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Energie & Management > IT - Funksensoren werden zu Hochwasser-Wächtern
Kirchzartens Bürgermeister Andreas Hall (l.) mit EWK-Geschäftsführer Arnd Frieling (M.) und Projektleiter Paul Spies bei der Inbetriebnahme eine Pegelsensors, Quelle: Badenova
IT

Funksensoren werden zu Hochwasser-Wächtern

Lorawan kann mehr als Zählerfernauslesung und Parkraumüberwachung: Die Funktechnik kommt zunehmend im Katastrophenschutz zum Einsatz.
An Starkregentagen schwellen selbst kleinste Bäche in kürzester Zeit zu reißenden Flüssen an, wie in diesem Sommer in Orten wie Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) zu beobachten war. Um die Pegelstände von Bächen und Flüssen besser messen und kontrollieren zu können, setzt der Freiburger Energieversorger Badenova jetzt die Funktechnologie Lorawan (Long Range Wide Area Network) ein. 

Oft werden die Pegelstände von Bächen und Flüssen noch mit Messlatten in schwarz-weiß erfasst, die den Pegelstand anzeigen und manuell vor Ort abgelesen werden müssen. Ein „Rund-um-die-Uhr-Kennen“ des Pegelstands ist mit dieser Methode nicht möglich. „Auch rasche Veränderungen eines Bachpegels können so untergehen und ein schnelles Reagieren auf eine bedrohliche Lage verhindern“, beschreibt Arnd Frieling, Geschäftsführer der Energie- und Wasserversorgung Kirchzarten (EWK).

Genau an diesem Punkt setzt die Lorawan-Technik an, die von Experten der Badenova am Zastlerbach in Kirchzarten nahe Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) implementiert wurde. Acht Pegelsonden wurden im Rahmen dieses Pilotprojektes an verschiedenen Stellen am Zastlerbach installiert und liefern via Lorawan regelmäßig Daten über die Bachpegelstände. Alle erhobenen Informationen werden in einem digitalen Dashboard sichtbar gemacht, etwa für die Mitarbeiter des Gemeindebauhofs und der Feuerwehr.

Alarmierung als Frühwarnsystem

Zusätzlich kann eine Alarmierungsfunktion über eine E-Mail eingerichtet werden. „Solche Alarmierungsfunktionen können gerade bei schnellen Änderungen der Pegelstände einen großen Nutzen stiften und die entsprechenden Stellen frühzeitig warnen“, so Paul Spies, der bei der Badenova-Tochter "bnNETZE" das Projekt verantwortlich leitet.

Nicht nur die aktuellen Pegelstände lassen sich erfassen, auch Aussagen über den längeren zeitlichen Verlauf eines Gewässerpegels und dessen Temperaturen ermöglichen Wasserfachleuten Rückschlüsse. Die Badenova-Tochter "bnNETZE" realisierten dieses Projekt gemeinsam mit der Gemeinde Kirchzarten, der Badenova-Tochter "E-MAKS" und der Thüga AG.

Ein ähnliches Projekt hat auch der Energieversorger Hansewerk aus Quickborn mit dem Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen (Schleswig-Holstein) umgesetzt. In den dortigen Küstenregionen spielen Schöpf- und Pumpwerke eine wichtige Rolle in der Hochwasserprävention. So steht in der Gemeinde Eddelak ein wichtiger sogenannter "Vorfluter", der Regenwasser zum Schöpfwerk Brunsbüttel-Nord leitet.

Derzeit basieren solche Schutzmechanismen vorrangig auf Prognosemodellen, also Wettervorhersagen und -daten. Künftig sollen entsprechende Werke aber auch auf Echtzeitdaten zu tatsächlichen Pegelständen zugreifen können. Dies ermöglicht schnellere Reaktionszeiten und das Einrichten automatisierter Programmroutinen. Konkret würde das bedeuten: Wenn ein bestimmter, vorher definierter Schwellenwert erreicht wird, fangen die Werke antizipativ an zu pumpen.

Dazu wurden nun sieben intelligente Pegelstandsensoren in Betrieb genommen, die in Eddelak am Helser Fleth und anderen Knotenpunkten in Dithmarschen zum Einsatz kommen. Auch hier sind die Pegelstandsmelder in ein Lorawan-Funknetzwerk eingebunden.

Donnerstag, 4.11.2021, 13:00 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > IT - Funksensoren werden zu Hochwasser-Wächtern
Kirchzartens Bürgermeister Andreas Hall (l.) mit EWK-Geschäftsführer Arnd Frieling (M.) und Projektleiter Paul Spies bei der Inbetriebnahme eine Pegelsensors, Quelle: Badenova
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Funksensoren werden zu Hochwasser-Wächtern
Lorawan kann mehr als Zählerfernauslesung und Parkraumüberwachung: Die Funktechnik kommt zunehmend im Katastrophenschutz zum Einsatz.
An Starkregentagen schwellen selbst kleinste Bäche in kürzester Zeit zu reißenden Flüssen an, wie in diesem Sommer in Orten wie Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) zu beobachten war. Um die Pegelstände von Bächen und Flüssen besser messen und kontrollieren zu können, setzt der Freiburger Energieversorger Badenova jetzt die Funktechnologie Lorawan (Long Range Wide Area Network) ein. 

Oft werden die Pegelstände von Bächen und Flüssen noch mit Messlatten in schwarz-weiß erfasst, die den Pegelstand anzeigen und manuell vor Ort abgelesen werden müssen. Ein „Rund-um-die-Uhr-Kennen“ des Pegelstands ist mit dieser Methode nicht möglich. „Auch rasche Veränderungen eines Bachpegels können so untergehen und ein schnelles Reagieren auf eine bedrohliche Lage verhindern“, beschreibt Arnd Frieling, Geschäftsführer der Energie- und Wasserversorgung Kirchzarten (EWK).

Genau an diesem Punkt setzt die Lorawan-Technik an, die von Experten der Badenova am Zastlerbach in Kirchzarten nahe Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) implementiert wurde. Acht Pegelsonden wurden im Rahmen dieses Pilotprojektes an verschiedenen Stellen am Zastlerbach installiert und liefern via Lorawan regelmäßig Daten über die Bachpegelstände. Alle erhobenen Informationen werden in einem digitalen Dashboard sichtbar gemacht, etwa für die Mitarbeiter des Gemeindebauhofs und der Feuerwehr.

Alarmierung als Frühwarnsystem

Zusätzlich kann eine Alarmierungsfunktion über eine E-Mail eingerichtet werden. „Solche Alarmierungsfunktionen können gerade bei schnellen Änderungen der Pegelstände einen großen Nutzen stiften und die entsprechenden Stellen frühzeitig warnen“, so Paul Spies, der bei der Badenova-Tochter "bnNETZE" das Projekt verantwortlich leitet.

Nicht nur die aktuellen Pegelstände lassen sich erfassen, auch Aussagen über den längeren zeitlichen Verlauf eines Gewässerpegels und dessen Temperaturen ermöglichen Wasserfachleuten Rückschlüsse. Die Badenova-Tochter "bnNETZE" realisierten dieses Projekt gemeinsam mit der Gemeinde Kirchzarten, der Badenova-Tochter "E-MAKS" und der Thüga AG.

Ein ähnliches Projekt hat auch der Energieversorger Hansewerk aus Quickborn mit dem Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen (Schleswig-Holstein) umgesetzt. In den dortigen Küstenregionen spielen Schöpf- und Pumpwerke eine wichtige Rolle in der Hochwasserprävention. So steht in der Gemeinde Eddelak ein wichtiger sogenannter "Vorfluter", der Regenwasser zum Schöpfwerk Brunsbüttel-Nord leitet.

Derzeit basieren solche Schutzmechanismen vorrangig auf Prognosemodellen, also Wettervorhersagen und -daten. Künftig sollen entsprechende Werke aber auch auf Echtzeitdaten zu tatsächlichen Pegelständen zugreifen können. Dies ermöglicht schnellere Reaktionszeiten und das Einrichten automatisierter Programmroutinen. Konkret würde das bedeuten: Wenn ein bestimmter, vorher definierter Schwellenwert erreicht wird, fangen die Werke antizipativ an zu pumpen.

Dazu wurden nun sieben intelligente Pegelstandsensoren in Betrieb genommen, die in Eddelak am Helser Fleth und anderen Knotenpunkten in Dithmarschen zum Einsatz kommen. Auch hier sind die Pegelstandsmelder in ein Lorawan-Funknetzwerk eingebunden.

Donnerstag, 4.11.2021, 13:00 Uhr
Peter Koller

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