E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Für die Verkehrswende fehlen jeden Monat 100.000 neue E-Autos
Quelle: Eon
Elektrofahrzeuge

Für die Verkehrswende fehlen jeden Monat 100.000 neue E-Autos

Für die von Berlin angestrebte Verkehrswende fehlen pro Monat 100.000 neu zugelassene Elektroautos. Das DIW fordert daher über die Kaufprämie für Stromer hinaus weitere Anstrengungen.
Inzwischen ist jedes fünfte neu zugelassene Auto in Deutschland eins, das seinen Treibstoff aus der Steckdose bezieht. Diese Bilanz für einen durchschnittlichen Monat des vergangenen Jahres wertet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Studie durchaus als Beweis für die Wirksamkeit der Kaufprämie von bis zu 9.000 Euro je Elektroauto. Dennoch verfehle die Ampelkoalition ihre bis 2030 gesteckten Ziele der Verkehrswende mit diesen Zahlen deutlich.

Das Berliner Institut hat Erhebungen des Kraftfahrt-Bundesamts und des ADAC analysiert. Demnach verbessern Stromer ihren Anteil an neu zugelassenen Kraftfahrzeugen von etwa 2 % im Januar 2019, zehn Monate vor dem ersten deutlichen Anheben der Kaufprämie, auf über ein Fünftel im letzten Drittel des Jahres 2021. Von seinerzeit 4.600 E-Autos unter 250.000 neu zugelassenen Wagen sind es inzwischen – nach einer weiteren Erhöhung der Kaufprämie im Juni 2020 – monatlich etwa 30.000 Stromer bei inzwischen weniger als 100.000 neuen Fahrzeugen mit Verbrennermotoren.

DIW fordert von der Ampelkoalition ein Maßnahmenbündel

"Unsere Analyse zeigt, dass Kaufprämien für Elektro-Pkw Wirkung entfalten", so Aleksandar Zaklan, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt beim DIW. Das Institut verweist zugleich darauf, dass die Bundesregierung für ihre angepeilte Marke von 15 Mio. Elektroautos auf den Straßen im Jahr 2030 auf im Schnitt pro Monat 130.000 neu zugelassene Stromer kommen müsse. Das entspricht aktuell also einer Kluft von monatlich 100.000 fehlenden E-Autos. Es sei unstrittig, dass der bisherige Zuwachs bei Elektroautos "weit hinter dem erforderlichen Tempo" zurückbleibe, so die Studie.

Die Forschenden gehen zwar davon aus, dass der Markt für E-Autos sich noch dynamischer entwickeln werde. "Eine weitere Stärkung der klimapolitischen Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität ist aber nötig", so Peter Haan, Leiter der Abteilung Staat im DIW. Für das Gelingen der Verkehrswende fächert das Institut einen ganzen Ideenkatalog auf.

Da aktuell nach wie vor die große Mehrheit der zugelassenen Fahrzeuge fossil befeuerte Antriebe besitzt, schlägt das DIW hier ein strengeres Eingreifen vor. Dazu zählen der Abbau umweltschädlicher Subventionen im Verkehrsbereich inklusive ökologisch ausgerichteter Steuern und Abgaben, strengere Flottengrenzwerte und eine längerfristig höhere CO2-Bepreisung von konventionellen Kraftstoffen.

Den Kauf von Autos durch besseren ÖPNV "obsolet machen"

Zu einer größeren Attraktivität von Elektroautos würde zudem der beschleunigte Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen. Ein Umdenken in Mobilitätsfragen müsse darüber hinaus auch einbeziehen, die Produktion und den Kauf von Autos "zumindest teilweise durch einen leistungsstarken und zuverlässigen ÖPNV obsolet zu machen". Dies sei sowohl aus sozial- als auch aus klimapolitischer Sicht sinnvoll.

Ferner bringt das DIW flankierende Maßnahmen wie ein Mobilitätsgeld in die Diskussion ein. Dies würde Entlastungen vor allem für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen bedeuten sowie zusätzliche Belastungen und negative Verteilungswirkungen ausgleichen.

Die Studie "Kaufprämien für Elektro-Pkw verändern Zusammensetzung des deutschen Automarkts" stellt das DIW auf seiner Internetseite zum Download bereit. 

Mittwoch, 13.04.2022, 14:58 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Für die Verkehrswende fehlen jeden Monat 100.000 neue E-Autos
Quelle: Eon
Elektrofahrzeuge
Für die Verkehrswende fehlen jeden Monat 100.000 neue E-Autos
Für die von Berlin angestrebte Verkehrswende fehlen pro Monat 100.000 neu zugelassene Elektroautos. Das DIW fordert daher über die Kaufprämie für Stromer hinaus weitere Anstrengungen.
Inzwischen ist jedes fünfte neu zugelassene Auto in Deutschland eins, das seinen Treibstoff aus der Steckdose bezieht. Diese Bilanz für einen durchschnittlichen Monat des vergangenen Jahres wertet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Studie durchaus als Beweis für die Wirksamkeit der Kaufprämie von bis zu 9.000 Euro je Elektroauto. Dennoch verfehle die Ampelkoalition ihre bis 2030 gesteckten Ziele der Verkehrswende mit diesen Zahlen deutlich.

Das Berliner Institut hat Erhebungen des Kraftfahrt-Bundesamts und des ADAC analysiert. Demnach verbessern Stromer ihren Anteil an neu zugelassenen Kraftfahrzeugen von etwa 2 % im Januar 2019, zehn Monate vor dem ersten deutlichen Anheben der Kaufprämie, auf über ein Fünftel im letzten Drittel des Jahres 2021. Von seinerzeit 4.600 E-Autos unter 250.000 neu zugelassenen Wagen sind es inzwischen – nach einer weiteren Erhöhung der Kaufprämie im Juni 2020 – monatlich etwa 30.000 Stromer bei inzwischen weniger als 100.000 neuen Fahrzeugen mit Verbrennermotoren.

DIW fordert von der Ampelkoalition ein Maßnahmenbündel

"Unsere Analyse zeigt, dass Kaufprämien für Elektro-Pkw Wirkung entfalten", so Aleksandar Zaklan, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt beim DIW. Das Institut verweist zugleich darauf, dass die Bundesregierung für ihre angepeilte Marke von 15 Mio. Elektroautos auf den Straßen im Jahr 2030 auf im Schnitt pro Monat 130.000 neu zugelassene Stromer kommen müsse. Das entspricht aktuell also einer Kluft von monatlich 100.000 fehlenden E-Autos. Es sei unstrittig, dass der bisherige Zuwachs bei Elektroautos "weit hinter dem erforderlichen Tempo" zurückbleibe, so die Studie.

Die Forschenden gehen zwar davon aus, dass der Markt für E-Autos sich noch dynamischer entwickeln werde. "Eine weitere Stärkung der klimapolitischen Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität ist aber nötig", so Peter Haan, Leiter der Abteilung Staat im DIW. Für das Gelingen der Verkehrswende fächert das Institut einen ganzen Ideenkatalog auf.

Da aktuell nach wie vor die große Mehrheit der zugelassenen Fahrzeuge fossil befeuerte Antriebe besitzt, schlägt das DIW hier ein strengeres Eingreifen vor. Dazu zählen der Abbau umweltschädlicher Subventionen im Verkehrsbereich inklusive ökologisch ausgerichteter Steuern und Abgaben, strengere Flottengrenzwerte und eine längerfristig höhere CO2-Bepreisung von konventionellen Kraftstoffen.

Den Kauf von Autos durch besseren ÖPNV "obsolet machen"

Zu einer größeren Attraktivität von Elektroautos würde zudem der beschleunigte Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen. Ein Umdenken in Mobilitätsfragen müsse darüber hinaus auch einbeziehen, die Produktion und den Kauf von Autos "zumindest teilweise durch einen leistungsstarken und zuverlässigen ÖPNV obsolet zu machen". Dies sei sowohl aus sozial- als auch aus klimapolitischer Sicht sinnvoll.

Ferner bringt das DIW flankierende Maßnahmen wie ein Mobilitätsgeld in die Diskussion ein. Dies würde Entlastungen vor allem für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen bedeuten sowie zusätzliche Belastungen und negative Verteilungswirkungen ausgleichen.

Die Studie "Kaufprämien für Elektro-Pkw verändern Zusammensetzung des deutschen Automarkts" stellt das DIW auf seiner Internetseite zum Download bereit. 

Mittwoch, 13.04.2022, 14:58 Uhr
Volker Stephan

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.