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Energie & Management > Beteiligung - Fernwärmeversorgung in Hanau wird neu geregelt
Bild: Mainova/SW Hanau
Beteiligung

Fernwärmeversorgung in Hanau wird neu geregelt

Die örtlichen Stadtwerke und die Mainova bauen in Hanau gemeinsam ein Gasmotoren-BHKW.
Die Stadtwerke Hanau und die Frankfurter Mainova haben eine Gesellschaft zum Bau eines Gemeinschaftskraftwerks für die künftige Fernwärmeversorgung in der hessischen Stadt gegründet. An der Gesellschaft hält die Mainova 50,1 %, die Stadtwerke Hanau 49,9 %, teilten die Unternehmen mit.

Die Fernwärmeversorgung in Hanau muss neu geregelt werden. Bislang wird die Stadt mit Fernwärme aus dem Steinkohleblock 5 des Kraftwerks Staudinger in Großkrotzenburg südlich von Hanau beliefert. Der Vertrag läuft aber 2024 aus, das Kohlekraftwerk des Betreibers Uniper soll anschließend stillgelegt werden. Zur Sicherstellung der Versorgung ab Oktober 2024 „errichten die Hanauer Stadtwerke und Mainova auf dem Areal der ehemaligen Großauheim-Kaserne ein modernes Gasmotorenblockheizkraftwerk (BHKW)“, so die Unternehmen.

Drei Motoren mit je 10 MW

Die geplante KWK-Anlage besteht aus drei Gasmotoren mit einer Leistung von je 10 MW, insgesamt also 30 MW. Hinzu kommen noch drei Wärmespeicher und zwei Reservekessel mit je 8 MW. Die Investitionskosten werden mit 50 Mio. Euro angegeben. Im Vergleich zur Wärmeerzeugung im Kohleblock spart das Gasmotorenkraftwerk rund 40 % an CO2 ein. Zudem sind die Gasmotoren bei der Produktion von Wärme und Strom hochflexibel und können perspektivisch mit grünem Wasserstoff betrieben werden.

Das Fernwärmenetz in Hanau ist 72 Kilometer lang. Die rund 1.300 Anschlüsse verbrauchen in etwa 160 Mio. kWh im Jahr. Für die Stadtwerke allein wären der Umfang und die Komplexität des Projekts bei hohem Zeitdruck mit den eigenen Ressourcen nicht umsetzbar gewesen, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), der auch dem Stadtwerkeaufsichtsrat vorsitzt.

Das Auslaufen des Vertrags mit Uniper nach rund 30 Jahren habe die Chance für eine Neuausrichtung der Fernwärmeversorgung in Hanau geboten, heißt es weiter. „Die schnell regulierbaren Gasmotoren sind darüber hinaus ein wichtiger Baustein der Energiewende, denn sie gleichen das zunehmend volatile Stromaufkommen aus Wind- und Sonnenenergie flexibel aus.“

Freitag, 2.07.2021, 16:15 Uhr
Stefan Sagmeister
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Bild: Mainova/SW Hanau
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Fernwärmeversorgung in Hanau wird neu geregelt
Die örtlichen Stadtwerke und die Mainova bauen in Hanau gemeinsam ein Gasmotoren-BHKW.
Die Stadtwerke Hanau und die Frankfurter Mainova haben eine Gesellschaft zum Bau eines Gemeinschaftskraftwerks für die künftige Fernwärmeversorgung in der hessischen Stadt gegründet. An der Gesellschaft hält die Mainova 50,1 %, die Stadtwerke Hanau 49,9 %, teilten die Unternehmen mit.

Die Fernwärmeversorgung in Hanau muss neu geregelt werden. Bislang wird die Stadt mit Fernwärme aus dem Steinkohleblock 5 des Kraftwerks Staudinger in Großkrotzenburg südlich von Hanau beliefert. Der Vertrag läuft aber 2024 aus, das Kohlekraftwerk des Betreibers Uniper soll anschließend stillgelegt werden. Zur Sicherstellung der Versorgung ab Oktober 2024 „errichten die Hanauer Stadtwerke und Mainova auf dem Areal der ehemaligen Großauheim-Kaserne ein modernes Gasmotorenblockheizkraftwerk (BHKW)“, so die Unternehmen.

Drei Motoren mit je 10 MW

Die geplante KWK-Anlage besteht aus drei Gasmotoren mit einer Leistung von je 10 MW, insgesamt also 30 MW. Hinzu kommen noch drei Wärmespeicher und zwei Reservekessel mit je 8 MW. Die Investitionskosten werden mit 50 Mio. Euro angegeben. Im Vergleich zur Wärmeerzeugung im Kohleblock spart das Gasmotorenkraftwerk rund 40 % an CO2 ein. Zudem sind die Gasmotoren bei der Produktion von Wärme und Strom hochflexibel und können perspektivisch mit grünem Wasserstoff betrieben werden.

Das Fernwärmenetz in Hanau ist 72 Kilometer lang. Die rund 1.300 Anschlüsse verbrauchen in etwa 160 Mio. kWh im Jahr. Für die Stadtwerke allein wären der Umfang und die Komplexität des Projekts bei hohem Zeitdruck mit den eigenen Ressourcen nicht umsetzbar gewesen, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), der auch dem Stadtwerkeaufsichtsrat vorsitzt.

Das Auslaufen des Vertrags mit Uniper nach rund 30 Jahren habe die Chance für eine Neuausrichtung der Fernwärmeversorgung in Hanau geboten, heißt es weiter. „Die schnell regulierbaren Gasmotoren sind darüber hinaus ein wichtiger Baustein der Energiewende, denn sie gleichen das zunehmend volatile Stromaufkommen aus Wind- und Sonnenenergie flexibel aus.“

Freitag, 2.07.2021, 16:15 Uhr
Stefan Sagmeister

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