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Energie & Management > Stromnetz - Freiwillige Lastreduktion soll Abschaltung verhindern
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stromnetz

Freiwillige Lastreduktion soll Abschaltung verhindern

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben einen Mechanismus entwickelt, der die Lastreduktionspotenziale der Industrie für Systemdienstleistungen erschließt.
Ab sofort haben Industrieunternehmen die Möglichkeit, ihre Lastreduktionspotenziale freiwillig zur Netzstabilisierung zur Verfügung zu stellen. Dies geht aus einer Mitteilung der deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW hervor.

Die vier Unternehmen haben über die vergangenen Monate hinweg gemeinsam mit Vertretern der Industrie, Politik und Bundesnetzagentur einen entsprechenden Prozess entwickelt und abgestimmt. Dieser könne nun vorbereitet werden, heißt es weiter in der Mitteilung. Zuvor hatten die Netzbetreiber im Rahmen einer Analyse für das Bundeswirtschaftsministerium empfohlen, Lastreduktionspotenziale der Industrie im Rahmen einer Vorstufe zur Abschaltkaskade für die Systemstabilisierung nutzbar zu machen.

Großverbraucher können freiwillige Lastreduktionspotenziale melden, um mögliche kontrollierte Lastabschaltungen in kritischen Netzsituationen zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Dafür haben die Übertragungsnetzbetreiber ein Meldeformular ins Internet gestellt, in dem die Industrieunternehmen angeben können, welche Verbräuche sie absenken können und wie viel Vorlauf sie dafür konkret benötigen.

Vorlaufzeit bis zu 72 Stunden

Die Vorlaufzeit der Vorstufe kann bis zu 72 Stunden betragen und ist damit deutlich länger als die der kurzfristigen Lastreduktionsmaßnahmen, etwa der Abschaltkaskade. Diese werden im Bedarfsfall sehr kurzfristig angewiesen, wie die Übertragungsnetzbetreiber erläutern. Als Vorlauf ist hier eine Mindestzeit von 12 Minuten vorgeschrieben. Eine planvolle Produktionsanpassung sei industriellen Großverbrauchern in diesem Rahmen nicht mehr möglich.

„Durch die in der Vorstufe vorgesehene längere Vorlaufzeit bei der vorbereiteten, gezielten Lastreduktion, können hingegen sowohl technische als auch finanzielle Risiken minimiert und eine bessere Planbarkeit für die industriellen Großverbraucher ermöglicht werden“, schreibt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion auf seiner Internetseite. Ziel sei ein „möglichst effizientes und schadensbegrenzendes Vorgehen“, das durch eine frühzeitige Abstimmung aller Beteiligten gewährleistet wird. „Die Anweisung der Vorstufe erfolgt gemäß § 13 Abs. 2 EnWG oder EnSiG ohne Vertrag und ohne Vergütung“, heißt es weiter.

Laut Amprion haben industrielle Großverbraucher teilweise bereits Stammdaten den Übertragungsnetzbetreibern zur Verfügung gestellt und Lastreduktionspotenziale angezeigt. Diese werden in Form von Bewegungsdaten, konkret als Zeitreihen mit Viertelstundenwerten, benötigt.

Donnerstag, 5.01.2023, 13:40 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Stromnetz - Freiwillige Lastreduktion soll Abschaltung verhindern
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
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Freiwillige Lastreduktion soll Abschaltung verhindern
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben einen Mechanismus entwickelt, der die Lastreduktionspotenziale der Industrie für Systemdienstleistungen erschließt.
Ab sofort haben Industrieunternehmen die Möglichkeit, ihre Lastreduktionspotenziale freiwillig zur Netzstabilisierung zur Verfügung zu stellen. Dies geht aus einer Mitteilung der deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW hervor.

Die vier Unternehmen haben über die vergangenen Monate hinweg gemeinsam mit Vertretern der Industrie, Politik und Bundesnetzagentur einen entsprechenden Prozess entwickelt und abgestimmt. Dieser könne nun vorbereitet werden, heißt es weiter in der Mitteilung. Zuvor hatten die Netzbetreiber im Rahmen einer Analyse für das Bundeswirtschaftsministerium empfohlen, Lastreduktionspotenziale der Industrie im Rahmen einer Vorstufe zur Abschaltkaskade für die Systemstabilisierung nutzbar zu machen.

Großverbraucher können freiwillige Lastreduktionspotenziale melden, um mögliche kontrollierte Lastabschaltungen in kritischen Netzsituationen zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Dafür haben die Übertragungsnetzbetreiber ein Meldeformular ins Internet gestellt, in dem die Industrieunternehmen angeben können, welche Verbräuche sie absenken können und wie viel Vorlauf sie dafür konkret benötigen.

Vorlaufzeit bis zu 72 Stunden

Die Vorlaufzeit der Vorstufe kann bis zu 72 Stunden betragen und ist damit deutlich länger als die der kurzfristigen Lastreduktionsmaßnahmen, etwa der Abschaltkaskade. Diese werden im Bedarfsfall sehr kurzfristig angewiesen, wie die Übertragungsnetzbetreiber erläutern. Als Vorlauf ist hier eine Mindestzeit von 12 Minuten vorgeschrieben. Eine planvolle Produktionsanpassung sei industriellen Großverbrauchern in diesem Rahmen nicht mehr möglich.

„Durch die in der Vorstufe vorgesehene längere Vorlaufzeit bei der vorbereiteten, gezielten Lastreduktion, können hingegen sowohl technische als auch finanzielle Risiken minimiert und eine bessere Planbarkeit für die industriellen Großverbraucher ermöglicht werden“, schreibt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion auf seiner Internetseite. Ziel sei ein „möglichst effizientes und schadensbegrenzendes Vorgehen“, das durch eine frühzeitige Abstimmung aller Beteiligten gewährleistet wird. „Die Anweisung der Vorstufe erfolgt gemäß § 13 Abs. 2 EnWG oder EnSiG ohne Vertrag und ohne Vergütung“, heißt es weiter.

Laut Amprion haben industrielle Großverbraucher teilweise bereits Stammdaten den Übertragungsnetzbetreibern zur Verfügung gestellt und Lastreduktionspotenziale angezeigt. Diese werden in Form von Bewegungsdaten, konkret als Zeitreihen mit Viertelstundenwerten, benötigt.

Donnerstag, 5.01.2023, 13:40 Uhr
Fritz Wilhelm

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