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Energie & Management > Wirtschaft - Fachkräftemangel bleibt Wachstumsbremse
Quelle: Pixabay / Adriano Gadini
Wirtschaft

Fachkräftemangel bleibt Wachstumsbremse

Nur 26 Prozent der für das KFW-Ifo-Fachkräftebarometer befragten Unternehmen klagen über Fachkräftemangel, deutlich weniger als in den Vorjahren. Eine gute Nachricht ist das nicht. 
Zu Beginn des 4. Quartals berichten rund 26 Prozent der Unternehmen über Einschränkungen durch fehlende Fachkräfte, deutlich weniger als in den Vorjahren. Zu diesem Ergebnis kommt das „KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Oktober 2025“. Die Entspannung betrifft vor allem die Industrie, in der nur noch 17 Prozent der Betriebe Fachkräfteengpässe melden.

Ursache der Entspannung sei allerdings nicht etwa eine Zunahme von Fachkräften, vielmehr seien rückläufige Produktion und Aufträge, auch ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, schwache Nachfrage, Energiepreissteigerungen sowie strukturelle Anpassungen in der Automobilindustrie der Grund. 

Im Dienstleistungssektor bleibt der Engpass mit rund 30 Prozent betroffener Unternehmen ausgeprägt. Besonders hoch ist er bei Rechts- und Steuerberatern sowie im Verkehrs- und Logistikbereich. Dagegen zeigt die Gastronomie nach deutlicher Erholung nur noch gut 26 Prozent betroffene Betriebe. 

Ein gegenläufiges Bild zeigt das Bauhauptgewerbe: Dort steigt der Anteil betroffener Unternehmen auf rund 32 Prozent. Die Untersuchung interpretiert dies als Hinweis auf eine Belebung der Bautätigkeit, gestützt durch steigende Auftragseingänge und verbesserte Geschäftserwartungen. 

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zeigten sich mit 26 Prozent etwas häufiger durch fehlende Fachkräfte behindert als große Unternehmen (25 %). Allerdings sei im verarbeitenden Gewerbe unter den KMU der Anteil der betroffenen Unternehmen mit 21 Prozent erheblich höher als unter den Großunternehmen (11 %). Im Handel und im Bauhauptgewerbe seien dagegen große Unternehmen deutlich häufiger behindert, heißt es in dem Bericht.

Fachkräftemangel als Wachstumsbremse

Trotz des aktuellen Rückgangs verweist das Barometer auf langfristige Herausforderungen. So habe es im Oktober 2025 im Schnitt 161 Tage gedauert, bis ein Betrieb eine offene Stelle bei der Bundesagentur für Arbeit wieder abmeldete: ein neuer Höchstwert für Oktober. Verstärkt würden die strukturellen Engpässe durch die demografische Entwicklung. 

Mit Blick auf das kommende Jahr erwartet die Studie eine konjunkturelle Erholung. Dadurch dürfte der Fachkräftemangel wieder zunehmen – abhängig davon, wie erfolgreich Unternehmen Produktivität, Erwerbsbeteiligung und qualifizierte Zuwanderung steigern können. „Der Fachkräftemangel ist weiterhin eine Wachstumsbremse für einen beträchtlichen Teil der Unternehmen. Alle großen Wirtschaftsbereiche sind betroffen“, lautet das Fazit des Berichts.

Das KfW-Ifo-Fachkräftebarometer Oktober 2025 ist auf den Internetseiten der KfW abrufbar.

Mittwoch, 19.11.2025, 14:56 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Wirtschaft - Fachkräftemangel bleibt Wachstumsbremse
Quelle: Pixabay / Adriano Gadini
Wirtschaft
Fachkräftemangel bleibt Wachstumsbremse
Nur 26 Prozent der für das KFW-Ifo-Fachkräftebarometer befragten Unternehmen klagen über Fachkräftemangel, deutlich weniger als in den Vorjahren. Eine gute Nachricht ist das nicht. 
Zu Beginn des 4. Quartals berichten rund 26 Prozent der Unternehmen über Einschränkungen durch fehlende Fachkräfte, deutlich weniger als in den Vorjahren. Zu diesem Ergebnis kommt das „KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Oktober 2025“. Die Entspannung betrifft vor allem die Industrie, in der nur noch 17 Prozent der Betriebe Fachkräfteengpässe melden.

Ursache der Entspannung sei allerdings nicht etwa eine Zunahme von Fachkräften, vielmehr seien rückläufige Produktion und Aufträge, auch ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, schwache Nachfrage, Energiepreissteigerungen sowie strukturelle Anpassungen in der Automobilindustrie der Grund. 

Im Dienstleistungssektor bleibt der Engpass mit rund 30 Prozent betroffener Unternehmen ausgeprägt. Besonders hoch ist er bei Rechts- und Steuerberatern sowie im Verkehrs- und Logistikbereich. Dagegen zeigt die Gastronomie nach deutlicher Erholung nur noch gut 26 Prozent betroffene Betriebe. 

Ein gegenläufiges Bild zeigt das Bauhauptgewerbe: Dort steigt der Anteil betroffener Unternehmen auf rund 32 Prozent. Die Untersuchung interpretiert dies als Hinweis auf eine Belebung der Bautätigkeit, gestützt durch steigende Auftragseingänge und verbesserte Geschäftserwartungen. 

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zeigten sich mit 26 Prozent etwas häufiger durch fehlende Fachkräfte behindert als große Unternehmen (25 %). Allerdings sei im verarbeitenden Gewerbe unter den KMU der Anteil der betroffenen Unternehmen mit 21 Prozent erheblich höher als unter den Großunternehmen (11 %). Im Handel und im Bauhauptgewerbe seien dagegen große Unternehmen deutlich häufiger behindert, heißt es in dem Bericht.

Fachkräftemangel als Wachstumsbremse

Trotz des aktuellen Rückgangs verweist das Barometer auf langfristige Herausforderungen. So habe es im Oktober 2025 im Schnitt 161 Tage gedauert, bis ein Betrieb eine offene Stelle bei der Bundesagentur für Arbeit wieder abmeldete: ein neuer Höchstwert für Oktober. Verstärkt würden die strukturellen Engpässe durch die demografische Entwicklung. 

Mit Blick auf das kommende Jahr erwartet die Studie eine konjunkturelle Erholung. Dadurch dürfte der Fachkräftemangel wieder zunehmen – abhängig davon, wie erfolgreich Unternehmen Produktivität, Erwerbsbeteiligung und qualifizierte Zuwanderung steigern können. „Der Fachkräftemangel ist weiterhin eine Wachstumsbremse für einen beträchtlichen Teil der Unternehmen. Alle großen Wirtschaftsbereiche sind betroffen“, lautet das Fazit des Berichts.

Das KfW-Ifo-Fachkräftebarometer Oktober 2025 ist auf den Internetseiten der KfW abrufbar.

Mittwoch, 19.11.2025, 14:56 Uhr
Katia Meyer-Tien

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