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Energie & Management > Bilanz - Gashandel lässt Uniper schwach ins Jahr starten
Quelle: Fotolia / Rynio Productions
Bilanz

Gashandel lässt Uniper schwach ins Jahr starten

Schwach ins Jahr gestartet ist der Uniper-Konzern. Als Grund für die Verluste führt das Unternehmen an, dass große Mengen Gas nicht verkauft, sondern in den Speichern belassen wurden.
Uniper hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 ein bereinigtes Ebit von -829 Mio. Euro erzielt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres stand noch ein Plus von 731 Mio. Euro in den Büchern. Den Ergebnisrückgang führt die Tochter der finnischen Fortum-Gruppe im Wesentlichen auf das Gasgeschäft zurück.

Aufgrund des aktuellen Marktumfeldes habe man, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt, die erwartete Gasausspeicherung im ersten Quartal zugunsten künftiger Quartale verringert, da man sich in den kommenden Monaten höhere Margen verspricht. Das führe zu einer deutlichen Verschiebung des Ergebnisses aus dem ersten Quartal in die restlichen Quartale des Geschäftsjahres 2022. Die zusätzlichen Gasvolumina, die man vorhalte, würden aber auch zur Versorgungssicherheit beitragen.

Das Ergebnis im Segment "Europäische Erzeugung" liegt ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert. Hier seien höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit den CO2-Zertifikaten nötig gewesen, hieß es. Auch Preisverwerfungen zwischen dem Systempreis und den schwedischen Preiszonen hätten zu deutlich niedrigeren Einnahmen im Bereich der nordischen Wasserkraft geführt.

Das Ergebnis im Segment "Russische Stromerzeugung" liegt dagegen deutlich über dem Vorjahresniveau. Ein Grund dafür war die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerksblocks Berjosowskaja 3. Diesen Bereich will Uniper allerdings verkaufen.

Der bereinigte Konzernüberschuss folgt im Wesentlichen dem bereinigten Ebit und liegt nach zwölf Monaten mit -615 Mio. Euro deutlich unter dem bereinigten Ergebnis des Vorjahres in Höhe von 594 Mio. Euro.
 
 
Positive ​Prognose fürs Gesamtjahr bleibt bestehen

Vor dem Hintergrund, dass die Verluste im Laufe des Jahres wieder ausgeglichen werden dürften, hält der Vorstand an der Prognose für das bereinigte Ebit von 1,0 Mrd. Euro bis 1,3 Mrd. Euro sowie für den bereinigten Jahresüberschuss von 0,8 Mrd. Euro bis 1,1 Mrd. Euro für das Geschäftsjahr 2022 fest.

Der Konzernfehlbetrag von rund 3,1 Mrd. Euro ist im Wesentlichen auch darauf zurückzuführen, dass der Versorger das Darlehen für die vom russischen Gazprom-Konzern mitfinanzierte Nord-Stream-2-Pipeline vollständig abschreiben muss. Auch die intensivere Nutzung der Gasspeicher verursacht Kosten.

Uniper-Finanzvorständin Tiina Tuomela erklärte zu den Zahlen: "Der Hauptgrund für das negative Ergebnis im ersten Quartal ist eine Ergebnisverschiebung in spätere Quartale des Jahres 2022, die aus unserem Gas-Midstream-Geschäft kommt. Wir haben diese Ergebnisverschiebung bewusst vorgenommen, um Marktchancen zu nutzen und zusätzlichen Wert zu schaffen. Gleichzeitig stärken wir damit die Versorgungssicherheit in Deutschland, da wir weniger Gas aus unseren Speichern entnommen haben."

Vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Ergebnisverschiebung und nicht um einen Ausfall handele und auf Basis der Annahmen über den weiteren Geschäftsverlauf könne man die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr aber bestätigen, erklärte die Finanzvorständin.

Dienstag, 3.05.2022, 15:25 Uhr
Günter Drewnitzky
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Gashandel lässt Uniper schwach ins Jahr starten
Schwach ins Jahr gestartet ist der Uniper-Konzern. Als Grund für die Verluste führt das Unternehmen an, dass große Mengen Gas nicht verkauft, sondern in den Speichern belassen wurden.
Uniper hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 ein bereinigtes Ebit von -829 Mio. Euro erzielt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres stand noch ein Plus von 731 Mio. Euro in den Büchern. Den Ergebnisrückgang führt die Tochter der finnischen Fortum-Gruppe im Wesentlichen auf das Gasgeschäft zurück.

Aufgrund des aktuellen Marktumfeldes habe man, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt, die erwartete Gasausspeicherung im ersten Quartal zugunsten künftiger Quartale verringert, da man sich in den kommenden Monaten höhere Margen verspricht. Das führe zu einer deutlichen Verschiebung des Ergebnisses aus dem ersten Quartal in die restlichen Quartale des Geschäftsjahres 2022. Die zusätzlichen Gasvolumina, die man vorhalte, würden aber auch zur Versorgungssicherheit beitragen.

Das Ergebnis im Segment "Europäische Erzeugung" liegt ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert. Hier seien höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit den CO2-Zertifikaten nötig gewesen, hieß es. Auch Preisverwerfungen zwischen dem Systempreis und den schwedischen Preiszonen hätten zu deutlich niedrigeren Einnahmen im Bereich der nordischen Wasserkraft geführt.

Das Ergebnis im Segment "Russische Stromerzeugung" liegt dagegen deutlich über dem Vorjahresniveau. Ein Grund dafür war die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerksblocks Berjosowskaja 3. Diesen Bereich will Uniper allerdings verkaufen.

Der bereinigte Konzernüberschuss folgt im Wesentlichen dem bereinigten Ebit und liegt nach zwölf Monaten mit -615 Mio. Euro deutlich unter dem bereinigten Ergebnis des Vorjahres in Höhe von 594 Mio. Euro.
 
 
Positive ​Prognose fürs Gesamtjahr bleibt bestehen

Vor dem Hintergrund, dass die Verluste im Laufe des Jahres wieder ausgeglichen werden dürften, hält der Vorstand an der Prognose für das bereinigte Ebit von 1,0 Mrd. Euro bis 1,3 Mrd. Euro sowie für den bereinigten Jahresüberschuss von 0,8 Mrd. Euro bis 1,1 Mrd. Euro für das Geschäftsjahr 2022 fest.

Der Konzernfehlbetrag von rund 3,1 Mrd. Euro ist im Wesentlichen auch darauf zurückzuführen, dass der Versorger das Darlehen für die vom russischen Gazprom-Konzern mitfinanzierte Nord-Stream-2-Pipeline vollständig abschreiben muss. Auch die intensivere Nutzung der Gasspeicher verursacht Kosten.

Uniper-Finanzvorständin Tiina Tuomela erklärte zu den Zahlen: "Der Hauptgrund für das negative Ergebnis im ersten Quartal ist eine Ergebnisverschiebung in spätere Quartale des Jahres 2022, die aus unserem Gas-Midstream-Geschäft kommt. Wir haben diese Ergebnisverschiebung bewusst vorgenommen, um Marktchancen zu nutzen und zusätzlichen Wert zu schaffen. Gleichzeitig stärken wir damit die Versorgungssicherheit in Deutschland, da wir weniger Gas aus unseren Speichern entnommen haben."

Vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Ergebnisverschiebung und nicht um einen Ausfall handele und auf Basis der Annahmen über den weiteren Geschäftsverlauf könne man die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr aber bestätigen, erklärte die Finanzvorständin.

Dienstag, 3.05.2022, 15:25 Uhr
Günter Drewnitzky

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