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Energie & Management > Gas - Flüssigerdgas soll schon Ende 2022 in Lubmin ankommen
Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
Gas

Flüssigerdgas soll schon Ende 2022 in Lubmin ankommen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) haben in Lubmin Vorbereitungen für das LNG-Terminal besichtigt.
Bei einem Treffen im vorpommerschen Lubmin ließen sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die dortige Infrastruktur zur Gasverteilung erklären. Bisher kam dort russisches Erdgas über die Nordstream-1-Pipeline an. Wegen des Ukrainekrieges und der EU-Sanktionen fehlen Erdöl und Erdgas aus Russland.

Ab Ende 2023 soll der Gasknotenpunkt für die Einspeisung von Flüssigerdgas (LNG) in Betrieb gehen, hieß es beim Treffen am 19. September. Der deutsche Energiekonzern RWE und das norwegische Unternehmen Stena-Power wollen ein schwimmende Gasterminal errichten.

Das Unternehmen Deutsche Regas dagegen will nach eigenen Angaben bereits ab diesem Dezember in Lubmin LNG anlanden. Lubmin gilt als günstiger Standort, da sich hier mehrere Gaspipelines treffen. Wegen des geringen Tiefgangs der Ostsee sollen kleinere Schiffe das Gas von Großtankern auf See zur Pipeline bringen. Die Deutsche Regas will am 20. September die Arbeiten zum Bau eines Flüssiggasterminals in Lubmin starten, teilte das Unternehmen mit. Die Bauaktivitäten dienten der Ertüchtigung des bislang nur von kleineren Schiffen genutzten Industriehafens und der Schaffung eines gesicherten Liegeplatzes.

Baugenehmigungen für deutsche Regas erteilt

Der Aufsichtsratschef der Regas, Stephan Knabe, sagte, die letzte noch ausstehende Genehmigung sei am 14. September erfolgt. Nun könnten die Bauarbeiten auf dem Hafengelände beginnen. Für die Arbeiten außerhalb des Hafens seien weitere, umfangreichere Genehmigungsverfahren erforderlich. Das Terminal werde privat finanziert. Lubmin ist einer von mehreren deutschen Häfen, an denen per Schiff geliefertes LNG angelandet werden soll, um russisches Pipeline-Gas zu ersetzen.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) begrüßte Förderungen des Bundes zum Ausbau der Häfen in Rostock und Lubmin. "Mecklenburg-Vorpommern wird circa 150 Millionen Euro erhalten vom Bund, um in unsere Häfen Rostock und Lubmin zu investieren", sagte sie. Mit dem Geld solle zum einen der Rostocker Hafen für den Import von Öl und seinem Transport zur PCK-Raffinerie Schwedt in Brandenburg ertüchtigt werden. Zu anderen sollen die Häfen in Rostock und Lubmin sowie deren Umland zukunftsfähig werden, indem sie für Wasserstoff ertüchtigt werden.

Der Stand bei den anderen deutschen LNG-Terminals

Zu den weiteren deutschen Standorten für LNG-Terminals gehörden Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel. Das erste von zwei Terminals in Wilhelmshaven soll bereits in diesem Winter seine Arbeit aufnehmen können, die Gasleitungen zur Anbindung werden aktuell errichtet, ebenso wie die Transportleitung auf See.
Der niederländische Netzbetreiber Gasunie hat mit den Bauarbeiten einer Leitungsanbindung für Stade begonnen. Von dort soll "zum Jahreswechsel 2022/23" Gas per Tankschiff angeliefert und ins Netz geleitet werden.

Von den Standorten "Wilhelmshaven II" und "Stade" soll ab dem Winter 2023 Flüssigerdgas importieren werden können. Die Versorgungsunternehmen Uniper, RWE und EnBW/VNG dürfen laut Bundeskartellamt die beiden LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven zunächst exklusiv und gemeinsam bewirtschaften. Das Terminal in Stade soll von der Hanseatic Energy Hub GmbH betrieben werden. 

Montag, 19.09.2022, 13:14 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Gas - Flüssigerdgas soll schon Ende 2022 in Lubmin ankommen
Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
Gas
Flüssigerdgas soll schon Ende 2022 in Lubmin ankommen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) haben in Lubmin Vorbereitungen für das LNG-Terminal besichtigt.
Bei einem Treffen im vorpommerschen Lubmin ließen sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die dortige Infrastruktur zur Gasverteilung erklären. Bisher kam dort russisches Erdgas über die Nordstream-1-Pipeline an. Wegen des Ukrainekrieges und der EU-Sanktionen fehlen Erdöl und Erdgas aus Russland.

Ab Ende 2023 soll der Gasknotenpunkt für die Einspeisung von Flüssigerdgas (LNG) in Betrieb gehen, hieß es beim Treffen am 19. September. Der deutsche Energiekonzern RWE und das norwegische Unternehmen Stena-Power wollen ein schwimmende Gasterminal errichten.

Das Unternehmen Deutsche Regas dagegen will nach eigenen Angaben bereits ab diesem Dezember in Lubmin LNG anlanden. Lubmin gilt als günstiger Standort, da sich hier mehrere Gaspipelines treffen. Wegen des geringen Tiefgangs der Ostsee sollen kleinere Schiffe das Gas von Großtankern auf See zur Pipeline bringen. Die Deutsche Regas will am 20. September die Arbeiten zum Bau eines Flüssiggasterminals in Lubmin starten, teilte das Unternehmen mit. Die Bauaktivitäten dienten der Ertüchtigung des bislang nur von kleineren Schiffen genutzten Industriehafens und der Schaffung eines gesicherten Liegeplatzes.

Baugenehmigungen für deutsche Regas erteilt

Der Aufsichtsratschef der Regas, Stephan Knabe, sagte, die letzte noch ausstehende Genehmigung sei am 14. September erfolgt. Nun könnten die Bauarbeiten auf dem Hafengelände beginnen. Für die Arbeiten außerhalb des Hafens seien weitere, umfangreichere Genehmigungsverfahren erforderlich. Das Terminal werde privat finanziert. Lubmin ist einer von mehreren deutschen Häfen, an denen per Schiff geliefertes LNG angelandet werden soll, um russisches Pipeline-Gas zu ersetzen.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) begrüßte Förderungen des Bundes zum Ausbau der Häfen in Rostock und Lubmin. "Mecklenburg-Vorpommern wird circa 150 Millionen Euro erhalten vom Bund, um in unsere Häfen Rostock und Lubmin zu investieren", sagte sie. Mit dem Geld solle zum einen der Rostocker Hafen für den Import von Öl und seinem Transport zur PCK-Raffinerie Schwedt in Brandenburg ertüchtigt werden. Zu anderen sollen die Häfen in Rostock und Lubmin sowie deren Umland zukunftsfähig werden, indem sie für Wasserstoff ertüchtigt werden.

Der Stand bei den anderen deutschen LNG-Terminals

Zu den weiteren deutschen Standorten für LNG-Terminals gehörden Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel. Das erste von zwei Terminals in Wilhelmshaven soll bereits in diesem Winter seine Arbeit aufnehmen können, die Gasleitungen zur Anbindung werden aktuell errichtet, ebenso wie die Transportleitung auf See.
Der niederländische Netzbetreiber Gasunie hat mit den Bauarbeiten einer Leitungsanbindung für Stade begonnen. Von dort soll "zum Jahreswechsel 2022/23" Gas per Tankschiff angeliefert und ins Netz geleitet werden.

Von den Standorten "Wilhelmshaven II" und "Stade" soll ab dem Winter 2023 Flüssigerdgas importieren werden können. Die Versorgungsunternehmen Uniper, RWE und EnBW/VNG dürfen laut Bundeskartellamt die beiden LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven zunächst exklusiv und gemeinsam bewirtschaften. Das Terminal in Stade soll von der Hanseatic Energy Hub GmbH betrieben werden. 

Montag, 19.09.2022, 13:14 Uhr
Susanne Harmsen

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