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Energie & Management > Regenerative Energien - Firmen setzen beim Erreichen der Klimaziele auf PPA
Quelle: EnBW
Regenerative Energien

Firmen setzen beim Erreichen der Klimaziele auf PPA

Baywa Re und der Verpackungshersteller Huhtamaki haben einen Stromabnahmevertrag für Solarprojekte unterzeichnet. Auch zwischen EnBW und Covestro gibt es eine Liefervereinbarung.
Bei dem Zehn-Jahres-Vertrag zwischen Baywa Re und Huhtamaki handelt es sich um das größte solare Virtual Power Purchase Agreement (VPPA) der europäischen Verpackungsindustrie und das erste für ein finnisches Unternehmen, teilen die Partner mit. Danach umfasst die Vereinbarung die Lieferung von 200 Mio. kWh Grünstrom pro Jahr aus zwei Solarprojekten in Spanien, was etwa 80 % des Strombedarfs von Huhtamaki in Europa deckt und einer jährlichen Einsparung von mehr als 89.000 Tonnen CO2 entspricht.

Matthias Taft, CEO der Baywa Re, erklärte dazu: „Huhtamaki beim Erreichen seiner Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen, ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in unserem Bestreben, Unternehmen bei der Umsetzung der Energiewende zu unterstützen. Die Unterzeichnung des VPPA in der Rekordzeit von acht Wochen unterstreicht die hervorragende Zusammenarbeit.“ Dabei äußerte Taft Interesse an weiteren Projekte.

Charles Heaulme, Präsident und CEO von Huhtamaki: „Wir haben eine Klimastrategie mit klaren Zielen und geplanten Maßnahmen, um unsere Emissionen zu reduzieren. Strom aus erneuerbaren Energien spielt hierbei eine wesentliche Rolle.“ Der Stromliefervertrag zeige, dass es möglich ist, in kurzer Zeit erhebliche Fortschritte zu erzielen.

Stichwort: VPPA

Bei einem Virtual Power Purchase Agreement (VPPA) wird im Wesentlichen ein Stromliefervertrag mit einem Contract for Difference kombiniert. Bei einem VPPA gibt es keinen direkten Transfer von Strom, sondern es handelt sich um eine finanzielle Vereinbarung. Der Käufer kauft seine Energie weiterhin über seinen regulären Versorger ein, während der Projektentwickler als Anbieter seinen Strom an den Markt verkauft. Wenn der Marktpreis höher ist als der festgelegte VPPA-Preis, zahlt der Entwickler die positive Differenz an den Käufer. Wenn der Marktpreis unter dem VPPA-Preis liegt, zahlt der Käufer dem Entwickler die Differenz.
 

Das VPPA enthält nach Angaben der Partner einen innovativen Preismechanismus, der „beiden Parteien in Zeiten hoher Stromkosten sowie der aktuellen Herausforderungen in der Lieferkette für PV-Module zugutekommt“. 

Der Bau der beiden Projekte in Südspanien mit einer Gesamtleistung von rund 135 MW soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen. Start der Stromlieferung an Huhtamaki ist für das dritte Quartal 2023 geplant.

​Grünstrom für die Kunststoffherstellung

Auch der Werkstoffhersteller Covestro und das Energieunternehmen EnBW haben einen langfristigen Industriekunden-Liefervertrag (PPA) für Solarstrom unterzeichnet. Damit sichert sich Covestro 63 MW Leistung des insgesamt 187 MW starken EnBW-Solarparks „Weesow-Willmersdorf“ in Brandenburg. Die von der EnBW betriebene Anlage mit 465.000 PV-Modulen ist seit März in Betrieb. Der größte Solarpark Deutschlands wurde ohne staatliche EEG-Förderung umgesetzt.

Der Solarstrom wird nach Angaben der beteiligten Unternehmen ab Anfang 2022 über 15 Jahre an den Covestro-Standorten Dormagen und Krefeld-Uerdingen eingesetzt. Covestro will die erneuerbare Energie dort vorrangig zur Produktion nachhaltigerer, massenbilanzierter Kunststoffe nutzen, die im sogenannten Drop-In-Verfahren unter Einsatz alternativer Rohstoffe hergestellt werden. Dazu gehören massenbilanzierte Polycarbonate und thermoplastische Polyurethane.

„Mit dem Bezug von Solarstrom aus dem EnBW-Park unterstreichen wir unseren Anspruch, eine Vorreiterrolle auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft einzunehmen“, erklärte Klaus Schäfer, Chief Technology Officer von Covestro.

„PPA sind ein wichtiges Instrument, um förderfreie Anlagen wirtschaftlich zu betreiben. Gleichzeitig helfen sie als zentrales Instrument der Energiewende der Abnehmerseite dabei, Klimaziele schnell und effizient zu erreichen“, betonte Georg Stamatelopoulos, Chief Operating Officer Generation & Trading bei EnBW. Das mache diese Lieferverträge gerade für Unternehmen mit energieintensiver Produktion attraktiv.

Montag, 20.12.2021, 14:15 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Regenerative Energien - Firmen setzen beim Erreichen der Klimaziele auf PPA
Quelle: EnBW
Regenerative Energien
Firmen setzen beim Erreichen der Klimaziele auf PPA
Baywa Re und der Verpackungshersteller Huhtamaki haben einen Stromabnahmevertrag für Solarprojekte unterzeichnet. Auch zwischen EnBW und Covestro gibt es eine Liefervereinbarung.
Bei dem Zehn-Jahres-Vertrag zwischen Baywa Re und Huhtamaki handelt es sich um das größte solare Virtual Power Purchase Agreement (VPPA) der europäischen Verpackungsindustrie und das erste für ein finnisches Unternehmen, teilen die Partner mit. Danach umfasst die Vereinbarung die Lieferung von 200 Mio. kWh Grünstrom pro Jahr aus zwei Solarprojekten in Spanien, was etwa 80 % des Strombedarfs von Huhtamaki in Europa deckt und einer jährlichen Einsparung von mehr als 89.000 Tonnen CO2 entspricht.

Matthias Taft, CEO der Baywa Re, erklärte dazu: „Huhtamaki beim Erreichen seiner Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen, ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in unserem Bestreben, Unternehmen bei der Umsetzung der Energiewende zu unterstützen. Die Unterzeichnung des VPPA in der Rekordzeit von acht Wochen unterstreicht die hervorragende Zusammenarbeit.“ Dabei äußerte Taft Interesse an weiteren Projekte.

Charles Heaulme, Präsident und CEO von Huhtamaki: „Wir haben eine Klimastrategie mit klaren Zielen und geplanten Maßnahmen, um unsere Emissionen zu reduzieren. Strom aus erneuerbaren Energien spielt hierbei eine wesentliche Rolle.“ Der Stromliefervertrag zeige, dass es möglich ist, in kurzer Zeit erhebliche Fortschritte zu erzielen.

Stichwort: VPPA

Bei einem Virtual Power Purchase Agreement (VPPA) wird im Wesentlichen ein Stromliefervertrag mit einem Contract for Difference kombiniert. Bei einem VPPA gibt es keinen direkten Transfer von Strom, sondern es handelt sich um eine finanzielle Vereinbarung. Der Käufer kauft seine Energie weiterhin über seinen regulären Versorger ein, während der Projektentwickler als Anbieter seinen Strom an den Markt verkauft. Wenn der Marktpreis höher ist als der festgelegte VPPA-Preis, zahlt der Entwickler die positive Differenz an den Käufer. Wenn der Marktpreis unter dem VPPA-Preis liegt, zahlt der Käufer dem Entwickler die Differenz.
 

Das VPPA enthält nach Angaben der Partner einen innovativen Preismechanismus, der „beiden Parteien in Zeiten hoher Stromkosten sowie der aktuellen Herausforderungen in der Lieferkette für PV-Module zugutekommt“. 

Der Bau der beiden Projekte in Südspanien mit einer Gesamtleistung von rund 135 MW soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen. Start der Stromlieferung an Huhtamaki ist für das dritte Quartal 2023 geplant.

​Grünstrom für die Kunststoffherstellung

Auch der Werkstoffhersteller Covestro und das Energieunternehmen EnBW haben einen langfristigen Industriekunden-Liefervertrag (PPA) für Solarstrom unterzeichnet. Damit sichert sich Covestro 63 MW Leistung des insgesamt 187 MW starken EnBW-Solarparks „Weesow-Willmersdorf“ in Brandenburg. Die von der EnBW betriebene Anlage mit 465.000 PV-Modulen ist seit März in Betrieb. Der größte Solarpark Deutschlands wurde ohne staatliche EEG-Förderung umgesetzt.

Der Solarstrom wird nach Angaben der beteiligten Unternehmen ab Anfang 2022 über 15 Jahre an den Covestro-Standorten Dormagen und Krefeld-Uerdingen eingesetzt. Covestro will die erneuerbare Energie dort vorrangig zur Produktion nachhaltigerer, massenbilanzierter Kunststoffe nutzen, die im sogenannten Drop-In-Verfahren unter Einsatz alternativer Rohstoffe hergestellt werden. Dazu gehören massenbilanzierte Polycarbonate und thermoplastische Polyurethane.

„Mit dem Bezug von Solarstrom aus dem EnBW-Park unterstreichen wir unseren Anspruch, eine Vorreiterrolle auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft einzunehmen“, erklärte Klaus Schäfer, Chief Technology Officer von Covestro.

„PPA sind ein wichtiges Instrument, um förderfreie Anlagen wirtschaftlich zu betreiben. Gleichzeitig helfen sie als zentrales Instrument der Energiewende der Abnehmerseite dabei, Klimaziele schnell und effizient zu erreichen“, betonte Georg Stamatelopoulos, Chief Operating Officer Generation & Trading bei EnBW. Das mache diese Lieferverträge gerade für Unternehmen mit energieintensiver Produktion attraktiv.

Montag, 20.12.2021, 14:15 Uhr
Günter Drewnitzky

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