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Energie & Management > F&E - Forscher wollen nachhaltiges Heizöl entwickeln
Quelle: Shutterstock
F&E

Forscher wollen nachhaltiges Heizöl entwickeln

Wärmewende mit Heizöl? Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung sucht nach einer Zukunft für Ölheizungen.
Geht es nach dem Willen von Grünen und SPD soll 2024 Schluss sein mit dem Einbau von Öl- und Gasheizungen. Doch glaubt man Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim könnte Heizöl ein Energieträger für eine klimafreundliche Zukunft sein. Dem Chemiker Wolfgang Schrader schweben nachhaltige Heizöle vor, die „die Lebensdauer von Heizanlagen verlängern können und gleichzeitig die Emissionen zu verringern helfen“. „Wir möchten, dass Anlagen nachhaltiger werden ohne sie sofort ersetzen zu müssen“, sagt er über die mehr als fünf Millionen Heizölkessel in Deutschland – größtenteils ältere.

Gemeinsam mit Kollegen vom „OWI Science for Fuels“ in Herzogenrath, ein Forschungsinstitut das zur Rheinisch-Westfälischen Hochschule (RWTH) Aachen gehört, arbeitet er an Alternativen zu konventionellem mineralischen Heizöl. Knackpunkt für die Wissenschaftler sind chemische Prozesse im Öltank. „Klassischerweise tankt man mehrere Tausende Liter auf einmal in einen Heizöltank“, erklärt Schrader. Das Tanken einer solche Menge dauert seine Zeit, und währenddessen kommt das Öl in Kontakt mit Luftsauerstoff – und verändert sich. „Es ist bekannt, dass bei mineralischem Öl nach einer Weile ein regelrechter Bodensatz am Boden des Tanks entsteht, sagt Schrader.

In einem neuen Projekt will er herausfinden, wie sich das bei nachhaltigen, paraffinischen Ölen und Gemischen mit mineralischen Heizölen verhält. Kernfrage: Gibt es mehr oder weniger Festoffe, die sich auf dem Boden des Tank absetzen?“ Solche Feststoffe können den Tank oder Brenner verstopfen.

Fördermittel vom Bundeswirtschaftsministerium

Die Experten des RWTH-Instituts wollen für die Untersuchungen eine Methode entwickeln, mit der sich Brennstoffe künstlich schneller altern lassen. Die Max-Planck-Forscher wollen auf dieser Basis analytisch nachvollziehen, „ob und wie sich die Gemische im Laufe der Zeit verändern“.

Schrader zeigt sich überzeugt, „dass nachhaltige Heizöle als Brennstoffe eine Zukunft haben“. Und er sieht auch kein Konfliktpotenzial im Hinblick auf den Bedarf an pflanzlichen Ölen für die Ernährung. „Wir sind über die Tank-oder-Teller-Diskussion zum Glück schon längst hinaus“, so der Wissenschaftler. Habe man bei den pflanzlichen Heizölen der ersten Generation noch auf Rohstoffe zurückgreifen müssen, die Lebensmittelqualität hatten, gebe es nun als Brennstoffe bessere Alternativen, erklärt er und nennt als Beispiele Biomasse aus alten Speisefetten oder Öle, die auf Algenbasis hergestellt werden.

Das Bundeswirtschaftsministerium, das die Förderung für die Umrüstung auf Wärmepumpen massiv aufstocken will, unterstützt das Projekt über Zeitraum von 30 Monaten mit 500.000 Euro.

Montag, 20.03.2023, 16:01 Uhr
Manfred Fischer
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Forscher wollen nachhaltiges Heizöl entwickeln
Wärmewende mit Heizöl? Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung sucht nach einer Zukunft für Ölheizungen.
Geht es nach dem Willen von Grünen und SPD soll 2024 Schluss sein mit dem Einbau von Öl- und Gasheizungen. Doch glaubt man Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim könnte Heizöl ein Energieträger für eine klimafreundliche Zukunft sein. Dem Chemiker Wolfgang Schrader schweben nachhaltige Heizöle vor, die „die Lebensdauer von Heizanlagen verlängern können und gleichzeitig die Emissionen zu verringern helfen“. „Wir möchten, dass Anlagen nachhaltiger werden ohne sie sofort ersetzen zu müssen“, sagt er über die mehr als fünf Millionen Heizölkessel in Deutschland – größtenteils ältere.

Gemeinsam mit Kollegen vom „OWI Science for Fuels“ in Herzogenrath, ein Forschungsinstitut das zur Rheinisch-Westfälischen Hochschule (RWTH) Aachen gehört, arbeitet er an Alternativen zu konventionellem mineralischen Heizöl. Knackpunkt für die Wissenschaftler sind chemische Prozesse im Öltank. „Klassischerweise tankt man mehrere Tausende Liter auf einmal in einen Heizöltank“, erklärt Schrader. Das Tanken einer solche Menge dauert seine Zeit, und währenddessen kommt das Öl in Kontakt mit Luftsauerstoff – und verändert sich. „Es ist bekannt, dass bei mineralischem Öl nach einer Weile ein regelrechter Bodensatz am Boden des Tanks entsteht, sagt Schrader.

In einem neuen Projekt will er herausfinden, wie sich das bei nachhaltigen, paraffinischen Ölen und Gemischen mit mineralischen Heizölen verhält. Kernfrage: Gibt es mehr oder weniger Festoffe, die sich auf dem Boden des Tank absetzen?“ Solche Feststoffe können den Tank oder Brenner verstopfen.

Fördermittel vom Bundeswirtschaftsministerium

Die Experten des RWTH-Instituts wollen für die Untersuchungen eine Methode entwickeln, mit der sich Brennstoffe künstlich schneller altern lassen. Die Max-Planck-Forscher wollen auf dieser Basis analytisch nachvollziehen, „ob und wie sich die Gemische im Laufe der Zeit verändern“.

Schrader zeigt sich überzeugt, „dass nachhaltige Heizöle als Brennstoffe eine Zukunft haben“. Und er sieht auch kein Konfliktpotenzial im Hinblick auf den Bedarf an pflanzlichen Ölen für die Ernährung. „Wir sind über die Tank-oder-Teller-Diskussion zum Glück schon längst hinaus“, so der Wissenschaftler. Habe man bei den pflanzlichen Heizölen der ersten Generation noch auf Rohstoffe zurückgreifen müssen, die Lebensmittelqualität hatten, gebe es nun als Brennstoffe bessere Alternativen, erklärt er und nennt als Beispiele Biomasse aus alten Speisefetten oder Öle, die auf Algenbasis hergestellt werden.

Das Bundeswirtschaftsministerium, das die Förderung für die Umrüstung auf Wärmepumpen massiv aufstocken will, unterstützt das Projekt über Zeitraum von 30 Monaten mit 500.000 Euro.

Montag, 20.03.2023, 16:01 Uhr
Manfred Fischer

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