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Energie & Management > Frankreich - Frankreich verkündet nationales Energiesparprogramm
Quelle: Fotolia / daboost
Frankreich

Frankreich verkündet nationales Energiesparprogramm

Wäschewaschen nur bei grüner Stromampel: Frankreichs Bürger und Unternehmen sollen ihren Verbrauch in Zukunft an der Netzauslastung ausrichten. Auch die Verwaltung will mehr sparen.
Frankreichs Ministerin für die Energiewende, Agnès Pannier-Runacher, wollte am 6. Oktober in Paris den „Nationalen Plan der Vernunft“ vorstellen. Er enthält eine Reihe von Empfehlungen, mit denen die Regierung hofft, den Energieverbrauch des Landes um 10 % zu reduzieren. Die öffentlichen Verwaltungen und Gebietskörperschaften sollen mit gutem Beispiel vorangehen. Damit will die Regierung Zwangsmaßnahmen in den nächsten Monaten vermeiden und gleichzeitig ihre Klimaziele weiter verfolgen.

So soll die Temperatur in Büros in der bevorstehenden Heizperiode während der Arbeitszeiten 19 Grad Celsius nicht mehr übersteigen und außerhalb der Bürozeiten auf 16 Grad gesenkt werden. Bürogebäude, die mehr als drei Tage nicht benutzt werden, sollen auf maximal 8 Grad beheizt werden.

Infos über Netzauslastung im Wetterbericht

Ãœberall, wo das möglich sei, sollte die Heizperiode verschoben werden. Das Ministerium geht davon aus, dass eine Verschiebung der Heizperiode um 15 Tage den Energieverbrauch um 12 % reduziert. In den Büros sollte möglichst kein warmes Wasser mehr verbraucht werden.
 

Die Medien werden aufgefordert, die Informationen über die Netzauslastung Ecowatt in ihren Wetterbericht aufzunehmen. Dabei handelt es sich um eine Internetseite, die der Netzbetreiber RTE im Januar eingerichtet hatte. Verbraucher können sich dort über die Netzauslastung in ihrer Region informieren. Für jede Region geht daraus hervor, ob das Netz „normal“ (grün) oder „stark“ (gelb) ausgelastet ist oder am „Rande einer Ãœberlastung“ (rot) steht. In den letzten beiden Fällen sind Unternehmen und private Haushalte aufgefordert, ihren Verbrauch zu reduzieren und nicht in den Spitzenlastzeiten (8-13 Uhr und 18-20 Uhr) zum Beispiel zu waschen. Die großen Fernsehstationen des Landes haben angekündigt, Ecowatt in ihren Wetterbericht zu integrieren.

 
Screenshot der Ecowatt-Internetseite vom 6.Oktober, 15:10 Uhr
Quelle: E&M


Mehr Homeoffice, langsamer Autofahren

Der Staat will mit gutem Beispiel vorangehen und die Temperatur in den Büros der Verwaltung auf 18 Grad absenken. Einzelne Bürogebäude sollen vorübergehend ganz geschlossen werden. Die Bediensteten sollen verstärkt von zu Hause arbeiten und erhalten dafür eine 15 % höhere Prämie. Dienstreisen sollen mit dem Zug erfolgen, wo das nicht möglich ist darf der Dienstwagen auf der Autobahn höchstens 110 km/h fahren.

Die Kommunen sollen mindestens 30 % weniger Energie für die Beleuchtung von Straßen und kommunalen Einrichtungen verbrauchen, entweder indem die Beleuchtung zeitweise ausgeschaltet wird oder indem sie stromsparende LED-Leuchten anschaffen. Erhebliches Einsparpotential gebe es auch beim Betrieb von Sportplätzen und Schwimmbädern oder bei der Zusammenlegung von Dienststellen. Sportvereine sollen bei der Beleuchtung ihrer Einrichtungen mindestens 50 % Energie sparen. Läden dürfen zwischen ein und sechs Uhr nicht mehr beleuchtet werden.

Für die private Wirtschaft richtet die Regierung eine Platform „Unternehmen übernehmen Verantwortung“ (Les entreprises s'engagent) ein. Dort können sich Unternehmen zur Durchführung von Energiesparmaßnahmen verpflichten. Empfohlen wird ihnen außerdem, die Arbeit im Homeoffice zu erleichtern bzw. zusätzliche Anreize dafür zu schaffen.

Donnerstag, 6.10.2022, 15:18 Uhr
Tom Weingärtner
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Quelle: Fotolia / daboost
Frankreich
Frankreich verkündet nationales Energiesparprogramm
Wäschewaschen nur bei grüner Stromampel: Frankreichs Bürger und Unternehmen sollen ihren Verbrauch in Zukunft an der Netzauslastung ausrichten. Auch die Verwaltung will mehr sparen.
Frankreichs Ministerin für die Energiewende, Agnès Pannier-Runacher, wollte am 6. Oktober in Paris den „Nationalen Plan der Vernunft“ vorstellen. Er enthält eine Reihe von Empfehlungen, mit denen die Regierung hofft, den Energieverbrauch des Landes um 10 % zu reduzieren. Die öffentlichen Verwaltungen und Gebietskörperschaften sollen mit gutem Beispiel vorangehen. Damit will die Regierung Zwangsmaßnahmen in den nächsten Monaten vermeiden und gleichzeitig ihre Klimaziele weiter verfolgen.

So soll die Temperatur in Büros in der bevorstehenden Heizperiode während der Arbeitszeiten 19 Grad Celsius nicht mehr übersteigen und außerhalb der Bürozeiten auf 16 Grad gesenkt werden. Bürogebäude, die mehr als drei Tage nicht benutzt werden, sollen auf maximal 8 Grad beheizt werden.

Infos über Netzauslastung im Wetterbericht

Ãœberall, wo das möglich sei, sollte die Heizperiode verschoben werden. Das Ministerium geht davon aus, dass eine Verschiebung der Heizperiode um 15 Tage den Energieverbrauch um 12 % reduziert. In den Büros sollte möglichst kein warmes Wasser mehr verbraucht werden.
 

Die Medien werden aufgefordert, die Informationen über die Netzauslastung Ecowatt in ihren Wetterbericht aufzunehmen. Dabei handelt es sich um eine Internetseite, die der Netzbetreiber RTE im Januar eingerichtet hatte. Verbraucher können sich dort über die Netzauslastung in ihrer Region informieren. Für jede Region geht daraus hervor, ob das Netz „normal“ (grün) oder „stark“ (gelb) ausgelastet ist oder am „Rande einer Ãœberlastung“ (rot) steht. In den letzten beiden Fällen sind Unternehmen und private Haushalte aufgefordert, ihren Verbrauch zu reduzieren und nicht in den Spitzenlastzeiten (8-13 Uhr und 18-20 Uhr) zum Beispiel zu waschen. Die großen Fernsehstationen des Landes haben angekündigt, Ecowatt in ihren Wetterbericht zu integrieren.

 
Screenshot der Ecowatt-Internetseite vom 6.Oktober, 15:10 Uhr
Quelle: E&M


Mehr Homeoffice, langsamer Autofahren

Der Staat will mit gutem Beispiel vorangehen und die Temperatur in den Büros der Verwaltung auf 18 Grad absenken. Einzelne Bürogebäude sollen vorübergehend ganz geschlossen werden. Die Bediensteten sollen verstärkt von zu Hause arbeiten und erhalten dafür eine 15 % höhere Prämie. Dienstreisen sollen mit dem Zug erfolgen, wo das nicht möglich ist darf der Dienstwagen auf der Autobahn höchstens 110 km/h fahren.

Die Kommunen sollen mindestens 30 % weniger Energie für die Beleuchtung von Straßen und kommunalen Einrichtungen verbrauchen, entweder indem die Beleuchtung zeitweise ausgeschaltet wird oder indem sie stromsparende LED-Leuchten anschaffen. Erhebliches Einsparpotential gebe es auch beim Betrieb von Sportplätzen und Schwimmbädern oder bei der Zusammenlegung von Dienststellen. Sportvereine sollen bei der Beleuchtung ihrer Einrichtungen mindestens 50 % Energie sparen. Läden dürfen zwischen ein und sechs Uhr nicht mehr beleuchtet werden.

Für die private Wirtschaft richtet die Regierung eine Platform „Unternehmen übernehmen Verantwortung“ (Les entreprises s'engagent) ein. Dort können sich Unternehmen zur Durchführung von Energiesparmaßnahmen verpflichten. Empfohlen wird ihnen außerdem, die Arbeit im Homeoffice zu erleichtern bzw. zusätzliche Anreize dafür zu schaffen.

Donnerstag, 6.10.2022, 15:18 Uhr
Tom Weingärtner

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