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Das positive Ergebnis einer bereits durchgeführten Machbarkeitsstudie stützt das neueste Netzprojekt des Fernleitungsnetzbetreiber Gascade. Das Kasseler Unternehmen will zusammen mit zwei Partnern − dem Finanzinvestor Copenhagen Infrastructure Partner (CIP) und dem dänischen Fernleitungsnetzbetreiber Energinet − eine Wasserstoffleitung zwischen Dänemark und Deutschland realisieren.
Ab 2027 soll sie den künftig mittels Offshore-Windkraft erzeugten Wasserstoff von der Ostsee ans deutsche Festland bringen. Nahe Lubmin, östlich von Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), soll der Wasserstoff dann in die Onshore-Infrastruktur eingespeist werden und für den Weitertransport in den Süden Deutschlands zur Verfügung stehen.
Der deutsch-dänische Interkonnektor soll die Entwicklung der Offshore-Windenergie in der Region und in der gesamten Ostsee vorantreiben, wie Gascade am 2.
Februar mitteilte. Im Endausbau soll die Pipeline auf eine Kapazität von bis zu 10.000
MW kommen. Durch den Bau der Wasserstoffverbindung nach Dänemark verlängert sich die Wasserstoff-Autobahn, die Dänemark mit wichtigen Verbrauchszentren in Deutschland verbindet.
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Der Verlauf des Wasserstoff-Backbones. Die rote Linie zeigt die Lage des H2 Interconnectors Bornholm-Lubmin (zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken) Quelle: Gascade/CIP |
Die deutsch-dänische Verbindung schließt, wie es weiter heißt, an das Infrastrukturprojekt „Flow − making hydrogen happen“ an. Dabei handelt es sich um ein Wasserstoffnetz-Projekt, das Gascade zusammen mit den Fernleitungsnetzbetreibern Terranets BW und Ontras plant (wir berichteten).
Dieser Korridor ist dreistufig aufgebaut: Ab 2025 soll darüber Wasserstoff in zumeist umgerüsteten Erdgaspipelines aus Mecklenburg-Vorpommern bis Thüringen transportiert werden. Die Umstellung in Hessen und Rheinland-Pfalz soll 2028 folgen. Dann kann Wasserstoff, so der Plan der Partner, ab dem Jahr 2030 in die südlichen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern gelangen. Mit einer Länge von über 1.100
Kilometer und einer Einspeisekapazität von bis zu 20.000
MW soll das Pipelinesystem Flow bereits zum Start über eine große Dimension verfügen, die perspektivisch erweitert werden soll.
Zudem gibt es laut Gascade bereits Überlegungen, das Wasserstoffnetz im Norden auch mit einem künftigen Ostsee-Backbone in Richtung Schweden und Finnland zu verbinden, was perspektivisch zusätzlichen Wasserstoff nach Europa bringen könnte. Weitere Details hierzu seien aber noch nicht spruchreif.
Donnerstag, 2.02.2023, 16:31 Uhr
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