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Energie & Management > Gasnetz - Gasnetzbetreiber verurteilen Angriffe auf Fernleitungsinfrastruktur
Quelle: Shutterstock/CDuschinger
Gasnetz

Gasnetzbetreiber verurteilen Angriffe auf Fernleitungsinfrastruktur

Die Infrastruktur an Fernleitungsnetzen ist binnen weniger Wochen Ziel mehrerer Attacken geworden. Zwei Gasnetzbetreiber sind von der Sachbeschädigung betroffen, die Polizei ermittelt.
Die Polizei im Nordosten Deutschlands ermittelt aktuell in mehreren Fällen, in denen Betreiber von Gasfernleitungsnetzen Ziele von Angriffen geworden sind. Die Attacken richteten sich auf die Infrastruktur entlang der Pipelines. Von Sachbeschädigungen an drei verschiedenen Absperrstationen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg berichtet der Netzbetreiber Gascade Gastransport GmbH.

Die Gasleitungen selbst seien allerdings nie in Gefahr geraten, sagte eine Sprecherin des in Kassel ansässigen Unternehmens unserer Redaktion. Umzäunte Absperrstationen flankieren die unterirdischen Gasleitungen im Abstand von etwa 15 Kilometern. Gascade unterhält um die180 dieser Stationen am insgesamt 2.900 Kilometer langen Gasnetz.

Unternehmen zeigen sich "besorgt" - Beschäftigte seien "sensibilisiert"

In den Gebäuden befindet sich Technik, die es erlaubt, Gasleitungen abschnittsweise zu sperren, um sie zu leeren, zu warten und zu reparieren. Die entsprechenden Schaltschränke seien für Unbefugte nicht zu erreichen, so die Sprecherin. Gascade spricht von Vandalismus an den Außenseiten der Stationen, deren Schlösser vermutlich mit Klarlack verklebt wurden. Über die Höhe des entstandenen Schadens machte das Unternehmen keine Angaben.

Im Osten Deutschlands ist mindestens ein weiterer Fernleitungsbetreiber betroffen, der den Fall öffentlich aber nicht bestätigen wollte. Die Ermittlungen der Polizei schließen auch eine Gruppe ein, die sich Anfang August in einem Online-Kurznachrichtendienst zur „Sabotage“ einer „Gas-Druck-Regel-Messanlage an einer Erdgas-Pipeline“ bekannt hat.

In weiteren Mitteilungen nimmt die Quelle für sich in Anspruch, Sabotage als „legitimes Mittel in der Klimagerechtigkeitsbewegung etablieren“ zu wollen, ohne dabei Menschen zu gefährden. In ihrer Namenswahl stellt die Gruppe eine begriffliche Nähe zu der von Greta Thunberg begründeten Jugendprotestbewegung her. Die weltweite „Fridays“-Bewegung propagiert aber Gewaltlosigkeit.

Andere Netzbetreiber verurteilen die Angriffe auf die Gebäude und Anlagen. Die Leipziger Ontras Gastransport GmbH teilte auf Anfrage mit, die Entwicklung „besorgt“ zu verfolgen. Die angesprochene Beschädigung der Messanlage sei nach Informationen des Unternehmens „in die Tat umgesetzt“ worden. Es gebe keine Argumente, derartige Straftaten zu rechtfertigen, heißt es in einer Reaktion auf die mutmaßliche Motivation der Verantwortlichen. „Jede Sabotage von Energieanlagen kann unvorhersehbare Folgen für Menschen und Umwelt nach sich ziehen“, so Ontras. Eine Sprecherin der EWE Netz GmbH erklärte gegenüber unserer Redaktion, das Unternehmen sei von den Angriffen nicht betroffen. Die Geschäftsleitung habe die Mitarbeitenden allerdings „für solche Fälle sensibilisiert“.

Donnerstag, 12.08.2021, 15:04 Uhr
Volker Stephan
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Gasnetzbetreiber verurteilen Angriffe auf Fernleitungsinfrastruktur
Die Infrastruktur an Fernleitungsnetzen ist binnen weniger Wochen Ziel mehrerer Attacken geworden. Zwei Gasnetzbetreiber sind von der Sachbeschädigung betroffen, die Polizei ermittelt.
Die Polizei im Nordosten Deutschlands ermittelt aktuell in mehreren Fällen, in denen Betreiber von Gasfernleitungsnetzen Ziele von Angriffen geworden sind. Die Attacken richteten sich auf die Infrastruktur entlang der Pipelines. Von Sachbeschädigungen an drei verschiedenen Absperrstationen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg berichtet der Netzbetreiber Gascade Gastransport GmbH.

Die Gasleitungen selbst seien allerdings nie in Gefahr geraten, sagte eine Sprecherin des in Kassel ansässigen Unternehmens unserer Redaktion. Umzäunte Absperrstationen flankieren die unterirdischen Gasleitungen im Abstand von etwa 15 Kilometern. Gascade unterhält um die180 dieser Stationen am insgesamt 2.900 Kilometer langen Gasnetz.

Unternehmen zeigen sich "besorgt" - Beschäftigte seien "sensibilisiert"

In den Gebäuden befindet sich Technik, die es erlaubt, Gasleitungen abschnittsweise zu sperren, um sie zu leeren, zu warten und zu reparieren. Die entsprechenden Schaltschränke seien für Unbefugte nicht zu erreichen, so die Sprecherin. Gascade spricht von Vandalismus an den Außenseiten der Stationen, deren Schlösser vermutlich mit Klarlack verklebt wurden. Über die Höhe des entstandenen Schadens machte das Unternehmen keine Angaben.

Im Osten Deutschlands ist mindestens ein weiterer Fernleitungsbetreiber betroffen, der den Fall öffentlich aber nicht bestätigen wollte. Die Ermittlungen der Polizei schließen auch eine Gruppe ein, die sich Anfang August in einem Online-Kurznachrichtendienst zur „Sabotage“ einer „Gas-Druck-Regel-Messanlage an einer Erdgas-Pipeline“ bekannt hat.

In weiteren Mitteilungen nimmt die Quelle für sich in Anspruch, Sabotage als „legitimes Mittel in der Klimagerechtigkeitsbewegung etablieren“ zu wollen, ohne dabei Menschen zu gefährden. In ihrer Namenswahl stellt die Gruppe eine begriffliche Nähe zu der von Greta Thunberg begründeten Jugendprotestbewegung her. Die weltweite „Fridays“-Bewegung propagiert aber Gewaltlosigkeit.

Andere Netzbetreiber verurteilen die Angriffe auf die Gebäude und Anlagen. Die Leipziger Ontras Gastransport GmbH teilte auf Anfrage mit, die Entwicklung „besorgt“ zu verfolgen. Die angesprochene Beschädigung der Messanlage sei nach Informationen des Unternehmens „in die Tat umgesetzt“ worden. Es gebe keine Argumente, derartige Straftaten zu rechtfertigen, heißt es in einer Reaktion auf die mutmaßliche Motivation der Verantwortlichen. „Jede Sabotage von Energieanlagen kann unvorhersehbare Folgen für Menschen und Umwelt nach sich ziehen“, so Ontras. Eine Sprecherin der EWE Netz GmbH erklärte gegenüber unserer Redaktion, das Unternehmen sei von den Angriffen nicht betroffen. Die Geschäftsleitung habe die Mitarbeitenden allerdings „für solche Fälle sensibilisiert“.

Donnerstag, 12.08.2021, 15:04 Uhr
Volker Stephan

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