", schreibt das Unternehmen bei Vorlage seiner Bilanz. Vor allem die Beschaffung von verflüssigtem Erdgas (LNG) als Ersatz für das russische Pipelinegas stand im Mittelpunkt.

Gasunie errichtete dabei das schwimmende LNG-Terminal "EemsEnergyTerminal" in Eemshaven und erweiterte das festinstallierte LNG-Terminal "Gate" in Rotterdam. "Dadurch hat sich die Importkapazität für LNG in den Niederlanden verdoppelt und die Abhängigkeit unseres Landes von russischem Gas stark reduziert."

Erdgasflüsse in Europa haben sich umgekehrt

Die in Staatshand befindliche Gasunie betreibt ein rund 15.000 Kilometer langes Erdgasnetz in den Niederlanden und Norddeutschland. Der Ukrainekrieg und der Stopp der russischen Gaslieferungen hatten erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft. "Der Ausfall der Gaslieferungen aus Russland führte zu einer Umkehrung der Gasflüsse durch Europa. Während Gas früher hauptsächlich von Ost nach West floss, sehen wir jetzt eine Umkehrung mit Gasflüssen aus Nordwesteuropa nach Deutschland und weiter nach Mittel- und Osteuropa", schreibt das Unternehmen.

Die Umkehrung der Gasflüsse führte zu einer hohen zusätzlichen Nachfrage von Leistungskapazitäten der Gasunie. Das machte sich um Umsatz bemerkbar. Die Einnahmen stiegen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 872 Millionen Euro auf 2,26 Milliarden Euro an. Allerdings kletterten auch die Kosten um rund 300 Millionen Euro nach oben, unter anderem wegen der höheren Gaspreise. Unter dem Strich bleibt ein Gewinn von 554,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr von 310,7 Millionen Euro.

Das Unternehmen hält auch 9 Prozent der Anteile an der Betreibergesellschaft der Nord Streams Pipelines. Diese Anteile wurden nun komplett abgeschrieben. "Im aktuellen geopolitischen Kontext rechnet Gasunie auf absehbare Zeit nicht mit einer Wiederaufnahme der Gaslieferungen über Nord Stream und erwartet daher keine weiteren Dividenden". So wurde der Wert der Beteiligung von Gasunie an Nord Stream Ende 2022 auf null Euro reduziert.

​CEO Han Fennema gibt seine Posten ab

Weiter wurde mitgeteilt, dass CEO Han Fennema nach zehn Jahren den Posten auf eigenen Wunsch im September abgeben will.

Gasunie betreibt hierzulande ein rund 4.600 Kilometer langes Fernleitungsnetz für Erdgas. In der aktuellen Krise war und ist das Unternehmen durchaus gefordert. So errichtete Gasunie Deutschland mit Sitz in Hannover im vergangenen Jahr in nur zweieinhalb Monaten eine drei Kilometer lange Anbindung an das schwimmendes LNG-Terminal in Brunsbüttel.

Geplant ist, diese Leitung auf insgesamt 55 Kilometer auszubauen, um so eine optimale Anbindung von LNG-Lieferungen an das deutsche Erdgasverteilnetz von Brunsbüttel aus zu ermöglichen. Das Genehmigungsverfahren läuft dazu bereits. Zudem will sich Gasunie an dem geplanten stationären LNG-Terminal in Brunsbüttel beteiligen.

Mittwoch, 8.03.2023, 14:21 Uhr
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